Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.8

- S.14

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Zeugen der frühesten Besiedelung
N c i i c i u I s t e l l i l i tu d e r o t u n d IVii I i t e s e l i i e h l l i e h e n S a n i m i u n t i i m I . a n d e s i n u s e i
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denen 5()() Bestattungen juaseui.
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Jei Besucher tatsächlich der römische Ciötterhimniel, allerdings
m I oim einer Plexiglasspirale,
wobei u. a. die Venus von Wüten
und der Mars vom Bcrgisel rund
um betrachtet werden können.
Urnenjelderzeii liehe Keramik (Linien und Beige/äße), 1000 v. Chr., Nicht zu kurz kommt in der
Sammlung auch die Kulturgegefunden in Wilten und Müh lau.
schichte; jeweils eine Vitrine pro
(I li) Dem seil Jahren siegenden v. Chr.), aus der bis vor wenigen Raum ist z. B. dem Bergbau, dem
Interesse der Itevölkcrung an der Jahren kaum ein geschlossener Handel oder dem Gewerbe ge-

or- und Frühgeschichte unseres
Landes trägt die vor kurzem eröffnete
Neuaufstellung
der
Schaiisaminlung im Museum
Lcrdinaudciim Rechnung. Neun
Räume stehen dafür im ersten
Stock des Westflügels zur Verfügung, gezeigt werden — nach
chronologischen Gesichtspunkten — Objekte aus alten Beständen und neuesten Grabungen.
Die Neuaufstellung und Erweiterung der vor- und frühgeschichtlichen und provinzialarchäologischen Schausanimlung stellt eine
bedeutende Bereicherung für das
Museum dar. Gestaltet wurden
die Räume und Vitrinen von der
zuständigen Kustodin Univ.Doz. Dr. Liselotte ZeinmerI"lauk, die sich mit Geschick und
Liebe dieser Aufgabe widmete.
Weil spannt sieh der Bogen der
li ulieu menschlichen Spuren, der
je nach l".poche mit mehr oder
weniger Funden belegt werden
kann. Er beginnt mit Steinspit
zen, die steinzeitliche Jäger um
7000 V. Chr. /. li. ani Inveì Joch
hinterlassen haben uiul eiulel
beim prunkvollen laugohauli
sehen I in sienviah von no. Die uba aus icgcGiabungsta
tigkeit des Landesmuseums in
den letzten Jahren hat zu einer bedeutenden Bereichenini", an < )b
j e k t e n g e l i i l u l . S o /. I ! . a u s t l e i
U r n e n I e k l e i p e i u > J e ( M . b i s N. I I I .
V. C h i . ) , t h e i n I l o t I i n v ( u i u l i n

Mühlau) besonders reich ausgestattete Gräber hinterließ. Aber
auch die I lallsiatt/eil (S. his S. Jh.

1 iindkomplex in Tirol bekannt

widmet.

Die nach ihrem I undort „Venus
von Willen" genannte Slittitene
aus Bronze, 4. Jh. n. Chr.

Mit dem Skalpell gegen die Ölfarbe
Spätbarockes Wegkreuz aus der Maximilianstraße wird nun restauriert
(Th) So manchem aufmerksamen Passanten mag es schon aufgefallen sein: Das am östlichen
linde der Maximilianstraße an
der Hausmauer des „Gasthof
Goldene Krone" befindliche
Kreuz ist seit Ende Juni leer. Der
Corpus wird auf Veranlassung
des städtischen Kulturamtes restauriert.
Wie sehr dies notwendig ist, zeigte sich in vollem l ; in fange erst in
der Werkstatt. Die I- igur des spätbarocken Wegkreuzes ist in sehr
schlechtem Zustand: Die Schädeldecke weist zentimeterhreite
Spalten auf, linger und Zehen
fehlen teilweise, auch an den Stellen, an denen die Arme angesef/l
sind, ist Material herausgebrochen. „Die ( hrislusgestalt seihst
ist jedoch eine wunderschöne
Itildhaucrarhcit", so die mit der
Restaurierung betraute freischaffende Restauratomi l Ila Zupecc. (in /ii diesem Urleil ge
langen /u können, wares jedoch
notwendig, die /entimeterdicke
Schichte aus allei ( >iliti he /u ein
leinen, unter der the I einheilen
ties Schnitzwerkes verborgen va
ICH. Besonders die ausgeprägten
Muskelpartien, aber auch die
Lbenmäüigkeil der Gesichtszüge
legen u. a. die Vermutung nahe,
daM tier Kunstler nach Modell ge-

arbeitet hat. Abgetragen werden
die alten Farbschichten mit einem
Skalpell; nur durch diese zeitraubende und viel Fingerspitzengefühl erforderliche Arbeitsweise
ist es möglich, die Skulptur aus
Zirbenholz so wenig wie möglich
zu beschädigen. Neben dem anschließenden Verleimen, dem
Ausgießen mit Kunstharz usw.
entstehen unter den geschulten
Händen der Strahlenkranz und
die Dornenkrone neu.
War es früher üblich, die Holzfiguren von Zeit zu Zeit mit einem
zusätzlichen Ölfarbanstricli /u

versehen, um sie vor der Verwitterung zu schützen, so geht man
heute längst andere Wege. Line
Ölfassung, so die Restauratomi,
genügt, darüber wird eine Konservierungsschicht aufgetragen,
die jährlich kontrolliert und erneuert werden sollte. Dann ist mit
einer guten Haltbarkeit der Restaurierung zu rechnen.
Die Arbeiten am Corpus werden
bis Ende August dauern, die
Skulptur wird dann wieder an ihren Platz auf dem ebenfalls erneuerten Kreuz an der Hauswand
ick kehren.

ì or der eigentlichen Sanierung dei" Holzplastik werden die Schichten
aus Olfarhe mit äußerster Behutsamkeit abgetragen, (loto: Murauer)

Innsbrucker Stadtnaehrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1987, Nr. 8

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