Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.10

- S.3

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Im Katastrophenfall bereit sein
Sich, seinen Angehörigen und den Mitmenschen besser helfen können
(We) Das verheerende Erdbe- schon rechtzeitig dem Aufbau
ben von Mexiko hat es uns wie- eines Katastrophenhilfsdienstes
der drastisch vor Augen ge- ein großes Augenmerk geführt. Katastrophen kommen schenkt. Seine Geburtsstunde
schnell, überraschend und oh- schlug im Jahr 1969, also lange
ne Ankündigung. Was man vor der Kundmachung des Kavorher unterlassen hat, kann tastrophenhilfsdienstgesetzes
nicht mehr nachgeholt werden. im Jahr 1974. Zunächst wurde
Doch wir brauchen nicht nach ein umfassender GefahrenkataMexiko zu schauen. Auch die log zusammengestellt, der auf
Überschwemmungskatastrodie spezifische umweltbedingte
phe vom 5. August in Innsbruck Gefährdungssituation in Innsund im ganzen Land machte uns bruck Bedacht nimmt. Eine BeLiebe Mitbürger!
bewußt, wie hilflos der einzelne standsaufnahme gab Überblick
In der letzten Ausgabe der
ohne die verschiedenen Schutz- über die vorhandenen Einsatz„ Innsbrucker Stadtnach - und Hilfsorganisationen wäre. organisationen und die benötigrichten " habe ich ganz allge- Feuerwehr und Rettung sind je- ten technischen Gerätschaften.
mein Einzelpersonen wie
doch im Ernstfall überfordert, Die Stadt wurde zellenartig in
Organisationen, die in der
wenn sie nicht durch eine frei- 17 Hilfestationen unterteilt,
Abwehr der Hochwasserka- willige, gut organisierte und ko- Hilfestationsleiter wurden betastrophe am 6. August
ordinierte Hilfstruppe in allen stellt, die ihrerseits für den weiHand angelegt haben, auf- Stadtteilen unterstützt werden. teren Ausbau der ihnen anverrichtig gedankt. Die Hilfe
Deshalb hat die Stadt Innsbruck trauten Stationen sorgten.
wurde mit viel Einsatz von
zahlreichen Mitbürgern und
in den verschiedensten Orga- Hilfestationen in Innsbruck
nisationen geleistet.
HISTA1, Pradl-Süd, Olympiastadion — Einsatzleiter Günther
Das Vertrauen in die TätigFritz, Tel. 413133
keit freiwilliger Helfer verHISTA 2, Pradl-Nord, Leitgebschule — Einsatzleiter Albert
bindet sich in unserer Stadt
Sembenotti jun., Tel. 42 00 32
vor allem mit den freiwilliHISTA 3, Stadtmitte, Bauhof Innrain, Herzog-Sigmund-Ufer
gen Feuerwehren und der
5 - Einsatzleiter Prof. Dipl.-Ing. Gerhard Strizel, Tel. 36 26 34
Rettungsgesellschaft. Am
HISTA 4, Saggen, Bauhof Saggen, Bienerstraße 10 — Einsatz6. August hat aber in unserer
leiter Dir. Peter Jähnig, Tel. 24 8 32
Stadt eine Einrichtung ihre
HISTA 5, Reichenau, Zentralhof, Roßaugasse 4 — EinsatzleiBewährungsprobe im Ernstter Harald Fröhlich, Tel. 87 8 93
fall bestanden, die seit JahHISTA 6, Amras, FF-Wache Amras, Geyrstraße — Einsatzleiren aufgebaut, für den Notter Josef Mayr, Tel. 48 3 17
fall ausgebildet und über die
HISTA 7, Wilten-Nord, Bauhof Wüten, Liebeneggstraße 2 Grenzen unserer Stadt hinEinsatzleiter Ing. Günther Eckl, Tel. 29 413
aus als Beispiel einer nachHISTA 8, Wilten-Ost, IVB, Pastorstraße - Einsatzleiter Ing.
ahmenswerten PionierleiEduard Ehringer, Tel. 83 25 92
stung beachtet wurde. Es ist
HISTA 9, Wüten-West, FF-Wache Wüten-West, Weingartnerdies der Katastrophenhilfsstraße — Einsatzleiter FF-Kdt. Ing. Leopold Rudolph,
dienst. Seine über das ganze
Tel. 32 28 13
Stadtgebiet verteilten 17 HilHISTA 10, Vili, Grillhof - Einsatzleiter Max Schwemberger,
festationen sind Zentren der
Tel. 77 03 52
Nachbarschaftshilfe und des
HISTA 11, Igls, Vereinshaus Igls, Igler Straße 58a — Einsatzkoordinierten Einsatzes, deleiter Ing. Ewald Dworschak, Tel. 77 09 34
nen im Ernstfall ganz besonHISTA 12, Hötting-West, Hauptschule Hötting-West, Viktordere Bedeutung und WirkFranz-Hess-Straße 9 — Einsatzleiter Flugplatz-Betriebsleiter
samkeit zukommt.
Friedhold Menk, Tel. 0 52 32/24 21.
Gerade die Erfahrungen des
HISTA 13, Hötting, St. Nikolaus, Mariahilf, Vereinsheim
6. August legen es mir nahe,
Hötting, Schulgasse 1 — Einsatzleiter OAR Ing. Harald Rück,
an die Bevölkerung unserer
Tel. 8127 02
Stadt zu appellieren, sich in
HISTA 14, Hungerburg, FF-Wache Hungerburg, Gramartnoch größerer Zahl für den
straße 8 - Einsatzleiter FF-Kdt. Heinrich Prader, Tel. 33 23 55
Katastrophenhilfsdienst zur
HISTA 15, Mühlau, FF-Wache, Haller Straße 4 - Einsatzleiter
Verfügung zu stellen.
Helmut Schlögl, Tel. 36 7 57
HISTA 16, Arzl, Gemeindehaus Arzl, Krippengasse 4 — Einsatzleiter Ing. Anton Larcher, Tel. 33 113
HISTA 17, Neu-Arzl, FF-Wache Neu-Arzl, Schützenstraße 64
— Einsatzleiter Dipl.-Ing. Franz Nagele, Tel. 6105 72

Katastrophenschutzübung 1975:
Den Ernstfall geprobt.
Dann kam die große Übung
vom 22. April 1975, und unser
Katastrophenhüfsdienst
entpuppte sich dabei als eine gut
organisierte, schlagkräftige, von
Idealismus beseelte Einheit.
Man schaute auf uns, auch aus
dem Ausland, und Innsbruck
wurde zu einem Modell für den
Aufbau eines modernen Katastrophenschutzes.
Doch bei aller Beachtung und
Anerkennung ist man sich bewußt, daß es immer noch
Schwachstellen gibt, die im
Ernstfall schonungslos zutage
treten. Deshalb kann man auch
in Zukunft auf Übungen nicht
verzichten, und vor allem werden weitere freiwillige Helfer
gesucht, die bereit sind, in den
Hilfestationen mitzuarbeiten.
Willkommen ist dabei jeder,
der den nötigen Idealismus
mitbringt. Besonders gefragt
sind natürlich Ärzte, Krankenschwestern, Krankenträger,
Professionisten aus dem Bauund Transportgewerbe, aus
der Lebensmittelbranche und
nicht zuletzt Funker, Amateure
wie CB-Funker. Der Zeitaufwand ist relativ gering, wichtig
ist die geistige Bereitschaft, im
Notfall gezielt helfen zu wollen, wobei selbstverständlich
auch für Mitarbeiter des Katastrophenhilfsdienstes die eigene Familie an erster Stelle
kommt. Alle Mitarbeiter genießen in Übung und Einsatz
den vollen Versicherungsschutz.
Interessierte sind gebeten, sich
bei den Hilfestationen zu melden.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 10

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