Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1986

/ Nr.8

- S.3

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Gesamter Text dieser Seite:
Marktamt an vorderster Strahlenfront
Nach wir vor viele Antrauen wegen Strahlenbelastung bei Lebensmitteln

Liebe

Mitbürger!

Wer Innsbruck sagt, meint
zumeist die Stadt mit ihrem
historischen
Kern und den
nach und nach gewachsenen
neuen Wohngebieten.
Doch
Inn sbruck ist weit mehr — das
Stadtgebiet reicht vom Patscherkofelgipfel
im Süden
über das Inntal und die Nordkette bis tief ins Karwendel.
Im liuugebiet bemühen wir
uns, zu einer den Bürgern und
ihren Ansprüchen
entsprechenden Flächen Widmung zu
kommen. Im Freiland hingegen ist es unsere
Verpflichtung, der
Naturbewahrung
absoluten Vorrang zu geben.
Deshalb habe ich kürzlich
dem Naturschutzbeirat
der
Stadt den Plan
präsentiert,
das bestehende
Naturschutzgebiet Karwendel, das in unserem Stadtgebiet am Grat
der Nordkette endet, über deren Südhänge bis in den Bereich unserer bekannten Almen auszudehnen:
Wir halten ganz einfach die Verpflichtung,
dieses
herrliche
Erholungsgebiet
auch kommenden
Generationen
unversehrt zu erhalten.
Seit Jahren verfolge ich den
Plan eines „ Umweltteppichs"
um Innsbruck. Die Sudhänge
der Nordkette spielen darin
eine große Rolle. Sie sollen
unterschiedliche
Schutzkategorien nach dem Tiroler Naturschutzgesetz erhallen. Das
alles bedarf noch der politischen Willensbildung
und
kann nicht über die Kopfe der
Waldbesitzer hinweg verfügt
werden. Im Grundsatz bin
ich mir jedoch sicher, daß wir
damit auf dem richtigen Weg
sind.

( I h ) Für die Beamten d e s Innsbrucker Marktamtes reiht sieh
ein „heißei Sommer" ;in den
änderen. Wurden sir im Vorjahr
vom
( ìlykolwcinskandal m
Atem gehalten, so sind es heuei
die Folgen ties Reaktorunglücks in Tschernobyl, die zu
Publikumsandrang und reichlich Dienst am Wochenende
führten. Der Monat Juni brachte mit bis zu 230 mündlichen

undtelefonischenAnfragen an
einem Tag die Stärkste Belastung, seit Mitte Juli beruhigt
sich die Lage. Trotzdem holen
sich auch jetzt noch ständig
Mitbürger Katschläge, ob und
wie z. B. Ribisl verarbeitet werden können oder ob „ M o o s beernocken" auf dem Speisezettel erlaubt sind.
U m f ü r die vielfältigen A n f r a gen gerüstet zu sein, b e m ü h t e
sich das A m t von Anbeginn an
um eine Vielzahl von Untersuchungsergebnissen, so d a ß heute nicht nur die neuesten Belastungswerte von G e m ü s e s o r ten, Obst, Pilzen,
Honig,
Fleisch usw. vorliegen, sondern
auch — f ü r die Schrebergärtner

Viel Zeit erforderte das Füllen der Proberöhrchen mit zerkleinerten
Lebensmitteln
für die radiologische Untersuchung. An Spitzentagen waren es bis zu 100 Eprouvetten, die sorgfältig gewogen werden
(Foto:
Frischauf)
mußten.
wichtig — die in den einzelnen
Stadtteilen
unterschiedlichen
Werte bei selbstgezogenem
Obst bekannt sind. So genügt
oft ein kurzes Nachschlagen,
und die gewünschte Auskunft
kann erteilt werden.
Zustande gekommen sind diese
Untersuchungsergebnisse
einerseits durch amtlich gezogene

Proben, z. B . bei Gras, Sand,
Fleisch, Wurst,
andererseits aber häuften sich
zeitweise auch jene Lebensmittel im A m t , die von unsicher gewordenen Mitbürgern zur U n tersuchung gebracht wurden.
1362 Proben wurden von A n fang Mai bis Knde .lidi über das
Marktamt dem Institut für Radiochemie an der Universität
Innsbruck zugeführt, das Ergebnis war zumeist am nächsten Tag bekannt. Seit kurzem
verfügt ein Erlaß des Bundesministeriums, d a ß die Proben
Ausbleiben der US-Amerikaner gab Ausschlag
des Marktamtes nur mehr in der
(Eiz) Hilfe, die A m e r i k a - U r - vorstellt. Z u d e m sollen U S - nun sehr gut ausgestatteten
lauber bleiben aus! F ü r Inns- Reisejournalisten in alle drei bundeseigenen Lebensmittelin der
bruck-Igls, wo die Besucher aus Städte
eingeladen
werden. untersuchungsanstalt
den U S A noch 1984/85 mit Schließlich wird man ein Drittel Liebeneggstraße in Wüten un35,3 Prozent der G ä s t e an der der 28 M i l l i o n e n in Inserate in- tersucht werden dürfen.
Spitze der Urlaubernationen vestieren, in denen Innsbruck in Bei allen bisher aufgetretenen
standen, ist es ein schwacher Bild und Text berücksichtigt Fragen arbeitete das Marktamt
eng mit seiner übergeordneten
Trost, d a ß dieser R u f in ganz wird.
Furopa erschallt.
Auch die Konzertreisen der Stelle, dem städtischen G e Doch Innsbruck nimmt dies Wiener S ä n g e r k n a b e n und der sundheitsamt, zusammen, wonicht als Schicksal hin: Ge- Philharmoniker, die aus dem bei Stadtrat Dr. Franz Meisinmeinsam mit Salzburg und Bundes-Kulturbudget gespon- ger und Stadtphysikus Dr. D o Wien, so beschloß der Aus- sert werden, k ö n n e n als wert- ris Renner ständig die genaue
schuß des Fremdenverkehrs* v o l l e Plattform für die Image- Fanhaltung der Grenzwerte
verbftndefl Innsbruck-Igis in ei- werbung des Drei-Städte- u. a. auch bei dem vom Osten
angelieferten Fleisch im Auge
ner Sondersitzung, wird man Tourismus genutzt werden.
eine Sonder-Werbeaktion star- Damit kann zwar der heurige behielten.
ten, in dl« Wen 20 Millio- Sommei nicht mehr gerettet Die aktuellen Strahlenwerte bei
nen, die beiden Buiidesländer- weiden, doch f ü r die kommen- d e n m e i s t e n Lebensmitteln lieluiuptstädtc je vier Millionen den Jahre s o l l der amerikani- g e n
heute erfreulicherweise
Schilling einbringen. Damil isl sche ( last — der im Tag rund s t a r k unici der vorgegebenen
die Herausgabe eines 32 Seiten 2000 Schilling ausgibt, wählend Grenze, und diese Tendenz
starken
Magazins (Auflage: sparsamere Nationen nur auf wird s i c h zudem bei den erst
500.000 Stück) geplant, in dem 500 Schilling kommen — wieder jetzt reifenden Obst- und G e sieh Innsbruck mit vier Seiten gew ( mnen werden.
rn üsesorten verstärken.

Trinkwasser,

Innsbruck wirbt mit Wien
und Salzburg in Amerika

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1986, N r . 8

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