Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.11

- S.3

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Länger in guter Obhut verbleiben

Betreuung Jugendlicher auch nach Pflichtschule im Kinderheim Pechegarten
genregie. Unter Anleitung und
Schritt für Schritt soll der junge
Mensch auf das selbständige
Leben vorbereitet werden.
Groß sind die Bemühungen der
Erzieherinnen, wenn es darum
geht, die Heimkinder an AktiviAlter des erzieherischen Ein- täten verschiedenster Art teilflusses besonders bedürfen. haben zu lassen. So kommt z. B.
Zudem gibt es kaum Lehr- eine Lehrerin des Konservatolingsheime für Mädchen in riums ins Haus, um den dafür
Innsbruck.
Interessierten Gitarre- oder
Geplant ist, daß in Zukunft Flötenunterricht zu geben. Mit
auch die größeren Mädchen aus Begeisterung nehmen die Judem städtischen Kinderheim gendlichen die von Zeit zu Zeit
Mariahilf, das unter der glei- gebotene Gelegenheit wahr, in
chen Leitung steht, im Peche- „großer Garderobe" ins Theagarten in die „Gruppe der Gro- ter zu gehen. Auch Ausflugsßen" hineinwachsen. Anders fahrten, wie z. B. jene ins Techals im restlichen Heimalltag nische Museum nach München,
räumen diese Jugendlichen z. B. sollen mithelfen, aus Heimkinihre Zimmer selbst auf und ver- dern aufgeschlossene und aktisorgen ihre Bügelwäsche in E i - ve Menschen zu machen.

(Th) Der Ausbau des Dachbodens im Kinderheim Pechegarten
in Wilten hat es möglich gemacht, daß die rund 5(1 Kinder nunmehr in Kleingruppen von je 10 bis 12 Mädchen und Buben betreut werden. Damit folgt die Stadtgemeinde der allgemeinen
Tendenz in der Heimerziehung, die weg von der Großgruppe und
hin zur familienähnlichen Kleingruppe führt.

Liebe Mitbürger!
Zum sechsten Mal wurden
in diesen Tagen junge Wissenschaftler mit dem Preis
der Landeshauptstadt Innsbruck für die wissenschaftliche Forschung an der Universität Innsbruck ausgezeichnet, der jährlich vergeben wird. Jedesmal, wenn
dieser Preis vom Bürgermeister im Namen der Bevölkerung von Innsbruck überreicht wird, ist das nicht nur
eine Anerkennung für hervorragende Leistungen und
ein Ansporn für die Forschungstätigkeit an unserer
Alma mater, sondern zugleich auch Ausdruck der
Verbundenheit der Stadt mit
ihrer Universität.
Nahezu ein Fünftel der
Menschen, die in Innsbruck
leben, sind als Hörer oder im
Bereich der Lehre wie auch
der Verwaltung an unserer
Universität tätig. Bedenkt
man darüber hinaus aber,
wie sehr der Ruf, den unsere
Universität genießt, auch
dem Ansehen der Stadt zugute kommt und in welchem
Ausmaß und in immer vielfältigerer und konkreterer
Weise von der Universität
Hilfestellungen zur Bewältigung aktueller Aufgaben an
die Stadt kommen, so kann
die Verbundenheit von
Stadt und Universität nicht
eng genug sein. Das Attribut
„Universitätsstadt" ist uns
Verpflichtung, diese Entwicklung in Zukunft noch zu
vertiefen.

Der Vorteil dieser Entwicklung
liegt darin, daß die Erzieherin
sich nun intensiver „ihren" Kindern widmen kann, und dies sowohl während der Erledigung
der Schulaufgaben als auch
während der Freizeit. Die baulichen Veränderungen, die auch
in den anderen Stockwerken zu
den notwendig gewordenen geänderten
Raumeinteilungen
führten, wurden vor einem Jahr
abgeschlossen, die Baukosten
betrugen über zwei Millionen
Schilling.
Die Kinder sind nun innerhalb
ihrer Wohneinheit in Zweioder Dreibettzimmern untergebracht, wobei die größeren
unter ihnen die Ausgestaltung
der Räume selbst übernehmen
durften. In den durch den Ausbau gewonnen Räumlichkeiten
(es sind dies sieben Schlafzimmer, eine Naßzelle, ein gemütlicher Aufenthaltsraum und
ein Lernzimmer) ist es nun
möglich, erstmals eine Mädchengruppe auch über den
Pflichtschulabschluß hinaus zu
betreuen. Bisher war dies nicht
der Fall, was, so die Leiterin
Frau Direktor Federspiel, äußerst bedauerlich war, weil die
Mädchen, mehr noch als die
Burschen, gerade in diesem

Haus für die Volkshochschule
Vortragssaal und Kursräume am Marktgraben
(Gr) Die Volkshochschule hat
im Ursulinentrakt am Marktgraben neue Räume und somit
ein eigenes Zentrum in Stadtmitte erhalten. Damit ist ein
schon seit Jahrzehnten gehegter
Wunsch, um dessen Verwirklichung die langjährige D i rektorin Dr. Emmi Torggler
in besonderer Weise bemüht
war, in Erfüllung gegangen. Die
offizielle Übergabe der neuen
Räume am 12. Oktober war
denn auch Anlaß, die Bedeu-

tung des neuen Hauses der
Volkshochschule herauszustellen.
Nach der Begrüßung durch den
Präsidenten der Volkshochschule, Hofrat Dir. Prazeller,
der den mühsamen Weg zur
Verwirklichung des nun endlich
geglückten Vorhabens skizzierte und allen daran Beteiligten
dankte, stellte Landeshauptmannstellvertreter Dr. Prior die
aktuelle Situation der Volksund Erwachsenenbildung sowie
die besondere Aufgabe, die der
Volkshochschule dabei zukomme, umfassend dar.

Bürgermeister Romuald Niescher gab der Freude Ausdruck,
daß die Volkshochschule in
Innsbruck nun einen Mittelpunkt ihrer nach wie vor auf das
ganze Stadtgebiet verteilten Tätigkeit gefunden habe. Die
Volkshochschule sei für die
Stadt so bedeutungsvoll, daß es
voll gerechtfertigt sei, wenn die
Stadt zum Zustandekommen
dieses Werkes mehr als sechseinhalb Millionen Schilling beiDurch bauliche Veränderungen im Kinderheim Pechegarten ist es getragen habe und eine Jahresnun möglich, die im Heim aufgewachsenen Mädchen auch wäh- subvention für die Volkshochrend der auf die Pflichtschulzeit folgenden Ausbildungsjahre zu be- schule von derzeit 550.000
treuen.
(Foto: Murauer) Schilling leiste.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1984, Nr. 11

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