Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.12

- S.19

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Fußgänger besonders stark gefährdet
Sie sollen stärker betreut werden — Bilanz der „Aktion minus 10 Prozent"
(li/) An jedem fünften Unfall in Innsbruck ist ein Fußgänger beteiligt; bei den Verkehrstoten ist"s noch krasser: 1985 war jeder
/.weite lote auf Innsbrucks Straßen ein Fußgänger! Sie sind, wie
auch Rad- und Mopedfahrer, nicht nur schutzlos bei Zusammenstößen, sondern legen auch ein besonders leichtsinniges, oft uneinsichtiges Verhalten an den Tag. Sie sind in Zukunft verstärkt
das Ziel von Bemühungen der „Aktion minus 10 Prozent" in
Innsbruck.
Im Rahmen dieser „Aktion"
wurde — wie in allen anderen
österreichischen Bezirken auch
— Anfang Juni in Innsbruck
ein Verkehrssicherheitskomitee
konstituiert, dem VerkehrsStadtrat Dr. Harald Hummel
vorsitzt. Es hat sich als Ziel die
Senkung der Verkehrsunfälle
mit Personenschaden um zehn
Prozent durch entsprechende
Aktionen gesetzt. Am 2. Dezember legte das Komitee auf
einer Pressekonferenz Zwischenbilanz über seine Tätigkeit
und gab einen Ausblick auf
Vorhaben in der Zukunft. Dabei berichteten außer dem Vorsitzenden auch der Landesleiter
des „Kuratoriums für Verkehrssicherheit", Dr. Max Gheri,
Oberstleutnant Dr. Ferdinand

Was erhöhtes
Tempo bewirkt
(Eiz) Etwas schneller als erlaubt mit dem Auto in der
Stadt — na und? Man hat ja
gute Bremsen ... Irrtum: Es
wäre unverantwortlich! Dr.
Max Gheri (Bericht oben)
erläutert dies an einem
schier unglaublichen Beispiel:
Ein Pkw fährt 50, ein (ganz
gleicher) anderer 70 km/h.
Beginnen beide Fahrzeuge
an derselben Stelle gleich
stark zu bremsen (etwa, weil
ein unvorsichtiger Fußgängei auf die Straße springt)
und bleibt das Auto, das 50
km/h gefahren ist, noch vor
dem Fußgänger stehen, so
hat das Auto, das 70 km/h
fuln, an exakt dieser Stelle
noch immer ein Tempo von
56 km/h!
Fui den Fußgänger sind die
Folgen unschwer auszumalen. Und für den Autolenker
auch!

Seite 20

Jaglitsch von der Bundespolizeidirektion sowie Senatsrat
Dr. Otto Reisinger als Chef der
Magistratsabteilung II (u. a.
Schulamt).
Es wurde, so StR Dr. Hummel,
vorerst ein Flugblatt erstellt,
das über Ämter, Kfz-Zulassungsstelle und Autofahrerklubs (bei Verkehrsüberprüfungen) ausgegeben wurde und
wird (andere Bezirke haben es
übernommen); es wurden zudem die Innsbrucker Volksschüler über einen Zeichenwettbewerb motiviert, der rund
500 junge Künstler tätig werden ließ: Er wurde am 15. November abgeschlossen. Die
ersten drei Preisträger können noch vor Weihnachten ihre
Preise in Empfang nehmen,

33 weitere erhalten Anerkennungen.
Zufall oder nicht — in den ersten sechs Arbeitsmonaten des
Komitees sanken in Innsbruck
die Unfallzahlen mit Verletzten tatsächlich um rund sieben
Prozent. In Zahlen: 1985 passierten zwischen 1. Juni und
30. November 686 Unfälle mit
Personenschaden, 1986 waren
es 637.
Die Polizei wird im kommenden
Frühjahr eine „Schwerpunktaktion Fußgängeraufklärung"
setzen: Besonders ältere Menschen laufen selbst bei Rotlicht
über die Kreuzung. Werden sie
auf Verstöße aufmerksam gemacht, „sind sie kaum einsichtig" (Jaglitsch).
Daß sich erst rund 65 Prozent der Männer (dafür etwa
20 Prozent mehr Frauen) angurten, ist ein weiterer Mangel, der geändert werden
muß: Gelingt dies, ist das Ziel
der „Aktion minus 10 Prozent" ohne weitere Mühe erreicht.

/yjarflamjta fttouHafrtj. i3s?
(Eiz) In unserer Oktoberausgabe berichteten wir über Spielkarten mit Tiroler Motiven, die
vor WO Jahren auf den Markt
kamen. Ende November stellte
Dr. Michael Forcher die Neuauflage dieser historisch und
künstlerisch wertvollen Karten
im Haymon- Verlag, Innsbruck,
vor (Bild: Margarethe Maultasch als Schell-Dame aus der
Serie Watter karten). Diese Watterkarten des Malers Edmund
von Wörndle (das Bildpro
gramm stammt vom Dichter
Karl Domanig) entstanden
1878 und wurden 1886 neu auf
gelegt. Daneben bringt der Haymon-Verlag, sonst auf tiro/bczogene Sachbücher spezialisiert, noch ein um 1815 entstandenes Tarockspiel mit Szenen
aus den Tiroler Freiheitskriegen
1796-1800 für Liebhaber von
Tirolensien als Nachdruck auf
den Markt. Der Maler Placidus
Altmutter schuf dafür vor 170
Jahren die Entwürfe. Beide
Kartenspiele sind mit einer erläuternden Broschüre von Dr.
Meinrad Pizzinini in Buchhandlungen erhältlich.

Klinik warnt alle
„Falschparker"

Gratulation tür rüstige 100jährige im Wohnheim Saggcn!
Im Wohnheim Saggen feierte am 2. Dezember Frau Maria Czue- Die Direktion des Landeskranschek gesund und geistig frisch ihren 100. Geburtstag. Stadtrat Dr.kenhauses appelliert eindringPaul Kummer überbrachte der Jubilarin die Gratulation von Bür-lich an alle Autofahrer: Die Retgermeister Romuald Niescher und einen Geschenkkorb. — Maria tungs- und Feuerwehrzufahrten
Czueschek wurde als ältestes von zwölf Kindern eines k. k. Husa-dürfen im Interesse der Sicherrenoffiziers in Galizien geboren. In ihrer .1 ugendmachte sie das un-heit nicht verparkt werden, wie
stete Wanderleben einer Soldatenfamilie mit: Sie ging in Ungarndies bisher gedankenlos gezur Schule und hat meist in Kasernen gewohnt. Die Jubilarin warschah! Die Einfahrt ist nur für
nie verheiratet. Bis zu ihrer Pensionierung vor fast 40 Jahren arbeiPatiententransporte und Zulietete sie als Sekretärin in Wien. Von den elf Gesch wistern lebt nochferfirmen erlaubt. Ali sofort
eine Schwester, heute 75 Jahre alt, in Innsbruck, (Foto: Birbaumer)wird abgeschleppt!

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 12