Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.12

- S.5

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Eine Orgel, aus der Wasser fließt
Innsbruck erhall Brunncnkunstwerk aus poliertem Chrom-Nickel-Stahl
(We) Innsbruck ist berühmt als

Orgelstadt. Die „Orgel", die in
Bälde den Platz zwischen Stadtwerkehochhaus und Holiday
Inn zieren wird, ist jedoch mehr
ein Kunstwerk für das Auge als
für das Ohr. Denn außer einem
Rauschen werden Peter Paul
Tschaikners „Wasserorgel" keine Töne zu entlocken sein. Dafür aber reichlich Wasser, das
aus jedem der 193 vertikalen
Rohre fließen wird.
Unti so kam es dazu: Im Verwallungsausschuß der Stadtwerke unter Vorsitz von Stadtrat Dr. Wilhelm Steidl hat man
sich schon seit längerem Gedanken gemacht, wie man den
Vorplatz im Bereich des Holiday Inn nach dem Schleifen
der dort ehemals befindlichen
Tankstelle verschönen könne.
Man einigte sich auf ein Brunnenkunstwerk. Eine öffentliche
Ausschreibung erfolgte, und eine Jury unter dem Vorsitz von
Hofrat Dr. Erich Egg wählte aus
den 59 anonym vorgelegten Ar- beiten Tiroler Künstler drei
Entwürfe aus, die als gleichwertig eingestuft wurden: Helmut
# Der Silvesterball in den Inns- Schobers „Süden", Prof. Heinbrucker Stadtsälen steht heuer rich Tillys „Stadtquelle" und die
unter dem Motto „Vier Jahres- „Wasserorgel" von Peter Paul
zeiten in Tirol". Mit einem Tschaikner.
reichhaltigen Showprogramm Da nur ein Brunnen verwirkmischen sich Tanz und Folklore. licht werden kann, mußte eine

Der Untimeli
f»"steht aus ll).i

oben offenen
Rohren, aus
denen Wasser
nach unten
fließt. Das
höchste Rohr
hat eine Höhe
von zehn
Metern. Durch
die Verbindung
der archetypischen Spirale
mit dem nach
unten fließenden Wasser entsteht, so der
Künstler, die
Illusion einer
Aufwärtsbewegung.
(Fotos:
Birbaumer)
Entscheidung getroffen werden. Einstimmig gab man sowohl im Verwaltungsausschuß
wie auch im Stadtsenat der imposanten „Wasserorgel" den
Vorzug, wenngleich man sich
auch von den zwei anderen Modellen (unten abgebildet) beeindruckt zeigte.

Altgcmcinclcrat
Dipl.-Ing.
R. Kummer y
In der ( icrncindcratssil/unt;
am 2H. November gedachte
Bgm. Komuald Niescher des
am .V November 1986 im
""(). l.ebens|ahi verstorbenen Allt".eineuulerales und
Stadtrates Dipl. -lug. Robert
Kummel. Dei Verewigte,
schon in seinem Beruf als
Journalist der sozialdemokratischen Idee verpflichtet,
wirkte von unmittelbar nach
dem zweiten Weltkrieg bis
ins Jahr 1962 als gewählter
Gemeinderat, später als
amtsführender Gemeinderat und als Stadtrat.
Dabei war er verantwortlich
für die arbeitsreiche Magistratsabteilung VI, das Bauamt. Er arbeitete auch in
zahlreichen wichtigen Ausschüssen des Gemeinderates maßgeblich mit. Das
Große Ehrenzeichen für
Verdienste um die Republik
Österreich und das Ehrenzeichen des Landes Tirol
sind Ausdruck der Wertschätzung, die der Verewigte
genoß.
Die Stadt Innsbruck wird
Dipl.-Ing. Robert Kummer
ein ehrendes Andenken bewahren.

„Süden" von I lehnul Schober: Der Kuniler sieht in seinem Werk „ S t a d ( ( / u e l l e " , i d i i n u l e II, <>n I " m / . H e m m li l i l l v . I h e l " l a s t i k
ein Symbol für das geteilte Tirol, ein Denkmal für das Selbst be - symbolisiert eine aus dem Boden springende Quelle, die als stufenhauptungs- und Freiheitsstreben der Südtiroler. Die vier Meterhohe
förmiger Wasserfall in sich selbst und in das Becken zurückfallt. InBronzeskulptur weist in der Mitte einen klaffenden Riß auf. An der nerhalb der Plastik entsteht eine kreisförmige sprudelnde WasserStelle, wo die beiden Teile noch zusammenhatten — wie bei einem bewegung. In Aluminium gegossen undpatiniert, sollte der Brundurch Windbruch oder Blitzschlag bis zum Strunk gespaltenen nen den Anschein erwecken, als wäre er aus Silber. Das BrunnenBaum — entspringt die Wasserquelle, die an beiden Seiten derbecken besteht aus 12 (ìranitsegmenten; rundum den Brunnen wäSkulptur getrennt abrinnt und sich im Becken wieder vereinigt. re ein Fußgängerumgang aus rötlichem Porphyr vorgesehen.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 12

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