Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.11

- S.7

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1985_Innsbrucker_Stadtnachrichten_11
Ausgaben dieses Jahres – 1985
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Zur Mitverantwortung eingeladen
617 Teilnehmer bei der Jungbürgerfeier des Geburtsjahrganges 1967

(We) Es ist eine liebgewordene
Tradition, daß ein Tag im Jahresablauf den Jungbürgern unserer Stadt gewidmet ist. Viele
Jungbürgerinnen und Jungbürger haben in den vergangenen
Jahren schon bewiesen, daß ihnen die Einladung zu dieser Feierstunde willkommen ist. Und
die Tendenz hinsichtlich des
Besuches ist erfreulicherweise
steigend. An der diesjährigen
Jungbürgerfeier nahmen 617
Burschen und Mädchen teil, an
der Vorstellung im Großen
Haus des Tiroler Landestheaters — gezeigt wurde der Zigeunerbaron — rund 700. Es war
die beste Teilnehmerzahl seit
über zehn Jahren, gegenüber
1984 ergibt sich eine Steigerung um ca. 12 Prozent.
Eingeleitet wurden die Feierlichkeiten mit einer katholischen Meßfeier in der Hofkir-

che bzw. für Evangelische mit
einem Gottesdienst in der Christuskirche.
Musikalisch umrahmt vom
Innsbrucker Symphonieorchester unter Musikdirektor Edgar
Seipenbusch und dem Blechbläserensemble unter Werner
Goldschald, fand dann im Großen Stadtsaal der Festakt statt,
zu dem Bürgermeister Romuald Niescher im Namen der
Stadtgemeinde eingeladen hatte.
In seinen Begrüßungsworten
unterstrich Vizebürgermeister
Rudolf Krebs die Bedeutung
der staatsbürgerlichen Freiheit,
die nicht überall so verfassungsmäßig garantiert sei wie bei uns
in Österreich. Sie sei das höchste Gut, und es gelte, sie zu erhalten und weiter auszubauen.
Bürgermeister Romuald Niescher machte in seiner Festan-

sprache auf die ganz und gar
nicht einfache Situation der Jugend in unserer Zeit aufmerksam. Die Erschütterung des
Glaubens an die Allmacht und
Unfehlbarkeit der Wissenschaft
und damit an die Machbarkeit
des Paradieses auf Erden durch
die Erkenntnis der Begrenztheit
der natürlichen Resourcen, die
Einsicht in die Fragwürdigkeit
hemmungslosen
materiellen
Fortschrittes, die die wesentlichen menschlichen Bedürfnisse

nach Geborgenheit und Lebenssinn mißachte, sei die herausragende Erscheinung in dem
nun dem Ende zugehenden
20. Jahrhundert. Dazu komme,
daß es für die ins Erwerbsleben
strömende Jugend immer
schwieriger werde, einen passenden Arbeitsplatz zu finden.
Doch die Bewältigung der uns
bedrohenden Probleme sei die
neue Chance zum Sinn, zur
Findung unserer Identität.
Notwendig sei das Umdenken
von der Quantität auf die Qualität in allen Lebensbereichen.
Der allerortens spürbare Aufbruch sei nicht unbedingt eine
Bedrohung, sondern vielmehr
eine Chance zur Wende.
Die Sprecher der Jungbürger,
Ute Angerer und Johann Ischia,
setzten sich in ihren Stellungnahmen mit den Begriffen wie
„Jungbürger",
„Wahlrecht",
„Erwachsensein" und „Parteienverdrossenheit" auseinander. Wer selbst bereit sei, wirkliche Verantwortung zu übernehmen, stelle sich einer großen Aufgabe, die unserer Generation gerecht werde. Wer
dies nicht erkenne, mache
sich schuldig an der Gemeinschaft und nicht zuletzt an sich
selbst.

Das Konservatorium lädt ein
Informationstage zum „Jahr der Musik"

(We) Der Europarat hat das
Jahr 1985 zum „Europäischen
Jahr der Musik" erklärt. In die
Palette der Veranstaltungen,
die aus diesem Anlaß in ganz
Österreich stattfinden, reiht sich
nun eine Konzertwoche des
Konservatoriums der Stadt
Innsbruck, die unter diesem
Motto steht. Gleichzeitig nützt
das Konservatorium diese Gelegenheit, um sich mit Informationstagen der Öffentlichkeit
vorzustellen.
Vom 25. bis 29. November
werden nun täglich die verschiedensten Konzerte stattfinden. An Hand von Seminaren,
Ensemble- und Kammermusikproben und diversen Lehrgängen will man die mannigfachen Arbeitsbereiche eines
Konservatoriums aufzeigen.
Im Anschluß an den Festakt lud der Bürgermeister gemeinsam mitAuch der Unterricht in den
den Mitgliedern des Stadt- und Gemeinderates die Jungbürgerin-Instrumental- und Gesangsnen und Jungbürger zu einem Umtrunk ein. Im Bild: Bürgermeisterklassen, in der Singschule und
Romuald Niescher im Gespräch mit der Jugend. (Fotos: Murauer)in der Opernschule wird da-

her allgemein zugänglich sein.
Höhepunkt der Woche ist ein
Festakt im Großen Stadtsaal am
Dienstag, den 26. November,
um 18 Uhr. Auf dem Programm
stehen Werke von Händel,
Schubert und Smetana. Ausführende sind der Große Chor
des Konservatoriums unter
Günther Andergassen und das
Konservatoriumsorchester unter Max Engel. Im Mittelpunkt
dieses Abends steht auch eine
Ehrung der Preisträger des
Innsbrucker Konservatoriums
beim Wettbewerb „Jugend musiziert" 1985 in Leoben.
Das detaillierte Programm ist in
einem Veranstaltungskalender,
der in beiden Häusern des Konservatoriums in der MuseumStraße und am Innrain kostenlos
erhältlich ist, ersichtlich. Eine
kleine Ausstellung im Foyer des
Konservatoriums in der Museumstraße vervollständigt diese Informationswoche.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 11

Seite 7