Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.2

- S.12

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Aus der Budget-Debatte des Innsbrucker Gemein derates für das
m

"Schule, Kunst und Kultur
besitzen großen Stellenwert
(We) Ein bedeutendes Bauprogramm im
Schulbereich wird 1987 in Angriff genommen: Vizebürgermeister Ing. Artur Krasovic nannte dabei konkret die Erweiterung
der Volksschule Angergasse, die Errichtung
bzw. Aufstockung der Volksschule HöttingWest sowie den Bau der Volksschule Igls.
Weiters steht der Kindergarten auf den Peergründen vor Baubeginn und auch der
Kindergarten Arzl harrt einer Erweiterung.
Für den Bereich Kunst und Kultur konnte
der Vizebürgermeister auf eine Erhöhung vize-Bgm. ing. A.
der Budgetmittel seit 1984 um rund 25 Prozent verweisen. „Ein Beweis, daß die Kulturpolitik ein wesentliches Anliegen der Stadtführung darstellt." Gerade auch Jugend- und Alternativkultur.
Die Stadtgemeinde Innsbruck ist
Betreiberin von 41 Schulen mit
350 Klassen; dazu kommen noch
vier Sonderschulen und zwei Polytechnische Lehrgänge. Nahezu
2000 Kinder werden von 121 Kindergärtnerinnen und 30 Hilfskräften in 22 städtischen Kindergärten betreut. In sechs städtischen Jugendhorten werden ca.
300 Kinder beaufsichtigt. An
rund 200 Schüler wird in Tagesheimschulen ein Mittagessen verabreicht.

müssen. Der Umbau und die Renovierung des Konservatoriums
werden weiter fortgeführt.
Erfreulich, daß es gelungen ist,
die städtische Bücherei am Burggraben im vergangenen Jahr zu
renovieren und ihr so ein moderneres Aussehen zu geben. Mehr
als 33.000 Bücher warten dort auf
ihre Leser.

Das Straßentheater und die kulturellen Aktivitäten in den Außenstadtteilen werden aufgrund
ihres guten Erfolges auch 1987
Neben dem Neubau- und Erwei- fortgesetzt. Die Video-Überterungsprogramm wird in den tragungen der Meisterkonzerte
kommenden Jahren auch die Re- im Kongreßhaus sind gut angenovierung von Altschulen und kommen und werden ebenfalls
Kindergärten weitergeführt. Seit ihre Fortsetzung finden.
1982 wurden für dieses Sanierungsprogramm bereits rund 60
Millionen Schilling ausgegeben.
Im Bereich der Kultur ist das Tiroler Landestheater die größte
Ausgabenpost. Vizebürgermeister, Kulturreferent Ing. Artur
Krasovic wünscht sich eine noch
bessere Anpassung an die Wünsche des Publikums und mehr
Aufführungen für die Jugend.

•ÌO.000 Mütter besuchen jedes
Jahr die Mutterberatungsstellen
(Th) Mit durchaus erfreulichen Angaben
aus dem Bereich der Gesundheitsvorsorge
für die Bevölkerung konnte Stadtrat Dr.
Franz Meisinger aufwarten. So wird z. B. an
siebzig Prozent der Innsbrucker Pflichtschulen das spezielle Haltungsturnen
durchgeführt, und alle Kindergarten- und
Schulkinder werden seit zwei Jahren alljährlich vom Schularzt untersucht. Stark zugenommen hat die Betreuungstätigkeit für die
Suchtkranken, wobei in diesem Kreis ein
Ansteigen der mit dem Aids-Virus Infizier- Stadtrat Dr. Franz
ten zu beobachten ist. Auf großes Interesse stößt die Diätberatung für
Kinder und Jugendliche, positives Echo bei der Innsbrucker Bevölkerung brachte auch die Diabetes- und Zuckerstreifenaktion.
Eine geradezu explosive Zunahme an Impfwilligen konnte
bei der Polio-Impfung verzeichnet werden: 1985/86 wurden
43.000 Personen geimpft, was ein
Plus von 150 Prozent bedeutet.
Aufgrund der erfreulicherweise
ziemlich konstant nieder bleibenden Zahl von Infektionstransporten trat die Stadtgemeinde
diesen Bereich an die Freiwillige
Rettung ab. Für die kommenden
Jahre besteht der Plan, die Desinfektoren auch hinsichtlich des
Strahlenschutzes
auszubilden.
Die Besucherfrequenz der zwanzig Mutterberatungsstellen ist
weiter gestiegen, 96 Prozent aller
Mütter in Innsbruck nehmen die-

se kostenlose Möglichkeit zur
Kontrolle und Information wahr.
1986 wurden rund 10.000 Ratsuchende gezählt.
In seiner Funktion als Gesundheitsreferent ging Stadtrat Dr.
Meisinger auch auf die Tätigkeit
der Gewerbe-, Markt- und Lebensmittelpolizei,
also des
Marktamtes, ein. 1986 war, ausgelöst durch den Reaktorunfall in
Tschernobyl, ein Jahr der verstärkten Kontroll- und Beratungstätigkeit. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Radiochemie an der Universität und
der Bundeslebensmitteluntersuchungsanstalt wurden Hunderte
von Proben zur Feststellung der
Strahlenbelastung in Nahrungsmitteln gezogen und ebensoviele
Auskünfte an die Bevölkerung erteilt. An manchen Tagen waren
200 telefonische und persönliche
Anfragen zu bewältigen.

Mit Bedauern stellte der Kulturreferent fest, daß man von Seiten
des Theaters seinem Wunsch, die
Kindervorstellung von den Kammerspielen in das Große Haus zu
verlegen, nicht entsprochen hat.

Im Verlauf dieser Messungen
wurden sogar die unterschiedlichen Strahlenbelastungen in
den einzelnen Katastralgemeinden Innsbrucks festgestellt. Aufgrund der Vielzahl von Ergebnissen war das Marktamt Anlaufstelle nicht nur für Innsbruck,
sondern für ganz Tirol. In kleinem Umfang läuft die Untersuchungstätigkeit weiter.

Beim Konservatorium und der
Musikschule hat sich der Abgang
durch die Beteiligung des Landes
um ein Drittel reduziert. Dennoch wird man über die Kosten
der Schüler, die nicht aus Innsbruck kommen, weiter reden

Für dieses Jahr sind verschärfte
Kontrollen im LebensmittelFür die Renovierung von Altschulen, Kindergärten und Horten wurden in handel und eine Aufklärungsden vergangenen vier Jahren rund 60 Millionen Schilling ausgegeben. Im kampagne über die sachgemäße
Bild die 1985 renovierte Volksschule St. Nikolaus. Das Sanierungs- Kühlung auf Handelsebene vorprogramm wird fortgesetzt.
(Foto: Murauer) gesehen.

1987 : Die Berichte der amtsführenden Stadträte zu ihren Ressorts

|Neuanmeldungen für
wieder deutlich angestiegen
(We) Die Zusammenfassung und Abrundung der wohnungspolitischen Initiativen
und Zielsetzungen der Stadtgemeinde in ein
Innsbrucker Wohnungskonzept hat sich —
so Stadtrat Dr. Bruno Wallnöfer in seinem
Bericht zum Kapitel Wohnbau — bewährt.
511 Mietwohnungen im Auftrag und dem
Besiedelungsrecht der Stadt Innsbruck sind
derzeit in Bau. „Das ist ein gewaltiger Paukenschlag und die mit Abstand wirksamste
Schwerpunktsetzung im Bereich des sozialen Wohnbaues seit der Errichtung des Stadtrat Dr. Bruno Wallnöfer
zweiten Olympischen Dorfes vor einem Jahrzehnt." Erfreuliche Verbesserung: Die Wartezeit von der Vormerkung bis zur Zuweisung
einer Wohnung hat sich auf drei Jahre verkürzt.
Doch weiterhin sind beim städtischen Wohnungsamt (Stand
1. 12. 1986) 1793 Wohnungssuchende Familien vorgemerkt.
Hier erhofft sich der Wohnungsreferent aufgrund des ansehnlichen Neubauprogrammes im
Jahr 1987 eine Erleichterung,
wenngleich die Zahl der Neuanmeldungen für eine städtische
Wohnung derzeit wieder deutlich
ansteigt. Einer der Gründe dafür
ist in den gesellschaftlichen und
soziologischen Veränderungen
im städtischen Raum zu sehen:
Die Zahl der Köpfe pro Haushalt
und damit pro Wohnung ist in
den letzten Jahren von 2,8 auf 2,2
abgesunken.
Diese Tatsache erhärtet die Feststellungen des Stadtentwicklungskonzeptes und anderer
Fachgutachten über eine weiterhin hohe Wohnungsnachfrage
auch bei stagnierender Bevölkerungszahl.
In diesem Jahr werden ca. 400
Mietwohneinheiten fertiggestellt
und übergeben werden können.
Drei neue Projekte werden noch
im ersten Halbjahr 1987 in Angriff genommen: 98 Einheiten im
Projekt „Wohnen am Viadukt"
in der Ing.-Etzel-Straße, 20 Einheiten in der Andechsstraße und
40 Einheiten in der Höttinger Au.
Weitere sechs Projekte mit insgesamt 250 Wohnungen stehen in
konkreter Vorbereitung.
Sorgen bereiten dem Wohnungsreferenten die hohen Kosten nicht
nur im Bereich der Grundstücksbeschaffung, der Baudurchführung und der Finanzierung, son-

dern auch im verstärktem Maße
die ständig steigenden Betriebsund Heizkosten.
Diesem hohen Preisniveau versucht die Stadtgemeinde nun
durch Projekte des „Einfachen
Wohnbaues" entgegenzuwirken.
Durch Verzicht auf die moderne
Haustechnik des letzten Jahrzehnts, also durch Weglassung
von Tiefgarage, Liftanlagen,
Zentralheizung will man Kosten
sparen und die Wohnungen
erschwinglicher machen. Projekte des einfachen Wohnbaues sind:
Die Generalsanierung der Trainkaserne (bereits abgeschlossen),
des Turnusvereinshauses sowie
die Projekte Amthorstraße und
Pradl Ost.

Gasheizung, Altpapier, Giftmüll:
Umweltbewußtsein verstärkt sich
(Eiz) „Vorbeugen ist wesentlich wirksamer
und billiger als heilen. " Diese besonders für
den Umweltschutz geltende Erkenntnis
stellte StR. Dr. Josef Rettenmoser an die
Spitze seiner Ausführungen. In 160 Fällen,
bei Bau-, Gewerbe- und Verkehrsangelegenheiten, hat das Amt für Umweltschutz im
vergangenen Jahr vorbeugend mitgewirkt;
90 Brennerkontrollen hat es durchgeführt,
und nicht alle Heizölkontrollen verliefen
ohne Beanstandung. Auch dadurch wurde
die Luftqualität in Innsbruck verbessert: Stadtrat Dr. Josef Rettenmoser
Acht Großheizungen und 267 Kleinheizungen wurden auf Gasfeuerung umgestellt — mehr als im Jahre 1985. Für 1987 sind schon jetzt
noch mehr Umstellungen fix geplant.
So sollte — zweimal verschoben
— 1987 endlich auch das Landhaus dem guten Beispiel vieler
folgen; dazu werden heuer folgende Großabnehmer ans städtische Gasnetz angeschlossen: Die
Viktor-Dankl-Kaserne, ein großes Geschäftshaus in der Museumstraße, das Dampfbad, das
Turnusvereinshaus, ein städtisches Wohnhaus in der Gutenbergstraße, etliche Wohnhäuser
und das Stadtteilzentrum in der
Technikerstraße sowie, als größtes Projekt, die Wohnhäuser auf
den Peergründen.
Verstärken will die Stadt ihre Bemühungen, das Zusammenwirken der Luftschadstoffe meßtechnisch zu erfassen und com-

putermäßig in ihrer Summe zu
beurteilen: Das Budget für 1987
weist dafür 450.000 Schilling auf.
Vor dem Abschluß stehen die Arbeiten am Früherkennungssystem für Inversionslagen: Eine
Kette von Meßstationen dafür
zieht sich vom Talboden bis ins
Hochgebirge. Die Standorte:
VÖEST-Hochhaus im O-Dorf;
Hochhaus am Bahnhof; Alpenzoo; Hungerburg; Rastlboden;
Seegrube; Hafelekar. Die Wetterdienststelle am Flughafen analysiert die Meßwerte: Drohende
Smoggefahr wird daher künftig
deutlich früher erkannt, Vorbeugung wird rascher als bisher
möglich.
Die AufsteUung der 2.200 Altpapier-Sammelbehälter brachte
die erwartete Steigerung: Mit
rund 2.200 Tonnen gab es 1986
eine Verdoppelung des abgelieferten Altpapiers im Vergleich zu
vorher. Der europaweite Verfall
der Altpapierpreise wird noch
Probleme bringen. Dennoch hält
Dr. Rettenmoser die weitere
Sammlung für nützlich und gut,
wird dadurch doch das Müllvolumen im Ahrntal spürbar verringert.

90 Brennerkontrollen wurden vom Amt für Umweltschutz im vergangenen
Jahr durchgeführt. Ein optimal eingestellter Brenner schlägt sich nicht nur
in barer Münze bei der Olrechnung zu Buche, sondern erspart auch der
Luft eine Menge an Schadstoffen.
(Foto: Eliskases)

Bei den zwei Giftmüllsammlungen des Jahres 1986 wurden insgesamt 22.000 kg Problemabfälle
abgeliefert. Eine ständige Ablieferungsstelle für Giftmüll aus
dem Haushalt ist in der Feuerwehrzentrale in der Hunoldstraße eingerichtet.