Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.1

- S.5

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Diese Ausgabe – 1988_Innsbrucker_Stadtnachrichten_01
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Vergabe des I"vrschungspreises auf der Weiherbürg, Von links: Dipl.-Ing. Dr. Kkni.s I hinke, Dipl.-Ing. Dr. Albert Urinun-l"itmigei, Di. (nihurd (Jslruunthuler,
Rektor Univ.-Prof. Dr. Rainer Sprung, Dr. ArneDür, Bürgermeister Romuald Niesehei; Dr. Reiner l-"ischer-Colbrie, Vzbgm. Ing. Artur Krasovk, Dr. Walter Saurer,
Stadtrat Dr. Ilarald Ihtmmel, Univ.-Doz. Dr. Ronald Weinberger.

(Foto: Frischauf)

Als Anerkennung für wissenschaftliche Forschung
Universitäts-Forschungspreis der Stadt Innsbruck zum 9. Mal auf der Weiherburg verliehen
(We) Der Preis der Stadt Inns-

ders in einer Zeit, in der unser

der Preise und vor allem dafür,

Univ.-Doz. Ronald Weinberger.

bruck für wissenschaftliche For-

Land von seinen „Freunden" im-

daß die Stadtgemeinde keine Be-

Er sprach dabei auch von einer

schung an der Universität Inns-

mer mehr allein gelassen und iso-

dingungen an die Vergabe der

Bringschuld der Wissenschaftler:

bruck in der Höhe von insgesamt

liert werde: „Weil wir allein sind,

Preise stellte.

Die

150.000 Schilling wurde für das

brauchen wir Stabilität, innere

Jahr 1987 fünf Wissenschaftlern

Ruhe, kulturelle Stärke und vor

bzw. Teams von

allem führende Köpfe im Bereich

Wissenschaft-

lern zuerkannt. Die Preisträger

der Wissenschaft."

sind: Dr. Reiner Fischer-Colbrie

Rektor Dr. Sprung, der stolz auf

vom Institut für Pharmakologie,

20.700 im WS 1987/88 immatri-

Dr. Gerhard Gstraunthaler vom

kulierte

Institut für Physiologie und Bal-

konnte, dankte im Namen der

neologie, Dr. Arne Dür vom In-

„Alma mater" für die Verleihung

Studenten

verweisen

Einhellig

betonten

das

Stadt-

oberhaupt und der Rektor den
Willen zur Zusammenarbeit und
zu noch intensiveren Gesprächen
zwischen der Universität und der
Stadt Innsbruck zur Erörterung
gemeinsamer Probleme.
Im Namen der Preisträger dankte

Öffentlichkeit

habe

ein

Recht, über die Arbeiten der Wissenschaftler

informiert zu wer-

den, wobei das gute Miteinander
auch förderlich für gute Leistung
sei.
Die Feierstunde wurde musikalisch umrahmt vom „Collegium
musicum" unter der Leitung von
Univ.-Doz. Dr. dottardi.

stitut für Mathematik, das Team
Univ.-Doz. Dr. Ronald Weinbeiger, OR Dr. Herbert Haiti und
Mag. Dr. Walter Saurer vom In
stitut für Astronomie sowie das
kam

Dipl.-Ing.

Dr.

Albert

(ii imm-Pit/.inger und Dipl.-Ing.
Dr. Klaus Hanke vom Institut für
Geodäsie.
Die Verleihung der Preise fand
am IN. De/eniberim Maximiliansaal der Weiherburg statt. Neben
den Preisträgern und deren An
gehörigen, Professoren und Do
zenten konnte Bürgermeister Ro
muald Niescher u. a. auch den
Rcktoi

d e r l Iniveisiial,

l Ini.

Prof. D i . Rainer S p r u n g , V i / c
bürgermeister
Stadtrat

Artur

Krasovic,

Dr. Harald

Hummel,

Gemeindeiat
Ciirstmair und

Mag.

Hermann

Magistratsdirek-

tor OSR Dr. August Wammes begrüßen.
In seiner Ansprache unterstrich
Bürgermeister

Romuald

Nie-

scher den Stellenwert von Wis-

Wer sind die Preisträger — Für welche Arbeiten
erhielten sie den Forschungspreis?
Dr. Reiner Fischer-Colbrie ist gebürtiger
1 in/er und kam 1972 nach Innsbruck.
Sein l"orschungsgebiet sind die Pepticle des Nebennicrenmarks. Von ihm
wurde eine neue, bisher noch nicht bekannte Peptidfamilie, das Chromogranin B, isoliert. Neben ihrer Bedeutung für die Grundlagenforschung
hal diese Entdeckung auch praktischen Weil: Die Chroniograninc linden als Tumormarkcr /ur Dif feren/iciimg von lumoren, die vom endokrinen Gewebe ausgehen, Verwendung.
Dr. Gerhard Gslraunlhaler aus Eandeek
beschäftig! sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit der Kultivierung von Nierenepithel/ellcn, losgelöst von Tiei versuchen. Die dabei gewonnenen Ergebnisse bildeten die
Grundlage für Arbeiten /in Isolie
rung und Eiablicrung eines neuartigen /cllstammes, der nun neue Möglichkeiten eröffnet, die Zusammenhänge
/wischen
verschiedenen
Stoffwechsel- und Transport leistungen der Niere in Zellkultur /u studieren.

Der Innsbrucker Mathematiker Dr. Arne
zu entdecken und Messungen durchDür hat sich mit seiner Arbeit „Möbizuführen. Die Ergebnisse dieser Unus Functions, Incidence Algebras and
tersuchungen zwingen uns zu einer gePower Series Representations" urn
wissen Revision der Ansichten über
den Preis beworben. Es handelt sich
das Vergehen der Sterne.
dabei um ein Verfahren zur Lösung Dipl.-Ing. Dr. Albert (irimm-l"it/.in^iT
von Glcichungssystemen, das in eiaus Wörgl und Dipl.-In». Dr. Klaus
nem Spe/.ialfall vom deutschen MaHanke aus Innsbruck befassen sich,
thematiker August Ferdinand Möbius
der zunehmenden Bedeutung des
1832 erfunden wurde und das in seiner
Tunnelbaues im Transitland Tirol
allgemeinen Form zu den wichtigsten
Rechnung tragend, mit der Analyse
Zahlprinzipien der Kombinatorik
und Optimierung von Tunnelnelzen.
und der diskreten WahrscheinlichZiel der Forschungen ist, die Vorkeitstheorie gehört.
iriebsriehtung für die Fräsmaschinen
mit höchster Präzision zu bestimmen.
Univ.-Dozent Dr. Ronald Weinberger
Grundlage dafür ist ein geodätisches
aus Oberösterreich, Dr. Herbert Ilartl
Netz, also ein das gesamte Projektgeaus Salzburg und Dr. Waller Saurer
biel überdeckendes System von Mesaus Innsbruck befassen sich mil dem
sungen, welches die beiden TunnclEndstadium der Sterne. Slerne „sterporlale oberirdisch verbindet. Bereits
ben", wenn ihre Fnergievorräte zu Enim Planungsstadium dieser Netze
de gehen. Sie blähen sich auf und
wird anhand einer Simulationsrechschleudern die äußeren Gasschichten
nung die erzielbare Qualität beab. Diese sind dann als „planelarische
slimmi. Durch Variation des Modells
Nebel" leuchtkräftige, weithin .sichtkann die Effektivität und Wirtschaftbare Gebilde. Dem Team gelanges, eilichkeit der geplanten Messanordne Reihe von bisher unbekannten, benung optimiert werden.
sonders alten planelarischen Nebeln

senschaft und Forschung besonInnsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles M i t t e i l u n g s b l a t t d e r L a n d e s h a u p t s t a d t . JaliiL-aiu" 1988, N r . 1

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