Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1987

/ Nr.1

- S.12

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Tiefschneefans gefährden Schutzwaldverjüngung
Wipfel junger Bäume werden „geköpft" — Seit 15 Jahren Schutzwaldsanierung auf der Nordkette
Weite ( ichietc Tirols wären ohne Wakler nicht bewohnbar.
last die ! lälfte des Tiroler Waldes bannt als Schutzwald die
Gefahr von Lawinen, Muren
und Steinschlag. Doch viele
Schutzwälder sind überaltert,
erfüllen damit nur bedingt ihre
wichtige Aufgabe — und Luftschadstoffe beeinträchtigen zusätzlich ihre Vitalität. Deshalb
wird seit 15 Jahren in Tirol an
der Schutzwaldsanierung gezielt gearbeitet; für biologische
und technische Maßnahmen
wurden in dieser Zeit 280 Mio.
Schilling von Bund, Land und
Waldeigentümern
aufgewendet, erfuhr man unlängst auf einer Landes-Pressekonferenz.
Auch in Innsbruck läuft das
„Hochlagen- und Schutzwaldsanierungsprogramm" schon
seit 1972, berichtet Ing. Hans
Stern, Leiter des städtischen
Forstamtes in der Magistratsabteilung IX. Innsbrucks Sorgenkind ist die Nordkette: Hier
zielen etliche Lawinen sogar
auf verbautes Gebiet — und
noch nicht alle sind so gesichert, daß die Bewohner bei jeder Schneelage beruhigt schlafen könnten...
Von West nach Ost sind es: die
Allerheiligenhöfelawine
(ein
Damm hat ihr die Gefahr genommen), die Höttinger-Graben-Lawine, die Rastlbodenlawine, die l"enzenlahner- und die

(Eiz) Zwei Meter „Pulver" auf der Nordkette — ein Fest fürTiefschnee-Fnthiisiasten! Nichts wie hinaus aus der Piste: vom Ilafelekar durch die Diretissima, beiderseits des „Penzenlahner"Lawinenstrichs quer durch Wald und Aufforstungen bis auf die
Höhe des Rosnerweges: Ungezählte Nordkettenfahrer wählen
diese Variante — und „köpfen" dabei mit ihren Schikanten die
zur Schutzwaldverjüngung gesetzten, oft schon mehrere Jahre alten Hüunicheli unter dem Schnee. Der Schaden dieses verbotenen Frevels ist arg, die Bemühungen der Forstleute sind um Jahre
zurückgeworfen! „Wir appellieren eindringlich an alle Verantwortungsbewußten, die Piste nicht zu verlassen — und wenn
doch, dann (bei sicheren Verhältnissen) genau im vegetationslosen Lawinenstrich zu bleiben", ist das ernste Ersuchen von Ing.
Hans Stern, Leiter des städtischen Forstamtes.

Forstwege. Ing. Stern: „Speziell für die Schu(/.waldverjüngung, -pflege und -hc«ir(schaftung haben wir 19N5/X6
im Achselkopfgebiet vier kilometer neue Forstwege gebaut.
Sie standen in heiliger Kritik.
Doch ohne sie wäre die nötige
Waldpflege
undurchführbar.
Die Böschungen werden begrünt, in wenigen Jahren «erden die Wunden in der Landschaft wieder geheilt sein."

Viel Lob für die
Arzler-Alm-Lawine, die Ge- die Wälder ihre Schutzwirkung
fahr aus dem Herzwiesengebiet der Allgemeinheit erbringen, ist
Schneeräumung
(allein hier hat man 14 Hektar auch die finanzielle Mithilfe alGroßes Lob für die SchneeSchutzwald aufgeforstet, um ler bei der Sanierung gerechträumung in Innsbruck aus
das Anbruchsgebiet einzudäm- fertigt. Die Verjüngung und
der Bevölkerung: Die Manmen) und schließlich die Müh- Pflege gestaltet sich im Nordner der Bauhöfe haben in
nicht
zuletzt
lauer-Klamm-Lawine, die noch kettengebiet,
diesem Winter bei Tag und
aufgesplitterten
1951 bis zum „Koreth" vor- wegen der
Nacht bereits gewaltige Ardrang. Die Alplähnerlawine im Besitzstruktur mit zum Teil
beit geleistet. Ausdrücklieh
Osten schließlich liegt schon auf sehr schmalen Waldparzellen,
sprach auch der Innsbrucker
Rumer Gemeindegebiet; sie schwierig: Nur ein Teil des
Stadtsenat seine Anerkenbedroht Häuser auf dem Re- Waldes befindet sich in städtinung für die tadellose Arbeit
schem Besitz. Unabdingbar für
chenhofplateau.
aus.
Seit 1972 wurden im Nordket- die Waldbewirtschaftung sind
tengebiet rund 43 Hektar Fläche wieder aufgeforstet, und
zwar in Lawinenanbruchsgebieten und in der „Kampfzo- Seit 1971 als Wirtschaftsfachmann im Stadtsenat
ne" des Waldes an der oberen
sogleich zum Stadtrat berufen.
Waldgrenze, die man möglichst
Er übte diese Funktion vorerst
anheben will. Kosten: nahezu
bis 1977 aus. Von 1977 bis /in
drei Millionen Schilling.
Wahl im Oktober 1983 war er
Schutzwaldpflege kostet den
als amtsführender Gemeinderat
Waldeigentümer weit mehr, als
mit der Koordination der Wirtder Holzertrag ihm bringt: Weil
schaftsförderung betraut. Und
seit der Gemeinderatswahl
1983 bis heute ist der Jubilar
wiederum Stadtrat. Die I Errichtung des Amtes für Wirtsehaftsförderung fußt maßgeblich auf
Amt für Wirtschaftsförderung gibt Auskunft
seiner Initiative.
Stadtrat Stöckl wirkte von 1971
Seh Sommer 1986 fördert die tatsächlich entrichtet wurde.
bis heute im Bauausschuß, geBetriebserweiterungen
Staili Innsbruck Betriebsneu- Bei
hört dem Finanzausschuß und
s;i mulmigen und Betriebser- wird die entrichtete Lohndem VerwaltungsausschuB für
weiterimgen auf nichtstädti- summensteuer für die durch
die Stadtwerke an, da/u dem
Am 27. Dezember 1986 vollen- Projektausschuß und dem Seschen ( irundstücken. Bei die Erweiterung neu geschafdete Stadtrat Komm.-Rat Ing. niorenausschuß. Darüber hinNeui".iundungen richtet sich fenen Arbeitsplätze in den
Karl Stöckl (Bild) sein 65. Le- aus wirkt er im Aufsichtsrat der
die I lohe der Förderung nach folgenden vier Jahren rückerbensjahr. Der Jubilar hat vor Innsbrucker Verkehrsbetriebe.
dem Met rag der Lohnsum- stattet. Die Aktion läuft vier
mehr als 30 Jahren ein Unter- Das Wirken des Jubilars wurde
ineii und Gewerbesteuer, der Jahre.
nehmen ins Leben gerufen, das mit dem Titel Kommer/ialrat
Im die der Gründung folgen- Nähere Auskünfte gibt das
zu einem angesehenen gewerb- und mit dem Verdienstkreu/.
den vier Jahre entrichtet wird. Amt für Wirtschaftsforderung
lichen Mittelbetrieb gewachsen des I .andes Tirol gewürdigt. LiAn I ohnsummensteuer wird im alten Rathaus, Maria-Theist.
jener Metrag rückerstattet, der resien-Straße 18, 2. Stock,
ne besondere Auszeichnung ersieh aus der Jahreserklärung Zimmer 171, Tel. 760 - 171
Am 11. Oktober 1971 in den fuhr er im Jahr 1980, als ihn der
emibl, soweit die Abgabe Durchwahl.
Innsbrucker Gemeinderat ge- Mundespräsident zum Techniwählt, wurde Ing. Karl Stöckl schen Rat ernannte.

Stadtrat Ing. Karl Stöckl - 65

Stadt fördert neue Betriebe
und Betriebserweiterungen

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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1987, Nr. 1