Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.10

- S.12

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Innsbruck hat auch in Georgien Freunde: Besuch
aus Tbilissi — Sport- und Kulturkontakte geplant
Hochrangige Delegation mit Bürgermeister Säur Meskischwili studierte Kommunalprobleme in Innsbruck
(Eiz) Fast eine Woche lang,
vom 23. bis 29. September,
weilte eine Delegation aus Innsbrucks Freundschaftsstadt Tbilissi (Tiflis), Sowjetrepublik
Georgien, unter Führung von
Bürgermeister Säur Meskischwili zu einem informativen
Besuch in Tirol: sechs Persönlichkeiten der Stadtführung und
ein Volksmusikquartett. Die
Auf gute Tiroler Art willkommen geheißen wurde die Delegation Freundschaft zwischen Innsaus Tbilissi am Innsbrucker Hauptbahnhof: mit einem Schnapsl bruck und Tbilissi wurde 1982
und den flotten Märschen der Musikkapelle Reichenau. Links Bür- geschlossen; das Land Tirol ungermeister Säur Meskischwili, daneben Bgm. Romuald Niescher. terhält schon seit 17 Jahren

Schlüssel von Tiflis
für Bgm. Niescher

freundschaftliche Kontakte zur
Sowjetrepublik Georgien.
Die Gäste aus dem KaukasusStaat hatten schon vor ihrer Ankunft sehr gezielte Wünsche geäußert: Sie wollten u. a. die
Müllentsorgung genau studieren, aber auch die Bautätigkeit
in Innsbruck kennenlernen.
Beides wurde zu ihrer Zufriedenheit erfüllt — und mehr: in
Betriebsbesuchen (Steinbockwerke, Rum; Tyrolit, Schwaz;
Swarovski, Wattens) lernten sie
die Arbeitswelt kennen; in der
Sparkasse wurde eine Fotoausstellung über Tbilissi und in der
Doppelhauptschule O-Dorf eine Ausstellung georgischer Kinderzeichnungen eröffnet. Das
Georgische Quartett eroberte
die Herzen der Tiroler bei einem Volksmusikabend. Einen
Tag lang fuhr die Delegation
durch Tirol. Bürgermeister
Niescher: „Städtefreundschaften sind ein Beitrag zur Völkerverständigung und damit zur
Sicherung des Friedens!"

An der Organisation unserer Müllentsorgung waren die Gäste aus
Georgien im Detail interessiert. Bgm.-Stellv. Rudolf Krebs (2. v. l.)
gab die Erläuterungen. Links Magistratsdirektor Dr. Wammes.

Dynamo Tiflis
nach Innsbruck?

Die Kontakte Innsbruck — Tbilissi sollen intensiviert werden:
Das ist das Ergebnis eines GeBei einem Empfang, den die
sprächs, wie es weitergehen soll.
Stadt Innsbruck für die Gäste
Vorbereitet wird ein Jugendaus Tbilissi auf der Weiherburg
austausch. Bergsteiger(verbänGruppenfoto
auf
dem
Timmeisjoch
im
Verlauf
der
Fahrt
durch
Tirol:
Nach
Bewirgab und an dem auch zahlreiche
de)
tung durch Bgm. -Stellv. Ing. Artur Krasovic aufdessen Jagdhütte in St. Sigmund be- werden einander besuchen;
Stadt- und Gemeinderäte sodie Schachverbände werden
suchten
die Gäste aus Tbilissi das Kühtai und besichtigten den Tiwag-Speicher Finwie die leitenden Beamten
Kontakt aufnehmen: Der Großstertal
und
das
Schachtkraftwerk
Kühtai
der
Kraftwerksgruppe
Sellrain-Silz.
Von
der
des Stadtmagistrats teilnahmen,
meister von Tbilissi — er traiFahrt durchs ötztal bei Prachtwetter zeigten sich die Besucher beeindruckt. Daß sie
überreichte Bürgermeister Säur
niert
derzeit die spanische
der Zöllner am Timmeisjoch auch ohne Paß kurz über die Grenze ließ, erschien den
Meskischwili an Bürgermeister
Mannschaft — soll nach InnsSowjetbürgern
bemerkenswert.
Romuald Niescher symbolisch
bruck kommen. Die Boxverden Schlüssel der Stadt Tiflis.
bände nehmen Kontakte auf.
„Wir leben in Ländern mit unDie Universitäten werden ihre
terschiedlichen GesellschaftsZusammenarbeit verstärken.
systemen und wünschen beide,
An einen Professoren- und Studaß wir in Frieden leben. Ich
dentenaustausch ist gedacht.
glaube, daß die Freundschaft
Im Verlauf der Arbeitsgespräche wur- und dem besseren Verständnis zwi- lens, die auf die Eindämmung des Dynamo Tiflis kann zu einem
von Stadt zu Stadt ein Weg in Für seine Stadt erhielt Bürgermeister Säur Meskisch wili (links) von de folgende gemeinsame Erklärung schen unseren Ländern dienen und Wettrüstens, die Erreichung der Sta- Spiel nach Innsbruck kommen,
diese Richtung ist", sagte Nie- Bgm. Romuald Niescher einen alten Stich von Innsbruck. Dieser beschlossen:
einen Beitrag zum Kampf für den bilität und die Sicherheit auf der stellte Bgm. Meskischwili in Abschied von Innsbruck: Bürscher.
erhielt den „Schlüssel" der Stadt Tiflis und eine Plastik.
germeister Säur Meskischwili.
Frieden leisten.
Welt abzielt, große Bedeutung bei Aussicht.
Wir, die Vertreter der Partnerstädte Tbiund
rufen
die
anderen
über
Kernlissi und Innsbruck, haben im Laufe ei- Wir sind uns unserer Verantwortung
Kommunalprobleme niger Jahre positive Erfahrungen mit für die Geschicke der Welt bewußt waffen verfügenden Mächte dazu
der gegenseitigen Verständigung und und geben unserer tiefen Besorgnis auf, diesem Beispiel zu folgen und
im Vordergrund
den freundschaftlichen Kontakten ge- über die heute aufder Welt bestehen - die Kernwaffenversuche einzustel„Tbilissi ist dabei, seine Müllsammelt und erklären, daß die Kontakäußerst gefährliche Lage durch len. Wir haben nicht das Recht, die
entsorgung umzustellen", erte zwischen unseren beiden Städten äu- Bedrohung der Menschheit mit der Menschheit gebotene Chance,
läuterte Bürgermeister Säur
ßerst fruchtbar und nützlich für beide kier atomaren Auslöschung Aus- trotz der atomaren Bedrohung zu
Meskischwili das große InterSeiten waren. Die in diesen Jahren ent-idruck. Wir werden mit aller Ent- überleben, zu verpassen.
esse seiner Delegation an alstandene gute Basis unserer freund- schlossenheit unsere Kräfte dafür Wir, die Vertreter der Partnerstädte,
len damit zusammenhängenden
schaftlichen Beziehungen eröffnet einsetzen, daß das von den Vereintenhaben selbst die segensreichen AusFragen. Bgm.-Stellv. Rudolf
weitreichende Perspektiven für die wei-Nationen zum internationalen Jahr wirkungen der wechselseitigen KonKrebs und die Fachleute des
tere Zusammenarbeit, Festigung und des Friedensproklamierte Jahr 1986 takte erlebt. Wir werden uns auch in
Zentralhofes gaben erschöpVertiefung der Kontakte auf allen Ebe- zu einem Jahr der aktiven Maßnah- Zukunft für die Festigung des Friefend Auskunft. Dazu besuchnen und zur Förderung des Friedens menfür die umfassende und allseiti- dens und des gegenseitigen Verten die Georgier Stadterneueund der Verständigung zwischen unse- ge Beseitigung der Kernwaffen und ständnisses einsetzen und unsere
rungsprojekte (Trainkaserne),
ren Völkern.
der anderen Massenvernichtungs- freundschaftlichen Kontakte erweidas Hallenbad Hötting-West
tern sowie Delegationen und InforDie Vertreter der Partnerstädte sind derwaffen wird.
und Neubauten auf den PeerAnsicht, daß die wachsenden partner- Wir messen der Verlängerung des mationen über die verschiedensten
Bürgermeister Meskischwili als „Müllarbeiter": Er wollte es ganzgründen, wo Stadtrat Dr. Bruno
schaftlichen Beziehungen der Stärkung einseitigen sowjetischen Morato- Probleme des sozialen und kulturelBetriebsbesuch bei den Steinbock-Kleiderwerken in Rum. Stadtrat
genau wissen, wie Innsbrucks Müllentsorgung organisiert ist und Wallnöfer sachkundig die Fühdes Vertrauens zwischen Ost und West riums als einer Geste des guten Wil- len Lebens austauschen.
rung besorgte.
wie sich unsere Mülltonnen handhaben lassen.
Dr. Wilhelm Steidl (rechts) betreute an diesem Tag die Gäste.

Partnerschaft — ein Beitrag zur Erhaltung des Friedens
Gemeinsame Erklärung der Städte Tbilissi und Innsbruck

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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 10

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