Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.6

- S.32

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an der Mauer neben dem Durchgang zum Marktgraben befindet.
Übrigens wird überlegt, unter
diesem Wappenstein nach Ab
schluß der Pflasterung ein weitehaupt zu einem Zentrum des res kleines Denkmal in neuer GeInnsbrucker
Kunsthandwerks stalt wiedererstehen zu lassen —
etc. So besaßen damals u. a. die nämlich das Sarnlheinbrünnl —
Zinngießerfamilie Jenpacher, der in Erinnerung an die Graten on
Buchdrucker Hans Paur, der Sarnthein, die von 1764 bis 1X47
Goldschmied Witz, der Maler Se- in der Karlsburg saßen. Die Anrebastian
Scheel
und
der gung dazu — wie auch die /in
Steinmetz- und Maurermeister Pflanzung eines Solitat bauincs
Gregor Turing Häuser in der vordem Mundinghaus— kommt
vom städtischen Bauamt.
Schlossergasse.
Bevor sie im Jahre 1873 ihren heuEbenfalls kurz erwähnt sei nodi
tigen Namen erhielt, begegnet
diesudlicheKiebachgas.se: liis ins
uns die Schlossergasse nachweis18. Jahrhundert wurde sie nach
bar 1856 — noch nicht jedoch
dem früher dort abgehaltenen
1775 — auch als Judengasse, ofViehmarkt Rindergasse genannt.
fenbar da mehrere jüdische MitDer Tollingerdurchgang ist ein
bürger dort wohnten.
neuzeitlich
durchgefuhi ter
Den frequentiertesten Teil der
Durchschlag zum Markh"iabcn
Schlossergasse bildet wohl die
und hat kein ni it telali ci IK lies
platzartige Erweiterung an der
Stadttor zum Vorgänger, wir dies
Kreuzung mit der Kiebachgasse.
Franz-Heinz I lye eindeutig nachHier wird sie überragt vom sogeweisen konnte.
nannten Kolbenturm bzw. dem
Ansitz Karlsburg (Nr. 3). An Möge nun auch dieser ncu.rcsialeinen seiner Besitzer, Ritter Karl tete Teil unserer Alt.siacli den BeSchurff, erinnert sowohl die 1585 wohnern und Gästen mandi beerstmals angebrachte und 1959 schaulichen Spaziergan;", mul ei
erneuerte, dekorative Fassaden- holsames Verweilen zwischen den
malerei, als auch sein in Stein ge- geschichtsträchtigen Mauei n biehauenes Wappen, das sich rechts ten.

Zur Geschichte der Schlossergasse
liis inde
.limi wird die
l"or/"hvrplaiten- Pflasterung der
Schlosser und eines Teiles der
Kiebachgasse beendet sein und
sieh sot nil ein weiteres Stück unserer Altstadt in neuer Schönheit
präsentieren. Daß es sich hiebei historisch gesehen um ein „sehr altes
Pflaster" handelt, möchten die
folgenden Zeilen erläutern.
Von Josefine Justic
Die Außen-Fassaden der Häuser
an der Südseite der Schlossergasse beherbergen heute noch — soweit sie im Alt-Bestand erhalten
sind — die Innsbrucker Stadtmauer. Diese wurde erst ab dem
Jahre 1500 mit Fenstern „durchlöchert" — eine Maßnahme, die
nur unter der Bedingung gestattet
wurde, daß die Hausbesitzer dieselben bei Kriegsgefahr auf eigene Kosten wieder vermauern würden. Die Schlosscrgas.se, die sich

/.wischen dem ehemaligen Vorstadttor am Ausgang der HerzogFriedrich-Straße
(abgetragen
1765) und dem ehemaligen
Pickentor am westlichen Ende
der Seilergasse (abgetragen 1779)
erstreckt und wie oben verdeutlicht, innenseitig entlang der
Stadtmauer verläuft, trug ursprünglich den Namen Peyrergasse, eine Bezeichnung, die sie
nach einem im Haus Nr. 11 befindlich gewesenen Weinkeller
des Klosters Benediktbeuren erhielt. Als solche ist sie nach Hans
Hörtnagl bereits im Jahre 1348
genannt und behielt diesen Namen vereinzelt noch bis ins 18.
Jahrhundert.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Gasse — nach einem oder
mehreren derartigen Gewerbebetrieben — auch als Plattnergasse
bezeichnet. In diesem Zeitabschnitt entwickelte sie sich über-

1887 VOR HUNDERT JAHREN
20. Juni: Im Boten für Tirol wird
angekündigt, daß demnächst der
große „Circus Lorch" eintreffen
und in Innsbruck gastieren wird.
„Der Circus, dem ein ausgezeichneter Ruf vorausgeht, besteht aus
100 Pferden edelster Racethiere
aus den renommiertesten Gestüten; ferner aus 80 Personen,
Künstlerspecialitäten allerersten
Ranges in allen Genres. Die Vorstellungen bieten auf den Gebielen: Der lquestrik, der Hyppologie, der Gymnastik, der Equilibrist ik, der Pantomimik, der Thierdressur, der Burleskeu. a. nur das
Gediegenste. Der Circus besitzt
auch 2 Hcphaniei] und 2 Kameele(!) in hoher Dressur und bietet
2000 bequeme Sitzplätze".
27. .Inni: Im Geineinderat wird
beschlossen, daß die bisher fünfklassige Maddienvolksschule in
St. Nikolaus wegen Überfüllung
der 4. Klasse in eine sechsklassige
Sdmle umgestaltet wird. — WeiSchlossergusse gegen Westen auj einer alten Postkarte. Rechts ragt der lers w irci der Bau eines ReservekaTürm des St. Johannes-Kirchleins bei der ehem. Maria-Theresianischen nals in geschlossenen Rohren
Normalschule, Kiebachgasse 10, heraus.
(Original im Stadtarchiv) vom Sillfall über den Margare -

thenplatz(= Bozner Plat/) in die
Stadt für das nächste Jahr in Aussicht gestellt. Diese Wasserleitung hat den Zweck, im I alle des
„Abkehrens" (= Reinigung) des
damals noch bestehenden Sillkanals die Ritschen der Stadt mit
Wasser zu versorgen.
1. Juli: Im Friihsommer vor 100
Jahren wurde den Innsbruckern
ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm angeboten: Neben
dem vorerwähnten Zirkus gastiert am Stadttheater (= Landestheater) auch das „Grosse mechanische Theater Morieux" mit
„3 brillanten Vorstellungen".
5. Juli: Das I laus Schlossergasse
7/Marktgraben 23, das sogenannte Christlwirtshaus mit 2
Verkaufsläden am Marktgraben,
wird zum Verkauf angeboten.
(».Juli: Die bisher 2-klassige I landelssehule wird zu einer I laiulels
akademic erweitert. Sie hat die
gleiche Organisation und wiul
dieselben Rechte gewähren wie
die übrigen Handelsakademien
Österreichs.
J..