Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.2

- S.21

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1985_Innsbrucker_Stadtnachrichten_02
Ausgaben dieses Jahres – 1985
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Mehr Einwohner durch die Ausländer
Innsbruck hat neben Wien und Bregenz die größte Zahl an Gastarbeitern
Innsbrucks Wohnbevölkerung
hat von 1971-1981 um 1277
Personen zugenommen. Diese
Zunahme ist, wie eine Auswertung der Volkszählungsergebnisse vom Mai 1981 durch das
Statistische Amt der Stadtgemeinde ergibt, einzig und allein auf ein Anwachsen des
Ausländeranteiles zurückzuführen. Während nämlich die
Zahl der Österreicher um
1184 Personen abgenommen

Mädchen in der Mehrzahl sind,
dominiert bei den Ausländern
eindeutig der Mann. Auf 100
österreichische Frauen kommen 84 Männer, auf 100 ausländische Frauen jedoch 120
Männer. Von der Geschlechterrelation der Innsbrucker
Ausländer weichen die Zahlen
für die einzelnen Nationalitäten teilweise erheblich ab. So
entfallen auf 100 Frauen bei
den bundesdeutschen Auslän-

Struktur der Ausländer eine
starke Besetzung der jüngeren
Jahrgänge. Bei den 30- bis 34jährigen wird mit 15,1 Prozent
das Maximum erreicht. Jeder
sechste Innsbrucker Ausländer
ist zwischen 30 und 34 Jahre alt,
nur jeder 15. Österreicher gehört dieser Altersgruppe an.
Die einzelnen Nationen zeigen
einen teils erheblich abweichenden Altersaufbau. Der
Altersaufbau der deutschen
Staatsbürger ist jenem der
Österreicher am ähnlichsten.
Auffallend ist der starke Besatz in den Altersgruppen 20 bis
29 und über 65 Jahre. Auch bei

den italienischen Staatsbürgern sticht der hohe Anteil in
der Altersgruppe der 20- bis
29jährigen sofort ins Auge.
Hier sind es die Südtiroler Studenten, auf die ihre Landesuniversität einen besonderen
Sog ausübt. Mehr als die Hälfte
(52,9 Prozent) aller Italiener
befinden sich in dieser Altersgruppe.
Spielt für die deutschen und italienischen Staatsbürger Innsbruck als Universitätsstadt bzw.
„Pensionsdomizil" eine besondere Rolle, so steht bei den Jugoslawen und Türken der „Arbeitsort" Innsbruck im Vordergrund. Mehr als 80 Prozent der
Jugoslawen und etwa 70 Prozent der Türken konzentrieren
sich auf das Erwerbsalter.

Attraktives Wohnen im O-Dorf
Wohnanlage An-der-Lan-Straße 1 besiedelt

hat, ist jene der Ausländer von
7484 auf 9945 Personen angewachsen. Verglichen mit den
anderen österreichischen Landeshauptstädten hat sich von
1971 bis 1981 die Ausländerquote in Innsbruck, neben Wien
und Bregenz, am stärksten erhöht. Mit -einem Ausländeranteil von insgesamt 8,5 Prozent
nahm Innsbruck 1981 hinter
Bregenz (12,7 Prozent), aber
noch vor Salzburg und Wien die
zweite Stelle ein.
Rund die Hälfte der Ausländer
stammt aus den klassischen
Gastarbeiterländern Jugoslawien und Türkei. Die mit Abstand am stärksten vertretene
Nationalität sind die Jugoslawen (36,7 Prozent). Jeder dritte
Ausländer ist jugoslawischer
Staatsbürger. Die zweitgrößte
Ausländergruppe bilden die
Italiener, gefolgt von den Türken und den Bundesdeutschen.
Diesen 4 Nationalitäten gehören zusammen 85 Prozent aller
in Innsbruck lebenden Ausländer an.
Die Geschlechtsproportion der
Ausländer unterscheidet sich
grundlegend vom Vergleichswert der Österreicher. Während
bei der österreichischen Wohnbevölkerung Frauen bzw.

dem 109 Männer, bei den italienischen 114 Männer, bei den
jugoslawischen 98 Männer, bei
den türkischen 186 Männer
und bei den übrigen Ausländern 145 Männer.
Der Altersaufbau der Ausländer ist durchwegs anders strukturiert als der österreichische.
So zeigt die bestehende Alters-

(We) Fast kein Monat vergeht,
in dem nicht mindestens ein
Spatenstich, eine Firstfeier oder
eine Wohnungsübergabe für eine von der Stadt Innsbruck in
Auftrag gegebene Wohnanlage
stattfindet.
Im Olympischen Dorf in der
An-der-Lan-Straße hat die Gemeinnützige Hauptgenossenschaft des Siedlerbundes eine
30 Wohneinheiten umfassende
Anlage errichtet. Die Übergabe
der einzelnen Wohnungen fand
in Anwesenheit von Bürger-

meister Romuald Niescher, der
seinerzeit als Wohnungsreferent unter nicht einfachen Bedingungen dieses Projekt eingeleitet hatte, am 25. Jänner statt.
Die Appelle von Stadtrat Dr.
Bruno Wallnöfer an die gemeinnützigen Wohnbaufirmen,
im Sinne der beim städtischen
Wohnungsamt für eine Mietwohnung vorgemerkten Familien rasch und zügig zu bauen,
sind auf fruchtbaren Boden gefallen. Auch diese Wohnanlage,
mit der dem planenden Architekten Mag. Walter Schreiner
ein interessanter Akzent in der
Architektur des Olympischen
Dorfes gelungen ist, wurde in
einer Bauzeit von nur 16 Monaten errichtet. Ein besonderes
Augenmerk wurde auch hier
auf einen erhöhten Schall- und
Wärmeschutz gelegt.

Direktor Pienz vom Siedlerbund dankte in seiner Begrüßungsansprache dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck für
ihre wirksamen Förderungsmaßnahmen. Von den Gesamtkosten von über 35 Millionen
konnten 21 Millionen Schilling
Mitdem Bürgermeister waren auch, ausgestattet mit 30 Wohnungsüber das Wohnbauförderungsschlüsseln, der Wohnungsreferent der Stadt, Stadtrat Dr. Bruno darlehen des Landes aufgeWallnöfer, sowie der Obmann des gemeinderätlichen Wohnungs-bracht werden. Die Stadt, welausschusses, GRIng. Barenth, mit weiteren Ausschußmitgliedern,che die Bauliegenschaft zur
der Leiter des städtischen Wohnungsamtes, OAR Wohlgemuth, Verfügung gestellt hatte, verund vom Siedlerbund Reg.-Rat Schumacher und Direktor Pienz zichtet für die ersten fünf Jahre
zur Wohnungsübergabe in der An-der-Lan-Straße gekommen. auf die Einhebung des Bau(Foto: Murauer) rechtzinses.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 2

Seite 13