Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.2

- S.8

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Es „hagelt" Gegenstände und Beleidigungen
Kanalreinigungsarbeiten müssen auch in der Nacht erfolgen — Bevölkerung zeigt olì wenig Verständnis
(111) Soll rin Svslem klaglos funktionieren, sind regelmäßige
Wirliiii^surheilen HIHI kilUic h. Sind diese Arbeiten jedoch mit Belästigungen I in die Annulier verbunden, dann fehlt es bei vielen Mithiirgern am nötigen Verständnis und dem Ärger wird freier Lauf gelassen. ,,liu lied davon singen" können die Arbeiter der städtischen
kanalreinigiing, die auch während der Nachtstunden ihrer Arbeit
nachgehen müssen.
Die 1 auge des Innsbrucker Kanalnet/es beträgt 220 Kilometer.
Zum Unterschied von anderen
Städten weisen die Kanäle durchwegs soviel Gefälle auf, daß der
Wassertransport auf natürlichem
Weg erfolgen kann. (Ein Beispiel
für das Gefälle: der Höhenunterschied zwischen Triumphpforte
und Goldenem Dachl beträgt sieben Meter!) Allerdings nimmt der
Wasserschwall nur in den Hanglagen die Ablagerungen mit, zumeist handelt es sich um Sand
und Splitt; rund 120 Kilometer
des Kanalnetzes müssen daher
maschinell gereinigt werden. Die
stärksten Ablagerungen finden
sich in den Sammelkanälen und
diese wiederum verlaufen zumeist unter den stark befahrenen
H au pt Verkehrsträgern.
Wenngleich die Arbeiter der Kanalreinigiing ständig bemüht
sind, den Verkehr so wenig wie
möglich zu behindern, so sind

ihren Bestrebungen doch Grenzen gesetzt. Dann nämlich, wenn
die zu öffnenden Kanaldeckel (es
sind rund 10.000 in Innsbruck)
zwischen den Straßenbahnschienen liegen. In diesem Fall kann
die Arbeit erst nach der letzten
Straßenbahnfahrt gegen Mitternacht aufgenommen werden.
Und dies wiederum stößt auf
wenig Verständnis bei den Anrainern. Von Obst über Bierflaschen bis zu Steinen reichen die
Wurfgeschosse der erbosten Bewohner, von der „verbalen Munition" ganz zu schweigen.
Nun ist es sicher nicht jedermanns Sache, gelassen zu reagieren, wenn man im Schlaf gestört
wird. Ein Blick aus dem Fenster
sollte jedoch genügen, um zu wissen, daß hier keine mutwilligen
Lärmverursacher am Werk sind,
sondern Arbeiter, die im I nteresse
aller die sicher nicht angenehme
Nachtarbeit ausführen.

Akustisch wahrnehmbar ist ne- einem Wagen zugeteilt, einer daben dem Motorengeräusch des von bewältigt die schwierige und
Kanalspülwagens die Rcini- mitunter auch gefährliche Arbeit
gungsdüse, die mit starkem „unterTag" im Kanalrohr, dieihn
Druck den Schmutz im Kanal sichernden Kollegen gehen ihm
löst, und der Saugschlauch, der zur Hand und steuern die
die Ablagerungen aufnimmt. Die Motoren.
zwei dafür eingesetzten Wagen Alljährlich werden au! diese
entsprechen, so Ing. Holger Weise mit Hilfe von 20 Millionen
Pendi vom städtischen Kanal- Litern Wasser rund 50 Kubikmebauhof, dem neuesten techni- ter Ablagerungen aus dem Kanalschen Standard (Kostenpunkt je netz entfernt. Schätze wurden daStück 2,5 Millionen Schilling), bei noch keine entdeckt, allerwobei speziell wegen der dann ge- dings sind mitunter Groschenringeren Lärmentwicklung auf münzen, Teelöffel und — zum
starke Motorleistung Wert gelegt Leidwesen der Arbeite! — Rawurde. Jeweils drei Arbeiter sind sierklingen dabei.

300 Ausschreibungen durch die
Stadtwerke in nur 3 Jahren!
Anbote für Leistungen um 568 Millionen Schilling
(Eiz) Schon bald nach seinem
Amtsantritt in dieser Legislaturperiode als verantwortlicher
Stadtrat für die Innsbrucker
Stadtwerke hat Dr. Wilhelm
Steidl angeordnet, alle einschlägigen Bestellungen und Leistungen (über einem Betrag von

50.000 S) grundsätzlich öffentlich auszuschreiben. Am 10. Februar 1987 wurde im StadtwerkeHochhaus in der Salurner Straße
mit der 300. Anbotseröffnung ein
kleines Jubiläum gefeiert. Die
„Jubiläums-Ausschreibung" bezog sich auf die Lieferung duktiler Druckrohre; bei der gleichen
Gelegenheit wurden drei weitere
Anbote eröffnet.
„Bei allen 300 Ausschreibungen
zusammen floß eine Summe von
568,815.658.— Schilling objektiv
und
nach
kaufmännischen
Grundsätzen in die Wirtschaft",
unterstreicht Dr. Steidl nicht ohne Stolz. Und rechnet vor: Wenn
bei jeder ausgeschriebenen Vergabe nur drei bis fünf Prozent
eingespart werden konnten, was
als realistisch anzunehmen ist,
haben sich der damit verbundene
Aufwand und die Mühe mehr als
gelohnt.

Die größte I-eistung, die ausgeschrieben wurde, ist rasch geortet: Es ist der Neubau des Triebwasscrstollens für das Kraftwerk
Untere Sill, dessen erster Abschnitt mil etwas mehr als }i)
Mio. S einer Bieter-Arbeitsgemeinschaft zugeschlagen wurJiihrlich werden 120 Kilometer des Kcmalnel7.es mascliiiiell gerc"iiìi^i, dabei ist tiiuii Nachtarbeit erjorderlich. de, der zweite Abschnitt mil uni
(Foto: Eliskases) 112 Mio. S.
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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1987, Nr. 2