Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.1

- S.13

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hängt davon ab, wie viele Wohnungen in den nächsten Jahren
gebaut werden und wie viele bestehende Wohnungen der Größe entsprechend belegt werden.
Derzeit sind in Amras rund 10,4
ha gewidmete Wohnbauflächen
nicht bebaut. Unter Berücksichtigung der derzeit gültigen
Bebauungspläne könnten darauf ca. 450 Wohnungen errichtet werden, was einer Zunahme
von 800 bis 1000 Einwohnern
entspräche. Unter der Annahme, daß etwa ein Drittel dieser
möglichen Wohnungen bis
1991 realisiert wird, dürfte die
Einwohnerzahl wieder leicht
ansteigen und sich bei etwa
4500 einpendeln.
Einen großen Anteil der Fläche von Amras nimmt das Industrie- und Gewerbegebiet

Roßau ein. In 116 Betrieben Sichtschutz) sowie zur Hebung me in das Landesstraßennetz
wurden 1981 in diesem Be- der Attraktivität nach Möglich- vorgeschlagenen Umfahrungsreich 3061 Beschäftigte ge- keit die Anlage eines „kleinen alternativen des Ortskernes
zählt, um 840 mehr als bei der Amraser Sees", der gleichzeitig durch die Vorau. Zur Hebung
Arbeitsstättenzählung 1973. Teil einer gestalteten öffentli- der Umweltqualität und im
Im selben Zeitraum hat auch chen Grünfläche mit Spiel- und Hinblick auf eine Verbesserung
die Zahl der Arbeitsplätze im Sitzplätzen ist, die der Bevölke- des Stadtbildes und der OrienStat. Bezirk 50 — das ist der rung als Naherholungsraum zur tierungswirkung sind auch in
Bereich südlich des Autobahn- Verfügung steht.
Amras gezielt weiter Bäume zu
zubringers Innsbruck/Ost und Entsprechend den übergeord- pflanzen: entlang der Hauptöstlich der Geyrstraße — um neten Inhalten des Stadtent- verkehrsstraßen in Alleeform
395 auf 529 zugenommen, wo- wicklungskonzeptes ist das ehe- oder als lineare Bepflanzung, in
von 473 auf das Einkaufszen- malige Müllgelände Roßau in den verkehrsberuhigten Zonen
trum und seine unmittelbare Verbindung mit dem Badesee sowie als begleitendes GroßUmgebung entfallen. Insge- Roßau langfristig als Bezirks- grün entlang der Fuß- und Radsamt stieg die Zahl der Be- sportzentrum Ost zu gestalten. wege. Schließlich kommt den
schäftigten von 2959 im Jahr Neben der Erweiterung beste- Baumpflanzungen bzw. einer
1973 auf 4101 im Jahr 1981 hender Stadtteilfriedhöfe ist zur Begrünung der privaten Räan, womit auf Amras 7 % aller Deckung des gesamtstädtischen chen, insbesondere des GewerInnsbrucker Beschäftigten ent- Bedarfes die etappenweise begebietes, aber auch der übrifallen, gegenüber einem Anteil Realisierung eines Zentral- gen Bereiche, in denen Bauvon lediglich 3,5% der Inns- friedhofes zwischen Wiesengas- maßnahmen durchgeführt werbrucker Einwohner.
se und Paschbergweg unter Be- den, nicht nur zur Verbesserung

Die zukünftige Entwicklung von Amras
Der Stadtteil Amras weist neben 10,4 ha an gewidmetem
noch unbebautem Wohngebiet
mit ca. 53 ha an gewidmetem
schon erschlossenem Gewerbeund Industriegebiet die größten
Baulandreserven in Innsbruck
auf.
Die bestehende funktionale
und bauliche Struktur sowie die
kurz skizzierte Problemsituation bildeten den Ausgangspunkt für den Entwurf bzw. die
Alternativen zum Stadtteilentwicklungskonzept Amras: Generell ist im Zuge der weiteren
Entwicklung eine bauliche Abrundung und qualitative Verbesserung der bestehenden
Siedlungsgebiete und Nutzungsbereiche anzustreben.
Um der Landwirtschaft zumindest z. T. die notwendige Existenzgrundlage zu sichern (immerhin gibt es noch 15 Landwirte im Planungsgebiet) und
die bisher dispers erfolgte Besiedlung des Gewerbegebietes
einzudämmen — und damit
eher eine geordnete Ausschöpfung des gewidmeten Baulandes in den nächsten 10 Jahren zu
erreichen —, wird vorgeschlagen, insbesondere die Flächen
südlich der geplanten B 174
konsequenterweise als Freiland
festzulegen sowie im Hinblick
auf eine ökonomischere Betriebsführung als auch eine bessere Bebaubarkeit Maßnahmen
für eine Flurbereinigung zu
überlegen.

Für das Gewerbe- und Industriegebiet ist anzustreben, sowohl flächen- bzw. arbeitsplatzintensive als auch störungsfreie
Betriebe anzusiedeln.
Da die Großbetriebsformen des
Einzelhandels in Innsbruck bereits einen Anteil erreicht haben, der wesentlich über dem
vergleichbarer Städte im Inund Ausland liegt, ist eine größenordnungsmäßige Konsolidierung des DEZ erforderlich,
die v. a. auch eine entsprechende Verbesserung des Erscheinungsbildes und der Begrünung
im Hinblick auf die Lage im
Umfeld des historischen Ortskernes sowie des Schlosses
Ambras umfassen sollte.
Ein weiteres wesentliches stadtstrukturelles Entwicklungsziel
ist die Freihaltung bzw. Freimachung des als Gliederungselement wirksamen, entlang des
Rideaurandes
verlaufenden
Grünkeiles Schloßpark Ambras
— Andechs- bzw. Egerdachstraße. Die aus mehreren Gründen zukünftig erforderliche
Verlegung des Campingplatzes
Reichenau könnte aufgrund der
Standortgegebenheiten in den
Bereich südlich des DEZ (ehemaliger Amraser See) erfolgen,
wobei jedoch unbedingt entsprechende Gestaltungsmaßnahmen durchzuführen sind:
eine Bepflanzung (Großgrün)
innerhalb des Campingplatzes,
eine Abschirmung durch Hekken nach außen (Lärm- und

rücksichtigung zeitgemäßer Erfordernisse der Ausgestaltung
in Angriff zu nehmen. Da der
Bedarf an Kleingärten nach wie
vor beträchtlich ist — es kommen als Standorte im Stadtgebiet insbesondere auch die
Übergangsflächen
zwischen
Bauland und landwirtschaftlich
genutzten Flächen in Frage —,
sind die Kleingartenanlagen am
Osterfeld und im Bereich der
Bleiche abzurunden, wobei jedoch notwendige Folgeeinrichtungen, wie Vereinsgebäude
mit sanitären Einrichtungen,
ausreichende Parkplätze und
Zufahrt, unbedingt zu realisieren sind.
Neben einem weiteren Ausbau
des Fuß- und Radwegenetzes
als Verbindung wichtiger Zielund Quellpunkte (Schulen,
Haltestellen des öffentlichen
Verkehrs, Freizeit- und Erholungseinrichtungen) sowie mit
Anschlüssen in das Naherholungsgebiet wird auch eine Verlängerung der Straßenbahnlinie
3 bis an den Ortskern von Amras sowie die Trassierung einer
neuen Linie durch das Gewerbegebiet Roßau ins Olympische
Dorf zur Diskussion gestellt.
Weitere Diskussionspunkte zukünftiger Entwicklungsmaßnahmen sind die alternativen
Trassenführungen einer Verlängerung der B 174 nach Osten
zur Schließung des „Südringes"
zwischen der Kranebitter Allee
und der Haller Straße sowie die
im Zusammenhang mit einem
erforderlichen Ausbau der Luigenstraße bzw. deren Übernah-

des Ortsbildes (aufgrund der
Einsehbarkeit von den Aussichtspunkten der Süd- und
Nordhänge der Stadt), sondern
auch zur Verbesserung des
Kleinklimas und der Umweltqualität Bedeutung zu.

Ausstellung und
Diskussion
Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme sowie die
als Amtsentwürfe erarbeiteten Planungsvorschläge
werden in der Zeit vom
18. Februar bis 2. März
1985 in der Volksschule
Amras ausgestellt.
Die Ausstellung ist Montag
bis Freitag in der Zeit von
16 bis 18.30 Uhr sowie am
Samstag von 10 bis 13 Uhr
allgemein zugänglich und
wird jeweils von einem Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes betreut. Für interessierte Gruppen, Schulklassen etc. besteht die Möglichkeit, nach Anmeldung
im Stadtplanungsamt, Tel.
267 7 1 - 4 4 8 , die Ausstellung auch außerhalb dieser
Öffnungszeiten zu besuchen.
Am Freitag, den 22. Februar 1985 findet im Mehrzwecksaal der Volksschule
Amras um 20 Uhr eine
Bürgerversammlung statt,
in der die Probleme, Ziele
und Lösungsvorschläge gesondert erörtert und zur
Diskussion gestellt werden.

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