Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.6

- S.8

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Bald kann Strahlenentwarnung gegeben werden
N u r noch Heisch bercile! gewisse Sorgen — ( i e m ü s e praktisch strali lei ll"rei — Rasche Besserung bei Milch
Pressemeldungen aus |üngster
Zeit dokunicniicicn die nach wie
voi bestehende Vcniiisichcrung
mandici I lausliauen und Muttei, voi allein bei Baby- und Kindci nahi ung. Dabei wurde auch
kntisicit, die Öffentlichkeit werde über die Strahlenbelastung diverser Nahrungsmittel nicht ausreichend informiert. Bei Säuglingsnahrung tappe man gänzlich
im Dunkeln.
Oberamtsrat Christoph Steinacker, Leiter des Innsbrucker
Marktamtes, generell zur Strahlenbelastung der Lebensmittel:
„Wir liegen so weit unter allen
Grenzwerten, daß wirklich niemand Angst zu haben braucht."
Während andere europäische
Staaten die Belastungsgrenze mit
500 Millirem festgelegt haben,
setzte Österreich mit 170 Millirem
einen weitaus niedrigeren Grenzwert — die tatsächliche Belastung
liegt jedoch bei 50 Millirem!
Die Sirahlenbelastung einiger
I Lebensmittel
Gemüse weist so gut wie überhaupt keine Belastung mehr auf
— alle gemessenen Werte liegen
unter 0,1 Nanocurie GesamtCaesium je Kilogramm (nCi/kg)
— ein sogenannter Leerwert. Da
alle heuer gezogenen Proben diese kaum mehr meßbaren Werte
aufwiesen, werden aus Kostengründen nurmehr gelegentlich
Orienticrungsproben gezogen.
Analog zum Gemüse ist heuer
auch bei Obst vollständige
Strahlen-Entwarnung zu erwarten. Pilze könnten die einzige
Prohlcmgruppc sein: Obwohl die
ersten untersuchten Exemplare
sehr niedrige Belastungswerte
aufwiesen, möchte das Marktamt vor einer endgültigen Aussage weitere Proben abwarten.
Normale Trinkmilch (Grenzwert:
5 nCi/kg) lag in Tirol noch Anfang Mai im Durschnitt bei 0,8
nCi/kg (bei Schulmilch gab es
Erhöhung im Zehntelbereich, bis
0,9 nCi/kg, was optisch keinen
guten Eindruck machte, in den
möglichen Gesundheitsauswirkungen auf die Schüler jedoch
vernachlässigt werden konnte).
Hier hat sich die Belastung mit
dem Einsetzen der Grünfütlcrung auf 0,4 bis 0,5 nCi/kg deutlich verringert; Vorzugsmilch
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ausgesondert und von der Bundesanstalt für Lcbensmitteluntersuchung in der I iebeneggstraße genau analysiert. Damit ist sichergestellt, daß in Iiinsbuick
kein belastetes Fleisch auf den
Markt kommt.
Das vorbildliche Vorgehen in
Innsbruck unterstreicht und lobi
auch Mag. Dieter Jenewein um
der Bundesanstalt.
liegt nach diesen Messungen un- überwiegend aus Oberösterreich Babynahrung ist nach Aussage
ter 0,1 nCi/kg. Zur Erinnerung: kommt, Kalbfleisch jedoch auch von OAR Christoph Stcinacker
der tolerierte Grenzwert beträgt aus heimischen Mastbetrieben vom Marktamt „vollkommen un5 nCi/kg.
nicht immer unbelastet ist: Hier bedenklich": Alle gemessenen
wurde offenbar zur Fütterung Werte liegen weit unter dem (hei
„Ausreißer" beim Fleisch
Milchpulver verwendet, das nach unsohnehin noch deutlich niedriHühnerfleisch kann als bela- Tschernobyl in belasteten Gebie- ger angesetzten) Grenzwerten
stungsfrei bezeichnet werden, un- tet gewonnen wurde. Innsbrucker von 0,3 nCi/kg (in der EG liegt
abhängig von seiner Herkunft. können jedoch beruhigt sein: Im der Grenzwert bei 10 nCi/kg!).
Bei Rind- und Kalbfleisch werden Schlachthof Innsbruck wird jede Baby-Milchpulver wird nur aus
gelegentlich noch Grenzwert- Anlieferung mit einem tragbaren unbelasteter Milch gewonnen,
überschreitungen gemessen (16 Meßgerät untersucht. Schlägt was auch die Proben bestätigt
nCi/kg), wobei das Rindfleisch dieses Alarm, wird das Fleisch haben.

(Eiz) Das Innsbrueker Marktami isl weil davon enll"ernt, Verharmlosung im Zusammenhang mit der Strahlenbelastung nach dem Unfall von Tschernobyl im Frühjahr 1986 zu betreiben
doch die laufend durchgeführten Messungen sprechen für sich: Nur noch Rindoder Kalbfleisch bereitet durch fallweise Überschreitung der Grenzwerte Sorgen. Es gelangt allerdings kein über den Grenzwert von 16
Nanocurie je Kilogramm (nCi/kg) belastetes Fleisch zum Verkauf, da
jede Lieferung im Schlachthof Innsbruck mit einem tragbaren Meßgerät untersucht und belastetes Fleisch ausgeschieden wird. Die übrigen Lebensmittel sind kaum noch belastet.

Lärm vermeiden — Freunde erhalten
Gerade im Sommer sollte man die „Verordnung zur Lärmbekämpfung" beachten
(Eiz) Nichts belastet gutnachbarliche Beziehungen ärger als Lärmen zur Unzeit: Die Polizei, immer wieder zur Abhilfe gerufen,
weiß davon ein Lied zu singen.
Gerade jetzt, da lärmerzeugende

Arbeiten im Freien unumgäng- Die wichtigsten Bestimmungen:
lich sind, sei an die Lärmschutzverordnung der Landeshaupt- Lärmerregende Haus- und Garstadt Innsbruck erinnert, die der tenarbeiten sind an Sonn und
Gemeinderat schon 1976 be- Feiertagen überhaupt, an Werktagen von 12.00 bis 15.00 Uhr und
schlossen hat.
von 20.00 bis 6.00 Uhr verboten.
Ausdrücklich genannt sind Rasenmähen mit Verbrennungsmotor-Mähern sowie das Ausklopfen von Teppichen, Matratzen usw.

Akute Raumnot bereitet der Freiwilligen Rettung Sorgen

Übrigens dürfen auch motorbetriebene Modellflugzeuge in mit
Wohngebäuden verbauten Stadtteilen nicht betrieben werden.
Der Betrieb von Radio- und Tonbandgeräten ist in Schwimmbädern, Parks und auf Sport-,
Spiel- und Campingplätzen nicht
gestattet. Zwischen 22.00 und
6.00 Uhr übrigens auch nicht im
eigenen Garten, wenn sie außerhalb gehört werden können.

Zu ihrem 80jährigen Bestehen itti heurigen Jahr legte die I"reiwillige
Rettung Innsbruck am 23. Mai eine stolze Bilanz. Auch eine Reihe • Bei Zwischenfällen mit Hunneuerfreiwilliger Helfer konnte auge "li >hi werden (Bild links: Rettungs-den ist es gut zu wissen, daß beim
rat Leopold Klotz, rechts Obmann Ing. Karl Pointzer): Die 260freiwilli- Dauerdienst (Pernianen/diensi )
gen Helfer(innen) leisteten in ihrer Ire/zeit 75.947 Einsatzstunden. der Poli/ei (nicht beim .Ioni nal
Hauptsorge ist der Platzmangel: Die Erweiterung des erst 1970 er- dienst!) auch am Wochenende
bauten Rettungsheimes an der Sill erscheint vordringlich. Ein 20- und in der Nacht eine 1 iste dei
Millionen-Wunsch an die Stadt, der — so Bürgermeister Romuald Hundemarken und der Besit/er
Niescher — auf eine mögliche Kostensenkung noch üherpni/i werden dei 1 lunde /in Hnsiclilnalunc
müsse.
f/oio: liirhaumer) aul heul.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1987, Nr. 6