Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.12

- S.15

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den Zeltdächern. Mansardcngeschnß. scharllinigcr llachcnabgrenzung, klarer Fenster- und
Balkongliedcrung, dasStraßenliild prägen, gehören die Häuser
im nordlielien Abschnitt weitgehend dei" gründerzeitlichen
Bebauum: an. Diese wurden
meist um die Jahrhundertwende /um Ieil als zweigeschossige
I mlamilienvillen
konzipiert,
i eil weise aufgestockt und zu
dieii"esrhossigcn Zinsvillen umgcbaul.
Dir (.emeinderat der Stadt
Innsbruck hat in seiner Sitzung
vom 28. November beschlossen, beim Amt der Tiroler
Landesregierung für den Bereich beidseitig der AntonRaueh-Straße zwischen Haus
Nr. 1 und Nr. 39 bzw. Richardsweg Nr. 1 eine Schutzzone gemäß $ 11 des Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetzes zu erlassen (SchutzzonenBlick auf die alte Hattinger Pfarrkirche; im Vordergrund die Schulgasse.
plan Nr. 9).

Neu: Schutzzone „Hötting-Dorf"
Hötting-Dorf — dauernde Niederlassung des Menschen vermutlieh seit der jüngeren Steinzeit (etwa 2000 v. Chr.) — wurde bereits 1265 in Oberdorf
(obere Dorfgasse), Mittcldorf
(Brunnenplatz) und Unterdorf
(Schneeburggasse, obere Höttinger Gasse und Kirschental)

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Seite 16

4

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gegliedert. Hinzu kamen das An der Besiedlung hatte sich bis
Ried im Bereich des Fallbaches in die Mitte des 19. Jahrhunund die Au westlich des Höttin- derts nicht viel geändert, bis
ger Baches. Die Wohn- und dann im Zusammenhang mit
Wirtschaftshäuser lagen im ge- dem Anwachsen Innsbrucks —
schlossenen Bereich des Dorfes, von dem Hötting bis 1938 undas lange Zeit, wie alle anderen abhängig war — eine rege BauDörfer im Inntal, ein aus- tätigkeit einsetzte. In der Folge
wurde die bäuerliche Siedlung
schließliches Bauerndorf war.
immer mehr von Städtern
durchsetzt. Die Innsbrucker
bauten sich in Hötting eigene
Wohnhäuser, teils für sich, teils
auch zur Vermietung, so daß
das auf den Nordhängen der
Stadt liegende Dorf immer
mehr zu einem Vorort der Landeshauptstadt wurde. In den
Jahren zwischen 1910 und 1934
kam es zu einer Verdoppelung
der Häuser- und Einwohnerzahlen Höttings.
In I lötfing gib! es eine Anzahl kulturgeschichtlich höchst
interessanter
Hauten, wie
Der nördliche
die
Ansitze
VVeiherburg,
Bereich der
Büchsenhausen, Lieclitenthiirn
Kirschental(Schneebuig)
und Lttnau
gasse: Hier
(IMali"atti-Schlößl) sowie die
kommt der
alte und neue I löttinger Kirtypisch dörfliche Charakter che.
von Hötting gut I )as gebaute Abbild dieser jahrzum Ausdruck. tausendealten Entwicklung ist
(Foto:
heute innerhalb des weitgehend
Birhaumer)
dicht ver bau ten
Stadtgebietes

(Foto: Birh(iufncr)

noch zu erkennen: Stark beeinflußt durch die Topografie, entstand eine straßenbegrenzende
Verbauung, wurden Plätze gebildet; die Vielfältigkeit der
Bau- und Raumstruktur ließ
Straßen und Gassen unterschiedlicher Prägung und Dimension entstehen.
Das Straßenbild wird entscheidend geprägt durch Hausgruppen in geschlossener Bauweise
und freistehende Einzelhäuser,
aber auch durch die daraus entstehenden vielfältigen und reizvollen Durchblicke, aufgelokkert durch Einzelbäume bzw.
Baumgruppen.
Zur Erhaltung dieser charakteristischen Ausdrucksform —
auch nach notwendigen Sanierungsmaßnahmen, Erneuerungen und Weiterentwicklungen
— ist für den Bereich „Hötting-Dorf" eine Schutzzone
nach dem Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz
wünschenswert.
Der (iemeinderat der Stadt
Innsbruck hat in seiner Sitzung
vom 28. November beschlossen, beim Amt der Tiroler
Landesregierung n"ir den Itere ich ,,llölting-Doil" die I ilassung einer Schutzzone gemäß S II des Shultkemuiid ()rtsbildscliiitzgeset/es /u
beantragen (Schiil//oiicii|>lan
Nr. 8).

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 12