Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1985

/ Nr.1

- S.11

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Diese Ausgabe – 1985_Innsbrucker_Stadtnachrichten_01
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Zur zukünftigen Entwicklung von Amras
Eine allgemeine Darstellung von Planungsproblemen und Planungszielen durch das Stadtplanungsamt
Entsprechend dem Beschluß
des Gemeinderates der Stadt
Innsbruck sind u. a. die Inhalte
von Stadtteilentwicklungskonzepten und dazugehörigen Flächenwidmungsplanentwürfen
nach erfolgter Erarbeitung der
Konzepte der Öffentlichkeit im
Rahmen einer Ausstellung und
Bürgerversammlung vorzustellen und zu diskutieren, wie dies
für ArzI, Hötting-West und die
Höttinger Au bereits erfolgt
ist.
Nach einer umfassenden Situationsanalyse und der Befassung
mit Entwicklungsalternativen
— in deren Rahmen zur Problemdefinition und Zielfindung

auch eine erste Aussprache mit
einer kleinen Gruppe von Amraser Bürgern stattfand — wird
diese Phase der Bürgerbeteiligung durch die nachfolgende
kurze Darstellung der bisher als
Amtsentwurf erarbeiteten Ergebnisse des „Stadtteilentwicklungskonzeptes Amras" eingeleitet. Nach der Diskussionsphase werden die gesammelten
Ergebnisse in die Amtsvorschläge eingearbeitet und die
so überarbeiteten Pläne zum
Stadtteilentwicklungskonzept
und Flächenwidmungsplanentwurf Amras den zuständigen
Gremien zur Kenntnis gebracht
bzw. als Anträge vorgelegt.

werbegebiet, B 174 etc.). Nutzungsschwerpunkte wie das
DEZ oder die Kleingartenanlage Osterfeld sind hinsichtlich
der weiteren Entwicklung
ebenso zu berücksichtigende
Funktionsbereiche wie der Badesee Roßau oder das ehemalige Müllgelände.
Schließlich sind aufgrund der

vielfältigen Bebauungsformen
und der Einrichtungen der
technischen Infrastruktur und
des Verkehrs gravierende Gestaltungsprobleme vorhanden,
wobei u. a. der historische Ortskern immer mehr in Gefahr gerät, sein typisches, erhaltenswertes Erscheinungsbild zu verlieren.

Bevölkerung, Wohnungen und Beschäftigte
Zwischen 1951 und 1961
nahm die Zahl der Einwohner
in Amras um 70% zu, zwischen 1961 und 1971 nur mehr
um 13%, und in der letzten
Dekade sank die Einwohnerzahl um 5% ab. Zwischen
1981 und 1984 nahm die Einwohnerzahl um weitere 3 % ab
und liegt mit 4423 um 368 unter dem Maximum von 1971.
Am Altersaufbau der Einwohner von Amras ist deutlich die
Phase einer schrumpfenden Bevölkerungszahl nach einer starken Besiedlungswelle ablesbar.
Die Zahl der Kinder und der
jungen Erwachsenen bis 40 Jahre liegt unter dem Innsbrucker
Durchschnitt, die Altersgruppe
der 41- bis 60jährigen übertrifft
den Innsbrucker Durchschnitt
(= Zuzugsbevölkerung zwischen 1951 und 1961). Der Anteil der Einwohner über 60 Jah-

re entspricht dem Innsbrucker
Mittel.
Das Absinken der Bevölkerungszahl in Amras kann weiter
mit den Anteilen der Haushalte
an den verschiedenen Phasen
des Familienlebenszyklus erklärt werden. 21 % der HausEinige Hinweise zur allgemeinen Problemstellung
halte befinden sich in der exIm Zuge der Stadtentwicklung anspruchnahme von als Baupansiven Phase, das heißt, es
Innsbrucks sind einige ehemali- land gewidmeten landwirtsind junge 1- und 2-Personenge Dorfkerne, wie Wüten oder schaftlichen Nutzflächen verHaushalte und Paare mit kleiAlt-Pradl, in die städtische Ver- ringert sich die Existenzbasis
nen Kindern. 28% der Hausbauung mit einbezogen wor- für die bäuerlichen Betriebe,
halte sind in der Phase der Konden, während andere, wie Arzl, wobei dies wiederum einen
solidierung. Diese Phase umVili oder Amras, das im Jahre verstärkten Druck auf die Ausfaßt Haushalte, von denen kei1180 erstmals in einer Urkunde wechslung der vorhandenen
ne Erweiterung mehr erwartet
als Dorfgemeinde („vicus Ome- dörflichen Baustruktur zur
wird. Den größten Anteil in
ras") aufscheint, als bäuerliche Folge hat.
Amras zeigen mit 51 % die
Siedlungs- und Produktions- Verkehrsprobleme
bestehen
Haushalte in der Phase der Reeinheiten mit einem entspre- aufgrund des naturgemäß noch
duktion, in der die Kinder aus
chenden Anteil an landwirt- nicht abgeschlossenen, aber
dem Haushalt ausscheiden, bis
schaftlich nutzbaren Rächen auch hinsichtlich der Frage des
schließlich ein Einpersonenz. T. heute noch erhalten sind. zukünftigen Ausbaues des Strahaushalt übrigbleibt. Nach desSo stellt Amras in bezug auf ßennetzes (Luigenstraße, Gesen Auflösung beginnt der ZyFunktion und Gestalt in seinem
klus üblicherweise wieder mit
dörflichen Kern grundsätzlich
der expansiven Phase. Der Annoch eine Einheit dar, wennteil der Einpersonenhaushalte
gleich die starke bauliche Entüber 60 Jahre beträgt in Amras
wicklung des Tiroler Zentral15%.
raumes in den letzten JahrzehnDie Wohnbautätigkeit in Amten auch hier ihren Niederras ist die Ursache für diese
schlag gefunden hat.
heutige Bevölkerungsstruktur.
Amras weist heute eine Reihe
Von den in der Häuser- und
unterschiedlicher Nutzungen
Wohnungszählung 1981 ermitauf, wie Landwirtschaft, Wohtelten 1633 Wohnungen in
nen, Industrie und Gewerbe,
Amras wurden 31 % zwischen
Ver- und Entsorgung (DEZ,
1945 und 1960 erbaut, 38%
Klärwerk), Naherholung (Bazwischen 1961 und 1970 und
desee, Rad- und Wanderwege,
nur 8% nach 1971.
Kleingärten) und Verkehr (AuDer hohe Anteil von Haushaltobahn, B 174), woraus sich
ten in der Reduktionsphase des
mehrfache Nutzungskonflikte
Familienzyklus ist auch an den
ergeben.
Wohnungsbelagsverhältnissen
ablesbar: 49 % der Wohnungen
Ein besonderer Problembe- Die Darstellung der Verteilung der ca. 4400 Ein wohner von A mras
reich ist der Nutzungskonflikt (ein Punkt entspricht 20 Ein wohnern) zeigt eine deutliche Konzen -mit 3 Wohnräumen und 39%
zwischen der Landwirtschaft trat ion im Bereich zwischen Philippine-Welser-Straße und Amra-der Wohnungen mit 4 Wohnund der zunehmenden Bebau- ser-See-Straße. Gewisse Verdichtungen sind auch im historischenräumen sind unterbelegt.
ung sowie den Verkehrsimmis- Ortskern erkennbar, während demgegenüber die Zahl der Einwoh-Die weitere Entwicklung der
Einwohnerzahl von Amras
sionen. Durch die weitere In- ner im Gewerbegebiet Roßau naturgemäß sehr gering ist.
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