Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.12

- S.16

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Bedeutsame Feier der evangelischen Mitbürger
Drei Juhilacn und r.röf"fniinu des neuen (iemeinde/enlrums in I lottiniz-West mil viel Prominenz
Cl"h) Gleich ein dreifaches In
hilaiim feierte die evangelische
Kirche der l)iö/ese Sal/Iinr^ "
Tirol am 22. N"oember im
KaliiiHii eines 1 estakles: 125
.lahre l"roteslanfeiipatcnt, 25
Jahre l"roleslanlen^eset/ und
125
Jahre
(>usfa-AdolfVerein in Österreich.

Wenngleich die schwere Vergangenheit der evangelischen
Kirche in Österreich in den
Festreden immer wieder anklang, so stand die Feierstunde
dennoch ganz, im Zeichen der
erfreulichen Entwicklung des
Miteinander und des Respektes
der beiden großen Glaubensgemeinschaften voreinander. Augenscheinlich wurde dies auch
durch die Vielzahl der Ehrengäste aus fast allen Bereichen des
öffentlichen Lebens, die Senior
Pfarrer G ünther Jonischkeit begrüßen konnte.
Den Festvortrag, der sich sowohl mit der Geschichte des
Protestantismus als auch mit
der heutigen Stellung der evangelischen Kirche belaßte, hielt
Bischof Mag. Dieter Knall. Er
wies dabei auf den harten Weg
der Protestanten insbesondere
in Tirol hin, der erst 1861 mit
der Erlassung des Protestantenpatentes dazu führte, daß
die evangelische Kirche ihre
staatskirchenrechtliche Anerkennung erfuhr. Weiteren Entfaltungsraum brachte 1961 das
Protestantengesetz, das der Kir-

Hohe Prominenz beim Festakt der evangelischen Kirche (von links): Senior Pfarrer Günther Jonischkeit, Superintendent Wolf gang Schmidt, Prälat Edgar Dietl vom Stift Fiecht, MinisterialratDr. Günter
Sagburg, Bürgermeister Romuald Niescher, Bischof Dr. Reinhold Stecher, Landeshauptmannstellvertreter Dr. Fritz Prior, Bischof Mag. Dieter Knall.
(Foto: Murauer)
ehe u. a. das Recht der Selbstverwaltung in Bekenntnis, Lehre und Seelsorge sowie der
freien Religionsausübung zugestand. Das dritte Jubiläum
feierte der „Gustav-AdolfVerein" in Österreich. Diese
1861 in Wien gegründete Gemeinschaft hat finanziell tatkräftig beim Bau aller evange-

lischen Kirchen mitgewirkt.
In Grußadressen brachten
auch Landeshauptmannstellvertreter Dr. Frit/ Prior und
Bischof Dr. Keinhold Stecher
ihre Glückwünsche /um Ausdruck, wobei der Bischof auch
auf das heute entspannte Verhältnis der Kirchen zueinander
hinwies. Bürgermeister Romu-

aid Niescher ging in seinem
Grußwort u. a. auf die Geschichte der evangelischen
Christen in Innsbruck ein und
erwähnte, daß sich 1869 die erste protestantische Gemeinde
konstituierte und 56 Gläubige
den ersten Gottesdienst im Hotel „Österreichischer Hof", dem
heutigen Rathaus in der MariaTheresicn-Straße, feierten.
Im Anschluß an die musikalisch
vom Schusterquartett aus Linz
umrahmte Jubiläumsfeier wurde
das Gemeindezentrum in der
Übung für Bautechniker, Zimmerer und Maler
Technikerstraße, das einen neu(Th) Mit ganz besonderer Sorg- kleine Kapelle in der Dorfgasse en Stützpunkt der evangelifalt und großer Begeisterung in Hötting restauriert. Am schen Seelsorge im Westen der
wird seit Ende Oktober eine Werk sind Schüler der höheren Stadt darstellt, eröffnet.
technischen Lehranstalt in der
Trenkwalderstraße aus den Ab- Was tun bei Beteilungen Hochbau, Tiefbau
und Kunsthandwerk, die hier handliingsfehlern?
unter qualifizierter Aufsicht (Th) Wenn ein Patieni mit seiTheorie in die Praxis umsetzen. nerärztlichen Behandlung nicht
Am Beginn der für die Stadtge- zufrieden ist, weil er sich z. B.
meinde finanziell günstigen In- falsch behandelt fühlt, so gibt es
standsetzungsarbeiten (vorwie- jetzt die Möglichkeit, sich an die
gend Materialkosten) stand das von der Ärztekammer eingeAuftragen eines neuen Verput- richtete Schiedsstelle zu wenzes, dann folgte das selbstkon- den. Nach einem formlosen
struierte Dach mit Lärchen- Antrag des Beschwerdeführers
schindeln und hölzernen Dach- an die Ärztekammer wird der
rinnen, den Abschluß werden Fall von einer unabhängigen
Malereien bilden.
Kommission behandelt, der ein
Diese Renovierung, die von Richter vorsteht und der ein
Schülern und Lehrern sehr be- medizinisch erfahrener Jurist
grüßt wird, ist sicher auch eine sowie zwei Ärzte angehören.
gute Möglichkeit, in jungen Die Anrufung der Schiedsstelle
Die praktische
Übunguußc/liuIbiUi
H inudiidenungi"lwn- Menschen das Interesse für altes ist nur vor der Befassung eines
Gerichtes möglich.
den Fachleuten sichtlich Freude.
(Foto: Frischauf)Kulturuui zu wecken.

Schüler restaurieren Kapelle

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 12

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