Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.10

- S.10

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AUS DKR ARBEIT DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK:

Probleme im Hochgebirge analysiert
Symposium mit französischen, deutschen und Schweizer Geographen
Am Institut für Geographie der
Universität hat die Hochgebirgslorschung eine lange Tradition, und sie wird nach wie vor
mit großer Intensität betrieben.
Die besondere Aktualität dieser
Thematik, u. a. bedingt durch
die zahlreichen Interessenkonflikte bei der ökonomischen Inwertsetzung der Berggebiete,
hat das Institut daher veranlaßt,
zu einer Tagung über die „Probleme des ländlichen Raumes
im Hochgebirge" einzuladen.
An diesem Symposium, das im
September 1986 stattfand und
an dem in 24 Referaten ein breites Spektrum wichtiger Fragen
behandelt wurde, nahmen Wissenschaftler aus Frankreich, der
Bundesrepublik Deutschland,
der Schweiz und Österreich teil.
Unter den Vortragenden waren
auch Fachkollegen aus den
Partnerstädten Grenoble und
Freiburg, und zwei Referate wa-

ren dem Kaukasus gewidmet,
wo sich mit Tbilissi eine weitere
Partnerstadt von Innsbruck befindet.
Die breite regionale Streuung
der Referenten und ihrer Arbeitsgebiete (Alpen sowie andere europäische und außereuropäische Hochgebirge) erlaubte es den Tagungsteilnehmern,
aktuelle Tendenzen kennenzulernen, Gesetzmäßigkeiten herauszuarbeiten und die Situation
des eigenen Untersuchungsraumes in allgemeine Entwicklungen einzuordnen.
Thematische Schwerpunkte bildeten die vielfälligen Strukturwandlungen und deren Rahmenbedingungen, ferner Fragen der Landwirtschaft und des
Tourismus sowie mit der Industrialisierung im Berggebiet
verbundene Probleme. So bot
J. Herbin (Grenoble) eine interessante Analyse der jüngsten

Bevölkerungsentwicklung in
den französischen Alpen. Dort
ist nach einer über 100 Jahre
dauernden Periode der Abwanderung seit der Mitte der siebziger Jahre wieder eine positive
Wanderbilanz und damit auch
ein Wiederanstieg der Bevölkerungszahl zu verzeichnen. Dies
hat seine Ursachen im raschen
Wachstum der Umlandgemeinden der städtischen Wirtschaftszentren (z. B. Grenoble),
der touristischen Erschließung
der Hochgebirgstäler und der
verstärkten Einrichtung von
Alterswohnsitzen in den klimatisch begünstigten Südalpen.
Von Bedeutung für einen Vergleich der westlichen Industriestaaten mit den sozialistischen
Ländern waren die Ausführungen von J. Radvanyi (Paris) und
J. Stadelbauer (Freiburg). Die
beiden Referenten schilderten
die Möglichkeiten der Inwertsetzung des ländlichen Raumes
im Großen Kaukasus und den
damit verbundenen Wandel der
Kulturlandschaft. Sie zeigten,
daß dort in bezug auf die Landflucht, den Ausbau der Infra-

strukturen, der Modernisierung der Landwirtschaft und
der Erschließung für den Fremdenverkehr grundsätzlich ähnliche Entwicklungen zu beobachten sind wie im Westen, nur
laufen sie mit einer deutlichen zeitlichen Verzögerung ab.
Zudem wird der gesamte Strukturwandel von den Elementen
des sowjetischen Wirtschaltsund Planungssystems überlagert.
Fragen der Industrialisierung
standen im Mittelpunkt der Referate von H. Gebärdt (Köln)
und W. Keller (Innsbruck).
Darin wurde, u. a. anhand von
Beispielen aus Tirol, auf die seit
den Konjunktureinbrüchen der
70er Jahre notwendig gewordene Förderung des endogenen
Potentials und den Aul bau regionaler Wirtschaf tskreisläulc
hingewiesen. Einen weiteren
Diskussionspunkt bildeten die
sozioökonomischen und deniographischen Strukturen von
Berggemeinden, die im Einzugsbereich von Industriebetrieben liegen. Die Tagungsergebnisse, die nicht nur für die
Wissenschaft, sondern vor allem auch für die Praxis von Bedeutung sind, werden in den
Innsbrucker Geographischen
Studien veröffentlicht.
Peter Haimayer

Strom-Symposium in Innsbruck
Die kommunale E-Wirtschaft und ihre Probleme
(We) Aktuelle Probleme der
kommunalen Elektrizilals-Versorgungsunternehmen standen
im Mittelpunkt eines Symposiums, das am 18. und 19. September in Innsbruck stattfand.
Nach Bozen (1982) und Köln
(1984) hatten nun erstmals die
Stadtwerke Innsbruck die ehrenvolle Aufgabe, dieses italieStadtwcrke-Messestand — im Dienste der Beratung
nisch-deutsch-österreichische
( ic fragt und stark frequentiert war der Informationsstand der Stadt-Treffen von Fachleuten der
wcrkc auf der Innsbrucker Messe — heuer erstmals im I. Stock der
kommunalen E-Wirtschalt ausHalle II in „modernem Gewand" und überdies in „guter Gesell-zurichten.
schali " mit den Beratungsabteilungen des Wirtschaftsförderungsin150 Teilnehmer aus den gestitutfs. i.nergiejachleute der Stadtwerke standen Rede und Ant- nannten drei Ländern und Gäwort, erstellten Wärmebedarfsberechnungen und gaben umwelt-ste aus Ungarn, Jugoslawien,
freundliche Heiztips. Große Nachfrage galt auch dem Innsbruckerder Schweiz, Dänemark und
Wasser und speziell den verschiedenen Härtegraden.
Norwegen waren nach InnsDie Stadt werke, die früher auch mit einer Geräteschau auf der Mes-bruck gekommen. Schwerse vertreten waren, widmen sich nunmehr ausschließlich der Inforpunkthema dieses Symposiums
tnation — schließlich gibt es in Innsbruck genügend qualifiziertewar die Steigerung der Wirtiächgeschäfte, und die Stadtwerke wollen hier nicht als Konkurrenz
schaftlichkeit durch technische
in i".rscheinung treten.

(Foto: Frischauf)und organisatorische VerbesseSeite 10

rungen, wie dies zum Beispiel
durch den Einsatz der EDV
möglich ist. Die Innsbrucker
Stadtwerke wenden schon seit
etwa 20 Jahren die elektronische Datenverarbeitung an; vor
zwei Jahren wurde der Umstieg
auf eine Anlage der letzten Generation durchgeführt. Der Bereich der grafischen Datenverarbeitung (EDV-Kinsatz in der
technischen Administration, in
der Prozeßsteuerung) wird in
Innsbruck noch nicht angewendet. Es ist jedoch geplant, in den
kommenden Jahren verstärkt in
diesen Bereich vorzudringen.
So ist es für Innsbruck wertvoll,
aus den Erfahrungen anderer
Städte Anregungen für die zukünftigen Vorhallen zu gewinnen. Auch Innsbruck hofft, zu
diesem I {rl"ahrungsaustausch
beitjetrauen /u haben.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, Nr. 10