Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.3

- S.7

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Diese Ausgabe – 1938_Amtsblatt_03
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Amtsblatt N r . 3
tereinander 3 Erkrankungsfälle, von welchen einer einen
tödlichen Verlauf nahm.
Die Verteilung der Scharlach- und Diphtherieerkrankungen auf die einzelnen Monate zeigt folgende Tabelle: E ^
Erkrankungsfälle, T ^ Todesfälle.

Scharlach
E
T
Jänner
Februar
März
April

10
3
7
6
35
24
10
13
10
10
4
6

Mai

Juni
Juli
August

September
Oktober
November
Dezember

Diphtherie
T
E
14
10
11
7
6
3
1
12
9
23
22
13




-—-






—,




1
—,







——.




138

131
1
Mortalitätsprozent: 0«/° für Scharlach, 0.7"/» für Diphtherie.
I I . Die Geborenen
Gesamtzahl

Außereheliche

männl. weibl. zusammen
262

264

526

männl. weibl. zusammen
49

61

Totgeboren

110

Sterbefälle 1937
Die Todesursachen
männl. weibl. zusammen

Todesursache:

Infektions- und parasitäre
Krankheiten
Krebs und andere Neubildungen
Andere Allgemeinkrankheiten
Krankheiten des Blutes
Chronische Vergiftungen
Krankheiten des Zentralnervensystems
Krankheiten der Kreislauforgane
Krankheiten der Atmungsorgane
Krankheiten der Verdauungsorgane
Krankheiten der Harn- und
Geschlechtsorgane
Krankheiten der Schwangerschaft
Krankheiten der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Krankheiten d. Bewegungsorgane
Angeborene Mißbildungen
Angeborene Lebensschwäche
Altersschwäche
Nutzere Einwirkungen
Plötzlicher Tod und ungenaue
Ursachen
Gesamtzahl der Verstorbenen

38
58
6
4
1

31
78
7
1


69
136
13
5
1

29
69
19

37
95
22

66
164
41

15

16

31

14


10
3

24
3

1


3
15
22

2

1
6
20
8

3

1
9
35
30

3



3

297

337

634

Lebendgeboren

männl. weibl. zusammen
13

männl. weibl. zusammen
257

256

513

Das Geburtenproblem wird in letzter Zeit so vielfach erörtert und ist von so ungeheurer Wichtigkeit, daß es gewiß
von großem Interesse, ist, die Verhältnisse in dieser Beziehung auch für die Stadt Innsbruck zu kennen. Die Geburtenzahl ist auch hier wieder gegen das Vorjahr gesunken, und
zwar von 546 auf 526. Werden die 13 totgeborenen Kinder
abgerechnet, so bleiben noch 513 Lebendgeborene übrig. Es ist
bei der Vorlage einer Statistik nicht der Platz, die Gründe
für diese fortwährende Abnahme der Geburten zu erörtern.
Kurz wuvde dies im vorjährigen Bericht versucht.
Auffallend beim Vergleich mit früheren Jahren ist ein
stetiges Sinken des Prozentsatzes der unehelichen Kinder.
Von den 526 Geborenen des Jahres 1937 sind 110 unehelicher
Herkunft, das entspricht einem Prozentsatz der unehelichen
Kinder von 20.9. I m Jahre 1935 war der Prozentsatz 28, im
Jahre 1936 23«/.,. Der Prozentsatz für ganz Österreich beträgt
23"/°. Die Verhältnisse sind wie bekannt in den einzelnen Ländern außerordentlich verschieden. Kärnten weist mit durchschnittlich 40°/» die höchste, Vorarlberg mit 7°/° die niedrigste
Zahl unehelicher Kinder auf. Was das relative Sinken der
Zahl der unehelichen Kinder für die hiesigen Verhältnisse betrifft, so dürfte es nicht so einfach sein, hiefür eine ausreichende Erklärung zu finden.
Weit mehr als die Hälfte aller Entbindungen erfolgte im
Spital. Von den frei praktizierenden Hebammen wurden nur
181 Entbindungen in der Wohnung durchgeführt.
I I I . Die Verstorbenen
Die Einwohnerzahl Innsbrucks beträgt 62.434. Davon
starben 634 Personen, und zwar 297 Männer und 337 Frauen.
Die Sterblichkeitsziffer, d. i. die Anzahl der Verstorbenen auf
1000 Einwohner beträgt demnach nur 10.1, ist also die niedrigste, die bisher errechnet wurde.
I n den folgenden Zusammenstellungen werden nun die
Sterbefälle des Jahres 1937 nach Todesursachen und Lebensalter der Verstorbenen dargestellt.

bj Die Lebensalter der Verstorbenen
Lebensalter der Verstorbenen
ohne Totgeburten

männl. weibl. zusammen

I m 1. Monat
I m 1. Jahr einschl. des 1. Monats
Von der Geburt bis zu 5 Jahren
Von 5 bis 15 Jahren
Von 15 bis 30 Jahren
Von 30 bis 50 Jahren
Von 50 bis 70 Jahren
über 70 Jahre
Summe:

3
8
12
1
12
48
127
97

10
13
16
5
25
36
119
136

13
21
28
6
37
84
246
233

297

337

634

Nun einige Worte zu den angeführten Zahlen:
I u Tabelle a) Todesursachen
Als die häufigsten Todesursachen erscheinen auch diesmal
wieder die Erkrankungen der Kreislauforgane mit 164 Todesfällen. Bei der näheren Untersuchung dieser Todesursachen sind es wieder die Krankheiten des Herzmuskels,
welche bei weitem mit 105 Fällen überragen. I n zweiter
Linie die Krankheiten "der Kranzarterien und Angina pectoris mit 25 Todesfällen (20 Männer und 5 Frauen). Weiters
in abnehmender Häufigkeit organische Herzfehler, Arterienverkalkung und Brand usw. Es sind demnach zirka ein Viertel aller Todesfälle durch die Krankheiten der Kreislauforgane bedingt.
Krankheiten des Zentralnervensystems waren in 66 Fällen
als Todesursache verzeichnet, davon 54 durch Gehirnschlag.
Dieses tragische Geschehen der Gehirnblutung stellt also eine
ziemlich häufige Todesursache dar.
Krankheiten der Atmungsorgane scheinen dieses Jahr mit
41 Todesfällen auf. Es ist hauptsächlich die Lungenentzündung mit 32 Todesfällen, welche hier in Betracht kommt.
Die häufigsten Todesfälle an diefer Krankheit waren in den
Monaten Februar und Dezember zu verzeichnen.
Was die Krankheiten der Verdauungsorgane betrifft,
welche in 31 Fällen als Todesursache vorkommen, fo ist dies-