Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.10

- S.5

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Lehrerzunahme und Schuld abnähme
Schülerzahl weiter sinkend — „Neue Hauptschule" mit Leistungsgruppen
(Th) Das heurige Schuljahr
bringt auf dem Pflichtschulsektor eine große Änderung:
Die „neue Hauptschule" wird
eingeführt. Dies bedeutet für

Fachgruppe berät
Sommertourismus
(Th) Der Rückgang im Tiroler
Sommerreiseverkehr veranlaßte den Vorsteher der Fachgruppe Hotel- und Beherbergungsbetriebe in der Tiroler Handelskammer, NR Komm.-Rat Hugo
Westreicher, zu den auftauchenden Problemen Stellung zu
nehmen. Der Referent warnte
dabei nachdrücklich vor der
vielfach schon in den letzten
Jahren praktizierten „Preisschleuderei", die den Nächtigungsrückgang nicht stoppen
könne, wohl aber durch Einsparungen im Service zur Verminderung der Qualität und
damit zum Nachfragerückgang
führe. Die einzelnen Betriebe sollten vielmehr alle Leistungen neu überdenken, wobei
neben Gästeunterhaltung, Küche und Service auch z. B. der
Briefwechsel, die Prospekte
oder die Gästekartei unter die
Lupe genommen werden sollten.

die Schülerinnen und Schüler
der ersten Klasse nicht nur, daß
sie sich wie bisher nach dem
Einlehrersystem in der Volksschule nun auf mehrere Lehrer
konzentrieren müssen, sondern auch, daß es neben der
Stammklasse drei Leistungsgruppen in Deutsch, Mathematik und Englisch gibt.
Gleichzeitig entfällt die Einteilung in den ersten und zweiten
Klassenzug.
Die Schülerzahlen an den städtischen Pflichtschulen weisen
weiterhin fallende Tendenz auf.
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um
544 Schüler bzw. 13 Klassen.
Betroffen davon sind vor allen
Dingen die Hauptschulen und
die Polytechnischen Lehrgänge
sowohl in der Innenstadt als
auch im Olympischen Dorf, in
der Reichenau und in HöttingWest. Bei den Volksschulen
wird eher eine Stagnation bei
den Schülerzahlen beobachtet.
Es gibt jedoch auch zwei Zunahmen: Um je eine Klasse aufstocken konnten die Hauptschule Leopoldstraße und die
Sonderschule.
Erfreulich hinsichtlich der
Lehrersituation ist, daß in
Innsbruck nicht nur alle im

Dienst befindlichen Lehrpersonen trotz der sinkenden
Klassenzahl ihre Arbeit fortsetzen können, sondern daß
sogar einige Neueinstellungen
möglich waren. Zudem bemühen sich nun auch zwei Logopädinnen um die sprachgestörten Kinder an den städtischen
Pflichtschulen.
Auch für die höheren Schulen bringt das angelaufene
Schuljahr Neuerungen. An der
HTL 2 beginnt ein sechssemestriger Aufbaulehrgang für Absolventen der kunsthandwerk-

lichen Fachschulen, wie Maler, Tischler, Bildhauer usw.,
der zur Reifeprüfung führt.
Ebenfalls zur Erlangung der
Matura verhilft ein weiterer
Aufbaulehrgang an der Hotelfachschule Villa Blanka für
die Absolventen der Fachschule für Fremdenverkehr und
der wirtschaftlichen Frauenberufe.
Im Anschluß an die Pressekonferenz von Schulreferent Landeshauptmannstellvertreter Dr.
Prior zur Situation der Schulen
und Lehrer in Tirol appellierte
der Vortragende an die Eltern,
im Interesse ihrer Kinder und
um Schulstreß zu vermeiden,
laufend Kontakt mit der Schule
zu halten.

Vorträge, Musik und Filme
Reiches Angebot im Italienischen Kulturinstitut

(Th) Das Italienische Kulturinstitut im Stöcklgebäude des
Trapp-Palais in der Maria-Theresien-Straße 38c bietet in den
kommenden drei Monaten wieder eine Reihe von sehens- und
hörenswerten Veranstaltungen.
Den ersten von insgesamt vier
Vorträgen bestreitet der Direktor des Institutes, Prof. Dr.
Franco Borsani, der in deutscher Sprache über „Die Regionen in der italienischen Verfassung" spricht. Im November
steht Prof. Dr. Angelo Azzi von
der Universität Bern am Vortragspult und behandelt in englischer Sprache ein Thema aus
der Biochemie. Den Mittelpunkt eines weiteren Vortrages
bildet ein kunstgeschichtliches
Thema, worüber in italienischer
Sprache Dr. Lucia Fornari
Schianchi aus Parma sprechen
wird. Der vierte Vortrag ist den
Beziehungen zwischen der Musik und der Literatur gewidmet
und wird von Prof. Dr. Carlo
Ossola von der Universität Padua in italienischer Sprache gehalten.
Auf dem musikalischen Sektor
„Rebell im Rollstuhl" wurde im Rathaus empfangen
zu nennen ist ein BarockensemIm Rahmen seiner zweiten, die sportliche Karriere abschließenden
ble aus Mailand, das damit zum
Fahrt im Rollstuhl durch Österreich machte der Versehrtensportler
ersten Mal in Österreich gaGeorg Freund auch in Innsbruck Station und wurde von Bürger-stiert; der Männerchor aus
meister Romuald Niescher empfangen. Der als „Rebell im Roll- Friaul „Coro Polifonico di Rustuhl" bekannt gewordene Wiener, der seit einem Verkehrsunfallda" mit profaner Musik und
vor zwölf Jahren querschnittgelähmt ist, macht seit Jahren durchMusica sacra sowie als abschlieseine enormen sportlichen Leistungen auf sich aufmerksam.
ßendes Konzert ein Auftritt des
(Foto: Birbaumer) Gitarristen Piero Bonaguri. Re-

gelmäßige Filmvorführungen
von durchwegs aktuellen Filmen bekannter Regisseure, Videovorführungen jeden Freitag
nachmittag sowie eine Buchpräsentation und eine Fotoausstellung ergänzen das Angebot.
Detaillierte Angaben sind dem
Programm, das kostenlos im Institut erhältlich ist, zu entnehmen.

Landesreisebüro
erfolgreich
(Th) Mit einem Gewinn von
18 Millionen Schilling, dem besten Ergebnis seit zehn Jahren,
so der Geschäftsführer Dr.
Kandidus Graiff, schloß das Tiroler Landesreisebüro das Jahr
1984 ab. Erwirtschaftet wurde
dieses Plus im Outgoinggeschäft, d. h. durch die Vermittlung von Reisen für die Tiroler
ins Ausland. Diese Erträge
deckten auch den Abgang des
Incominggeschäftes. Dies ist jener Sektor, in dem durch Werbeaktionen usw. Gäste nach Tirol gebracht werden sollen. Die
Gesamterträge stiegen im Berichtsjahr um rund 14 Prozent
von 72 Millionen auf 81 Millionen Schilling. Das Landesreisebüro, das je zur Hälfte dem
Land Tirol und der Landeshypothekenbank gehört, beschäftigt in 40 Zweigstellen 170 Mitarbeiter.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 10

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