Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.4

- S.3

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Die Gemeinschaft wird zum Erlebnis
Erziehung im Kindergarten: Wissensvermittlung und Geborgenheit in Gruppe

Liebe Mitbürger!
Am 27. Jänner 1984 beschloß der Innsbrucker Gemeinderat das Budget für
das Jahr 1984. Aufgrund
der schwierigen Finanzsituation wurde ein Abgang
von S 48,166.700.- angenommen. In der Zwischenzeit wurde das Jahr 1984 abgeschlossen.
Anstelle des erwarteten Abganges von S 48,166.700.wurde ein Überschuß von
über S 47 Millionen erzielt,
es wurden somit insgesamt
S 95 Millionen eingespart.
Die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck mit ihren
2000 Bediensteten hat große Aufgaben für die Allgemeinheit zu erfüllen. Zwei
Drittel aller Bediensteten
sind nicht in der Verwaltung
tätig, sondern in sogenannten Dienstleistungsbetrieben, wie Kindergärten, Kinderheime, Altersheime und
dgl. m. Gerade diese Serviceleistungen der Stadt wurden in den letzten Jahren
ausgebaut, auch die Geldmittel im Sozialbereich wurden stark angehoben. Trotzdem ist es dank des Sparwillens der Stadtführung gelungen, eine Konsolidierung
der städtischen Finanzen
einzuleiten.
Diese Information für die
Bevölkerung verbinde ich
mit der Hoffnung, daß es
auch in Zukunft möglich
sein wird, einerseits die für
die Bevölkerung notwendigen Vorhaben zu realisieren
und andererseits doch den
Kurs der finanziellen Gesundung fortzusetzen.

(Th) Wer von den Erwachsenen
freut sich nicht, wenn er einer
Kindergartengruppe begegnet,
die offensichtlich auf Erkundungsausflug ist. Unter der Obhut von zumeist zwei „Tanten",
sich fest an der Hand haltend
und nicht eben leise unterhaltend, scheinen die Kinder das
Gruppenerlebnis sichtlich zu
genießen. Der Laie weiß jedoch
nicht, daß dies oft kein Spaziergang ins Blaue ist, sondern ein
Ausgang, der der Wissensvermittlung dient. Ziel kann die
nähere Umgebung des Kindergartens sein, die Markthalle
oder eine Parkanlage. Dem
Ausflug voraus geht in der Regel eine entsprechende Vorbereitung, in der die Kinder durch
Schilderungen, Bilder, in Liedtexten, immer mehr auch mit
Fotos oder Dias aufmerksam
gemacht werden, was es zu sehen geben wird. Nach der Erkundung werden die neuen
Eindrücke wieder gemeinsam
besprochen und verarbeitet.
Der Arbeit im Kindergarten
liegt ein pädagogisches Konzept zugrunde. Um die einzelnen Punkte verfolgen bzw.
während des Jahres methodisch aufbauen zu können, arbeitet jede Kindergärtnerin
während der Sommerferien ei-

Auch im Kindergarten wichtig: die individuelle Beschäftigung mit
dem Kind.
(Foto: Murauer)
nen Langzeitplan aus, der u. a.
folgende Kriterien berücksichtigen muß: Sprachförderung,
sprachliche Bildung, Naturund Sachbegegnung, religiöse
Feste, musikalisch-rhythmische Erziehung... Wie, d. h. mit
welchen Aktivitäten diese Bereiche den Kindern nahegebracht werden, wird in detaillierten Vierteljahres-, Wochen- oder Tagesplänen festgelegt. Diese wiederum stehen in
engem Zusammenhang mit der
Entwicklungsstufe der Kinder
in der Gruppe; ob die neuen
Dreijährigen oder die bereits

Luftqualität wurde verbessert
Trotz Wochen strenger Kälte günstigere Meßwerte
(Gr) Die Veröffentlichung der
Innsbrucker Luftwerte durch
das Amt für Umweltschutz
wurde am Ende der Heizperiode bis zum Beginn des Monats
November eingestellt. Bereits
den gesamten Monat März
über konnte die von der Akademie der Wissenschaften für
Freiland und Erholungsgebiete
geforderte Luftqualität der
Zone I registriert werden.
Eine Zusammenfassung der
Heizperiode vom November
1984 bis einschließlich März
1985 zeigt trotz der besonders
strengen Kälte im Jänner eine
deutliche Verbesserung gegenüber früheren Vergleichszeiträumen: Während 1980/81 die

für Ballungsgebiete in Betracht
kommende, für gesundheitlich
besonders belastete Personen
jedoch bereits bedenkliche Zone III noch 35mal erreicht und
61mal überschritten wurde,
konnten 1984/85 diese Luftbelastungen auf 14 Tage in der Zone III und 3 Tage mit Überschreitungen dieser Zone herabgemindert werden. An 134
Tagen konnte entweder die für
Freiland vorgesehene Zone I
(93 Tage) oder die generell für
Siedlungsgebiete
geforderte
Luftqualität der Zone II (41 Tage) erreicht werden. Die erzielte
Verbesserung entbindet jedoch
nicht von der Verpflichtung zu
weiteren Bemühungen.

versierten Fünfjährigen überwiegen, kein Kind darf überfordert, keines soll zuwenig gefordert werden.
Wie die städtische Kindergarteninspektorin, Angela Heisinger, die sich übrigens regelmäßig alle Arbeitspläne in den
städtischen Kindergärten vorlegen läßt, dazu mitteilt, umfaßt
die ideale Kindergartengruppe
25 Kinder, wobei sich die „Kleinen" und die „Großen" die
Waage halten sollten. Die Vorbildfunktion der größeren Kinder erleichtert den Kleinen das
Eingewöhnen und Selbständigwerden. Stellt eine Erzieherin
fest, daß die Kenntnisse einiger
Kinder, z. B. beim Farbenerkennen oder bei den Mengenbegriffen, hinter denen der
Gruppe nachhinken, so wird sie
im kleinen Kreise versuchen,
durch intensive Beschäftigung
nachzuhelfen.
„Die wichtigste Funktion des
Kindergartens liegt in der
Gemeinschaftserziehung", so
Frau Heisinger. „Im Kindergarten ist das Kind eines unter
vielen, alle haben dieselben
Rechte und Pflichten, das
Sicheinordnen fällt darum
leichter." Die Erziehung im
Kindergarten soll eine Ergänzung und Fortsetzung der
häuslichen Erziehung sein,
wenngleich auf sozialem Gebiet durch die Gemeinschaft
mit Gleichaltrigen und durch
die Vorschulerziehung auch
neue Aspekte dazukommen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 4

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