Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.3

- S.10

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1985_Innsbrucker_Stadtnachrichten_03
Ausgaben dieses Jahres – 1985
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

Dem Kunstschaffen Tirols verbunden
Institut für Kunstgeschichte: Lehrtätigkeit und Begegnung mit Kunstwerken
Kurz nachdem das Innsbrucker
Institut für Kunstgeschichte mit
der Jubiläumsausstellung „Tiroler Kunstschaffen der siebziger Jahre" sein hundertjähriges
Bestehen gefeiert hatte, erfolgte
1981 unter dem Ordinariat von
Univ.-Prof. Dr. Heinz Mackowitz der Umzug des Institutes in
den Neubau der Geisteswissenschaftlichen Fakultät. Neben
der Lehr- und Ausbildungsverpflichtung in allen Fachbereichen der Disziplin sieht das
Innsbrucker Institut im Bewußtsein eigenen Eingebundenseins in eine Landesuniversität in seinem Forschungsbereich eine besondere Aufgabe
in der Auseinandersetzung mit

dem alten und neuen Kunstschaffen Tirols. Die anstehenden Aktivitäten und bereits vorliegenden Ergebnisse für das
Studienjahr 1984/85, die eine
relativ junge Mannschaft in diesem besonderen Aufgabenbereich vorlegt, mögen hier kurz
skizziert werden.
Prof. Mackowitz, der dem Institut den Forschungsschwerpunkt im 19. und 20. Jahrhundert setzte, legt zwei Publikationen vor, über die Tiroler Künstler Franz Walchegger (Reihe Tiroler Künstler, Tyrolia, Innsbruck) und Franz Lettner. Es
folgt eine Arbeit über Franz
Thurner. Als zweiten Schwerpunkt initiiert er eine Aufarbei-

Beängstigende Technologie?
Allgemein zugängliche, kostenlose Vortragsreihe
(Gr) Das Institut für Wirtschaftspädagogik und Personalwirtschaft der Universität
Innsbruck unter seinem Vorstand Univ.-Prof. Dr. Stephan
Laske veranstaltet in der Aula
der Universität, Innrain 52,
eine allgemein zugängliche
und kostenlose Vortragsreihe
„Zukunft der Technik — Betriebliche Folgen und Handlungsmöglichkeiten", die einige
der gegenwärtig besonders aktuellen Aspekte dieser Problematik umfaßt. So werden sowohl die neuen Produktionstechnologien, neue Medien
und Biotechnologien wie auch
das — tatsächliche oder vermeintliche — Technologiedefizit Europas und damit auch
Österreichs und eine in weiten Teilen der Bevölkerung
festzustellende Technologieangst Schwerpunkte dieser
Veranstaltung sein. Die Vortragsreihe findet am L7. April
von 13 bis 18 Uhr und am 18.
April von 10 bis 16.15 Uhr
statt.
Im einzelnen werden Chefredakteur Helmut A. Gansterer vom Wirtschaftsmagazin
„trend" über „Europas Technologiedefizit: Vorwärts zurück
in die Bedeutungslosigkeit?",
Seite 10

Min.-Rat Doz. Dr. Sigurd Höllinger vom Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung über „Technologieentwicklung als Herausforderung
der
Hochschulausbildung",
Dir. Dipl.-Ing. Franz Haslinger
von der Siemens AG Österreich
über „Neue Kommunikationsmedien und Wirtschaftlichkeit", Prof. Manfred Schweres,
Vorstand des Instituts für Arbeitswissenschaft und Didaktik
des Maschinenbaus der Universität Hannover, über „Einsatz
von Industrierobotern aus arbeitsorientierter Sicht", Dr. Michaela Moritz, Leiterin des Referates für Automation und Arbeitsgestaltung der Gewerkschaft der Privatangestellten,
Wien, über „Neue Technologien und Gewerkschaftspolitik", Dr. Fritz Hodeige, Geschäftsführender Gesellschafter
des Medienhauses Rombach &
Co., Freiburg i. Br., über „Die
Mikroelektronik als Bedrohung
oder als Chance für das mittelständische Unternehmen" und
Dr. Ralf Reichwald, Professor
für ABWL und Arbeitswissenschaft an der Hochschule der
Bundeswehr, München, „Zur
Akzeptanz neuer Bürotechnologien" referieren.

tung der Tiroler Wandmalerei
und Romanik. Von den Dissertationen, die unter seiner Leitung entstehen, wurde eben eine Monographie über die Jesuitenkirche in Innsbruck fertiggestellt; in Arbeit sind u. a. „Die
Innsbrucker Bauten der Zwischenkriegszeit" oder „Die Kirche des Historismus in Innsbruck" ; wichtig ist eine kritische
Würdigung des Innsbrucker
Künstlers Paul von Rittinger
(Markus Neuwirth).
Dr. Christoph Bertsch fixierte
die Drucklegung seiner Habilitationsschrift „ ... und immer
wieder das Bild von Maschinenrädern. Beiträge zu einer
Kunstgeschichte der industriellen Revolution" (Ernst & Sohn,
Berlin 1985). Dr. Sybille Moser
bringt das Buch „Ein Bürger
malt für Bürger. F. R. Unterberger und die salonfähige Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts" (Reihe Tiroler Künstler,
Tyrolia, Innsbruck, Herbst
1985) heraus. Dieser Künstler
wird auch erstmals in der Nachfolge der Monumentalmalerei

der Achenbachs vorgestellt (in:
Düsseldorfer Jahrbuch, 1985).
In Vorbereitung steht eine kritische Würdigung Ernst Nepos.
Dr. Sybille Moser und Dr. Christoph Bertsch sind die Herausgeber einer Festschrift für ihren
Vorstand Prof. Mackowitz, die
zahlreiche Beiträge zur Tiroler
Kunstgeschichte enthält (Neufeld, Lustenau 1985).
Ausstellungen (jährlich vier bis
fünf), die zum einen didaktisch
orientiert sein wollen (z. B. die
Ausstellung „St. Galler Klosterplan"), zum anderen wichtige
zeitgenössische Künstler vorstellen (demnächst „Giselbert
Hoke"), ergänzen die Reihe der
Publikationen.
Seit Anfang 1985 verfügt das
Institut über eine komplette
Video-Anlage. An einer Installierung einer Video-Dokumentation von Interviews Tiroler Künstler wird gearbeitet.
Dr. Günther Dankl und Gert
Waiden erarbeiten gerade eine
Ausstellung über den Innsbrukker Architekten der Zwischenkriegszeit Fritz.
Die enge Zusammenarbeit mit
dem Italienischen und Französischen Kulturinstitut brachte heuer wieder gemeinsame
Gastvorträge und Ausstellungen.

Beratung gemeinsamer Anliegen
Universitätsprobleme im deutschen Sprachraum
(Gr) Aus ihrer umfassenden
Vertrautheit mit den aktuellen
Problemen der Universitäten
im deutschsprachigen Raum
gaben die Vorsitzenden der
Rektorenkonferenzen, Univ.Prof. Dr. Hans Tuppy, Wien,
Univ.-Prof. Dr. Hans Siegwart,
St. Gallen, und Univ.-Prof. Dr.
Theodor Berchem, Würzburg,
die in Innsbruck ihre diesjährige
Tagung abhielten, in einer Pressekonferenz Einblick in die sich
weithin ähnlich stellenden Anliegen.
Die ungewöhnlich starken Zuwächse an Studierenden in den
letzten Jahrzehnten bei gleichzeitigem Wandel der Wissenschaftsgebiete und wachsendem Druck auf Leistungen haben zu einer Überlastung des
nicht entsprechend vergrößerten Lehrkörpers und einer Vernachlässigung der Forschung

zugunsten der Lehre geführt.
Aus dieser Entwicklung rührt
auch die derzeit verzerrte Altersstruktur bei den Lehrenden
her, die dem wissenschaftlichen Nachwuchs heute entsprechende Chancen verwehrt.
Mehr Mobilität der Lehrenden
wie der Studierenden, vermehrte Angebote von Kurzstudien,
Aufgeschlossenheit gegenüber
den neuen Informationstechnologien in Forschung, Lehre und
Verwaltung, verstärkter Kontakt zu den verantwortlichen
Politikern und eine intensivierte
Öffentlichkeitsarbeit und Aufgeschlossenheit der Universitäten gegenüber den Medien waren weitere Schwerpunkte des
Meinungsaustausches, den Prorektor Univ.-Prof. Dr. Krömer namens der Universität
Innsbruck begrüßte und würdigte.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 3