Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.10

- S.4

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Gesundenuntersuchung kaum gefragt!
Niii 1,6 Prozent der Tiroler nehmen sie in Ansprueh — Appell an Verantwortung
k!ankheiteu I ruhzcilig zu ei ken
neu und zu behandeln, ist nielli
imi lumi.mei und erfolgversprechender, sondern auch billiger:
Diese Lirkenntnis liegt den 1974

geschaffenen Gesundenuntersuchungen zugrunde. Seit 1983 (38.
ASVG-Novelle) ist es zudem kinderleicht geworden, sich dieser
wichtigen Maßnahme zu unterziehen: Krankenschein und Versichertenkarte genügen, alles weitete erledigt der Arzt! Auch wurde das Basisprogramm wesentlich erweitert, sodaß die Verantwortlichen annahmen, etwa 10
bis 15 Prozent der Bevölkerung
würde sich untersuchen lassen.
Sie wurden bitter enttäuscht:
„Den Österreichern ist offenbar
ihre Gesundheit egal, solange sie

keine Beschwerden haben", resümiert (ùsiin(llieitss(;i(llr:il Dr.
Franz Meisinger. „Die (iesundenuntcrsiichungcii sind erschreckend zurückgegangen. In
Tirol nehmen nur 1,6 Prozent der
Bevölkerung ab 40 diesen Service
in Anspruch. Das ist mehr als
alarmierend!"
Es müsse in Zukunft Aufgabe der
Behörden sein, die Bevölkerung
noch mehr aufzuklären und auf
die Wichtigkeit der Vorsorgemedizin aufmerksam zu machen,
wozu die Gesundenuntersuchung
gehört, betont StR. Dr. Meisinger.
Auf anderen Gebieten sind die
Innsbrucker durchaus gesundheitsbewußt. Das städtische Gesundheitsamt bietet Geburtsvor-

bereitungskurse, Babyschwimmen, Haltungsturnen und selbstverständlich die obligaten Impfungen an. Dr. Meisinger: „Hier
muß gesagt werden, daß die Innsbrucker Eltern sehr impfbewußt
sind. Bei Kinderlähmung, Diphterie, Tetanus und Keuchhusten
wird eine Durchimpfungsquote
von über 90 Prozent erreicht, bei
Mumps und Masern sind es zirka
70 bis 80 Prozent."
Es wäre somit wünschenswert —
so der Gesundheitsstadtrat —
„wenn die Innsbrucker ihr
pflichtbewußtes Verhalten ihren
Kindern gegenüber auch auf sich
selbst ausdehnen würden und damit ein gutes Beispiel geben, damit die Kinder auch selber später
gesundheitsbewußt leben".

„Seit 1907 Tag und Nacht im Einsatz"
Freiwillige Rettung Innsbruek feierte 80jähriges Bestehen — Hohe Ehrungen

Alt-Gemei nderal
Sepp Hardinger
Am 21. September starb in
Innsbruck, 76 Jahre all, der
Bundesstaatliche Fürsorgerat und Alt-Gemeinderat
Sepp Hardinger. Der gebürtige Oberösterreicher fand in
Tirol seine zweite Heimat.
Im zweiten Weltkrieg schwer
verwundet, trat der Verewigte 1948 dem Tiroler Kriegsopferverband bei, in dem er
von 1954 bis Ende 1971 als
erster Landesobmannsteil
Vertreter tätig war.
Durch drei Perioden, von
1956 bis 1971, gehörte Sepp
Hardinger als ÖVP-Mandatar dem Gemeinderat der
Landeshauptstadt an; von
1962 bis 1971 war er amtsführender Gemeinderat für
das Wohlfahrtswesen. Er
wirkte auch als Mitglied in
zahlreichen gemeinderät liehen Ausschüssen.
Für seinen unermüdlichen
Einsatz für die vom Leid geprüften Mitmenschen wurde
Sepp Hardinger 1966 mit
dem Verdienst kreuz des Landes Tirol ausgezeichnet;
1967 wurde ihm der Titel
„Bundesstaatlicher Fürsorgerat" verliehen. Seit 1980
war der Verewigte Ehrenringträger der Landeshauptstadt, 1984 erhielt er das Ehrenzeichen des Landes Tirol.

Mariabrimn-Ruine:
Sanierung in Sicht
Die zum Rettungs-Jubiläum von der Stadt Geehrten mit Bgm. Niescher und Obmann hig. Pobitzer.
(Eiz) Die Freiwillige Rettung
Innsbruck wurde 80 Jahre alt! Sie
leicite ihren runden Geburtstag
am 10. und 11. Oktober mit einer
Reihe von Veranstaltungen, von
denen die Präsentation ihrer technischen Ausrüstung vor dem
( inldencn Dachl sowie das Konzei i tier Militärmusik in der Altstatli am Samstag bei der Bevölkeiunu starkes Interesse fanden.
Höhepunkt war nach dem Gottesdienst in der Jesuitenkirche am
Sonnia!" der Festakt im Großen
Stadtsaal, hei dem Bürgermeister
Roinuald Nieselier die Festrede
hielt.
1 i u indivie dabei das Wirken
allei liciu illij" zum Wohl der Allgemeinheit tätigen OrganisatioSeite 4

nen
(dazu
auch:
Bürgermeister-Kolumne, Seite 3).
Das Jubiläum nahm der Innsbrucker Gemeinderat zum Anlaß, in seiner Sitzung vom 8. Oktober eine Reihe von Ehrungen
für verdiente Mitglieder zu beschließen. Bürgermeister Niescher überreichte die Auszeichnungen:
An Ing. Karl Pobitzer, 64, Mitglied seit seinem 18. Lebensjahr,
Obmann seit 1964 (in seine Fuiiktionsperiode fällt der Bau des
Rettungsheimes am Sillufer),
wurde das Verdienstkreuz, der
Stadt Innsbruck verliehen.
Der Chefarzt der Innsbruckci
Rcltum-, Med.-Ral Dr. KarlHeinz Erhart, und linanzrefe-

rent Dkfm. Hans Graßmayr, erhielten das Sozialehrenzeichen.
Die Humanitätsmedaille wurde
verliehen an: Wolfgang Kahrer,
Obmann-Stellvertreter; Rudolf
Stampfer,
Dienststellenleiter;
Luise Pienz, 80, Mitglied seit
1941, verdiente Mitarbeiterin von
„Essen auf Rädern"; Gertrud
Kleinbrod, 87, Mitglied seit 1939;
Gertrud Nayer; Brigitte Mühl,
Abt.-Komm.; Josef Wild, Breitenausbildncr; Thomas Zach,
Abt. Komin.; Ma /ambai,
Abt. Komm.; I eopold Klotz,
/.ciiL"waii; Hoist 1 nyI, Breitenausbiklner; Hugo Grießl, Katast i ophenbeaul "tragter;
Herbert
Mülilniaiin und I )ielmai 1 laiin,
Breitenausbildner.

(Eiz) Schon bis Ende 1988 könnte
die Hotelruine Mariabrunn auf
der Hungerburg saniert sein:
Nach mehreren mißlungenen
Versuchen, dieses Haus wieder in
hotelähnlicher Form zu führen
(etwa als Gesundheitszcntrum
oder Apparthotel) hat nun die
Firma BTG-Bau- und Treuhandgesellsehaft m.b.H. ein Projekt
für die Sanierung eingereicht,
geht aus einem Bericht des Stadtplanungsamtes an den Innsbruekei Stadtsenal hervor. Der
Plan sieht künftig Wohnungen
vor und bezieht sieh ausschließlich aul den besiehenden Haubestand. Mil dem Bundesdenkmalamt ist das Projekt bereits abgeklärt: Die vollständige Erhaltung
ties äußeren Erscheinungsbildes
ist gewährleistet.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1987, Nr. 10