Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.11

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1985_Innsbrucker_Stadtnachrichten_11
Ausgaben dieses Jahres – 1985
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Bald Wirklichkeit oder nur Vision?
Ideenwettbewerb für die Verbauung des Rathaus-Areals abgeschlossen

Liebe Mitbürger!
Die Jungbürgerfeier, zu der
jedes Jahr im Oktober die
wahlberechtigt gewordenen
jungen Menschen unserer
Stadt eingeladen werden, ist
ein Festakt besonderer Art.
Ein ganzer Jahrgang unserer
Jungbürger erhält in diesem
Jahr seine vollen demokratischen Rechte. Es ist zu begrüßen, daß jährlich eine Erneuerung der für unser öffentliches Leben mitentscheidenden Basis durch einen Zuwachs aus der Jugend
erfolgt. Als besonders erfreulich darf dabei zur
Kenntnis genommen werden, daß in den letzten Jahren die Zahl der Teilnehmer
an der Jungbürgerfeier ständig gestiegen ist.
Darüber hinaus ist die Jungbürgerfeier aber auch ein
sich stets neu stellender Anlaß zu Besinnung und Dankbarkeit nicht nur für die
Jungbürger, sondern für uns
alle. Es ist gar nicht so selbstverständlich, daß wir in einem freien, demokratischen
Staat leben, in dem jeder
Bürger im Besitz seiner vollen Bürgerrechte, vor allem
auch des freien und geheimen Wahlrechtes, seine eigenen Geschicke mitbestimmen und die Gestaltung des
öffentlichen Lebens in seinen verschiedensten Bereichen mittragen kann. Dieses
Geschenk solljedem von uns
bewußt machen, daß wir es
uns und unseren Nachkommen nur erhalten können,
wenn wir die uns gebotenen
demokratischen Möglichkeiten auch nützen.

(We) Was in Linz vor wenigen
Wochen Wirklichkeit wurde,
ist für die Tiroler Landeshauptstadt vorerst nur ein
Traum. Innsbruck, die im Krieg
zu 75 Prozent zerstörte Stadt,
hatte zunächst andere Sorgen.
Wohnungen, Schulen, Kindergärten etc. hatten den eindeutigen Vorrang. So wurde die
Errichtung eines im Sinne
der Bürgernähe dringend notwendigen neuen Rathauses
immer wieder hinausgeschoben, und Innsbruck wird wohl
noch etliche Jahre ohne das auskommen müssen, was für viele
europäische Städte der ganze
Stolz ist: ein stattliches Rathaus.
Doch Träume werden oft früher als erwartet Wirklichkeit,
wenn auch Bürgermeister Romuald Niescher derzeit — was
die Finanzierung betrifft —
noch recht zurückhaltend ist.
Doch eine Entscheidung ist in
diesen Tagen gefallen, man
weiß jetzt, wie man sich die
Verbauung des RathausAreals vorstellen könnte.
Bekanntlich wurde unter der
Federführung des Stadtpia-

Das Modell für die Verbauung des Rathaus-Areals in Innsbruck.
Hier könnte ein neuer urbaner Bereich im Herzen von Innsbruck
entstehen. Durch die offene Platzgestaltung ergibt sich neben dem
Rathauskomplex und den Geschäften auch ein äußerst attraktiver
Fußgängerbereich.
(Foto: Murauer)
nungsamtes 1982 ein öster- zusammen und hat nach zweitäreichweiter Ideenwettbewerb gigen intensiven Beratungen ihausgeschrieben. Von den 65 re Wahl getroffen. Das Projekt
eingereichten Projekten wurden Nr. 20, eingereicht von Univ.von einer internationalen Jury Prof. Arch. Leopold Gerstel,
drei für die Zuerkennung von Innsbruck, und den beiden
Preisen ausgewählt mit der Wiener Architekten Dipl.-Ing.
gleichzeitigen
Empfehlung, Scheifinger und Dipl.-Ing. Szediese in einer zweiten Wettbe- denik, hat das Rennen gemacht.
Ein Bildbericht mit Details über
werbsstufe zu überarbeiten.
Dies ist nun geschehen, die Jury das neue Rathaus folgt in der
unter dem Vorsitz von Univ.- nächsten Nummer der „InnsProf. Arch. Kurrent trat wieder brucker Stadtnachrichten".

Stadtrat Dr. Knoll 65 Jahre
(Gr) Stadtrat Dr. Hermann
Knoll vollendete am 14. Oktober sein 65. Lebensjahr. Dieser
Anlaß wurde von Bürgermeister Romuald Niescher wahrgenommen, um im Rahmen der
Stadtregierung Persönlichkeit
und Verdienste des seit 1953
und somit unter allen Gemeinderäten am längsten dem Innsbrucker Gemeinderat angehörenden amtsführenden Stadtrates und Finanzreferenten der
Stadt zu würdigen. Nicht nur
am sichtbaren Aufschwung der
Stadt seit nunmehr 32 Jahren
kommt Stadtrat Dr. Knoll ein
unmittelbarer Anteil zu, er hat
sich auch darüber hinaus in vielfacher Hinsicht Verdienste und
Ansehen erworben.
1920 in Innsbruck geboren, besuchte Hermann Knoll hier
Volksschule und Gymnasium.
Nach juridischen Studien und
Wehrdienst trat er 1945 in den

Dienst der Stadtgemeinde Innsbruck ein, vollendete sein Studium und wurde 1947 mit der
Leitung der Magistratsabteilung I, der Bezirksverwaltungsbehörde, betraut. Seiner Wahl
in den Gemeinderat im Oktober 1953 folgte schon 1959 die
Übernahme der Funktion des
Klubobmannes der ÖVP, die er
bis 1983, also 24 Jahre hindurch,
wahrnahm. Seit 1965 gehört
Dr. Knoll dem Stadtsenat an,
und im Herbst 1977 wurde ihm
die Führung des Finanzressorts
übertragen, die er in wirtschaftlich schwierigen Jahren mit viel
Einsatz und anerkannten Erfolgen ausübt. Dr. Knoll hat aber
auch in leitenden Funktionen
bei Betrieben, die der Stadt gehören oder an denen die Stadt
beteiligt ist, vorausschauend
und zielstrebig die Interessen
der Stadt vertreten und führende Positionen u. a. auch in der

Gewerkschaftsbewegung, im
Österreichischen Städtebund
und in den olympischen Gremien wahrgenommen.
Mit hohen Auszeichnungen
durch die Republik und das
Land Tirol fanden die Verdienste des amtsführenden Stadtrates Dr. Knoll Anerkennung und
sichtbaren Ausdruck.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 11

Seite 3