Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.12

- S.11

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Zur zukünftigen Entwicklung von Amras

Eine allgemeine Darstellung von Planungsproblemen und Planungszielen durch das Stadtplanungsamt
Entsprechend dem Beschluß
des Gemeinderates der Stadt
Innsbruck sind u. a. die Inhalte
von Stadtteilentwicklungskonzepten und dazugehörigen Flächenwidmungsplanentwürfen
nach erfolgter Erarbeitung der
Konzepte der Öffentlichkeit im
Rahmen einer Ausstellung und
Bürgerversammlung vorzustellen und zu diskutieren, wie dies
für Arzl, Hötting-West und die
Höttinger Au bereits erfolgt
ist.
Nach einer umfassenden Situationsanalyse und der Befassung
mit Entwicklungsalternativen
— in deren Rahmen zur Problemdefinition und Zielfindung

auch eine erste Aussprache mit
einer kleinen Gruppe von A m raser Bürgern stattfand — wird
diese Phase der Bürgerbeteiligung durch die nachfolgende
kurze Darstellung der bisher als
Amtsentwurf erarbeiteten Ergebnisse des „Stadtteilentwicklungskonzeptes Amras" eingeleitet. Nach der Diskussionsphase werden die gesammelten
Ergebnisse in die Amtsvorschläge eingearbeitet und die
so überarbeiteten Pläne zum
Stadtteilentwicklungskonzept
und Flächenwidmungsplanentwurf Amras den zuständigen
Gremien zur Kenntnis gebracht
bzw. als Anträge vorgelegt.

werbegebiet, B 174 etc.). Nutzungsschwerpunkte wie das
D E Z oder die Kleingartenanlage Osterfeld sind hinsichtlich
der
weiteren
Entwicklung
ebenso zu berücksichtigende
Funktionsbereiche wie der Badesee Roßau oder das ehemalige Müllgelände.
Schließlich sind aufgrund der

vielfältigen Bebauungsformen
und der Einrichtungen der
technischen Infrastruktur und
des Verkehrs gravierende Gestaltungsprobleme vorhanden,
wobei u. a. der historische Ortskern immer mehr in Gefahr gerät, sein typisches, er haltenswertes Erscheinungsbild zu verlieren.

Bevölkerung, Wohnungen und Beschäftigte

Zwischen 1951 und
1961
nahm die Zahl der Einwohner
in Amras um 70% zu, zwischen 1961 und 1971 nur mehr
um 13%, und in der letzten
Dekade sank die Einwohnerzahl um 5% ab. Zwischen
Einige Hinweise zur allgemeinen Problemstellung 1981 und 1984 nahm die Einwohnerzahl um weitere 3 % ab
Im Zuge der Stadtentwicklung anspruchnahme von als Bau- und liegt mit 4423 um 368 unInnsbrucks sind einige ehemali- land gewidmeten landwirt- ter dem Maximum von 1971.
ge Dorfkerne, wie Wilten oder schaftlichen Nutzflächen ver- A m Altersaufbau der EinwohAlt-Pradl, in die städtische Ver- ringert sich die Existenzbasis ner von Amras ist deutlich die
bauung mit einbezogen wor- für die bäuerlichen Betriebe, Phase einer schrumpfenden Beden, während andere, wie Arzl, wobei dies wiederum einen völkerungszahl nach einer starVili oder Amras, das im Jahre verstärkten Druck auf die Aus- ken Besiedlungswelle ablesbar.
1180 erstmals in einer Urkunde wechslung der vorhandenen Die Zahl der Kinder und der
als Dorfgemeinde („vicus Ome- dörflichen Baustruktur zur jungen Erwachsenen bis 40 Jahras") aufscheint, als bäuerliche Folge hat.
re liegt unter dem Innsbrucker
Siedlungs- und Produktions- Verkehrsprobleme
bestehen Durchschnitt, die Altersgruppe
einheiten mit einem entspre- aufgrund des naturgemäß noch der 41- bis 60jährigen übertrifft
chenden Anteil an landwirt- nicht abgeschlossenen, aber den Innsbrucker Durchschnitt
schaftlich nutzbaren Flächen auch hinsichtlich der Frage des (= Zuzugsbevölkerung zwiz. T. heute noch erhalten sind. zukünftigen Ausbaues des Stra- schen 1951 und 1961). Der A n So stellt Amras in bezug auf ßennetzes (Luigenstraße, Ge- teil der Einwohner über 60 JanFunktion und Gestalt in seinem
dörflichen Kern grundsätzlich
noch eine Einheit dar, wenngleich die starke bauliche Entwicklung des Tiroler Zentralraumes in den letzten Jahrzehnten auch hier ihren Niederschlag gefunden hat.
Amras weist heute eine Reihe
unterschiedlicher Nutzungen
auf, wie Landwirtschaft, Wohnen, Industrie und Gewerbe,
Ver- und Entsorgung ( D E Z ,
Klärwerk), Naherholung (Badesee, Rad- und Wanderwege,
Kleingärten) und Verkehr (Autobahn, B 174), woraus sich
mehrfache Nutzungskonflikte
ergeben.
Ein besonderer Problembe- Die Darstellung der Verteilung der ca. 4400 Ein wohner von A mras
reich ist der Nutzungskonflikt (ein Punkt entspricht 20 Ein wohnern) zeigt eine deutliche Konzen undAmrazwischen der Landwirtschaft tration im Bereich zwischen Philippine-Welser-Straße
und der zunehmenden Bebau- ser-See-Straße. Gewisse Verdichtungen sind auch im historischen
ung sowie den Verkehrsimmis- Ortskern erkennbar, während demgegenüber die Zahl der Einwohsionen. Durch die weitere In- ner im Gewerbegebiet Roßau naturgemäß sehr gering ist.

re entspricht dem Innsbrucker
Mittel.
Das Absinken der Bevölkerungszahl in Amras kann weiter
mit den Anteilen der Haushalte
an den verschiedenen Phasen
des Familienlebenszyklus erklärt werden. 21 % der Haushalte befinden sich in der expansiven Phase, das heißt, es
sind junge 1- und 2-PersonenHaushalte und Paare mit kleinen Kindern. 28% der Haushalte sind in der Phase der Konsolidierung. Diese Phase umfaßt Haushalte, von denen keine Erweiterung mehr erwartet
wird. Den größten Anteil in
Amras zeigen mit 51% die
Haushalte in der Phase der Reduktion, in der die Kinder aus
dem Haushalt ausscheiden, bis
schließlich ein Einpersonenhaushalt übrigbleibt. Nach dessen Auflösung beginnt der Zyklus üblicherweise wieder mit
der expansiven Phase. Der A n teil der Einpersonenhaushalte
über 60 Jahre beträgt in Amras
15%.
Die Wohnbautätigkeit in Amras ist die Ursache für diese
heutige Bevölkerungsstruktur.
Von den in der Häuser- und
Wohnungszählung 1981 ermittelten 1633 Wohnungen in
Amras wurden 31% zwischen
1945 und 1960 erbaut, 38%
zwischen 1961 und 1970 und
nur 8% nach 1971.
Der hohe Anteil von Haushalten in der Reduktionsphase des
Familienzyklus ist auch an den
Wohnungsbelagsverhältnissen
ablesbar: 49 % der Wohnungen
mit 3 Wohnräumen und 39%
der Wohnungen mit 4 Wohnräumen sind unterbelegt.
Die weitere Entwicklung der
Einwohnerzahl von Amras

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