Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.7

- S.3

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1256 Alleebäume neu gepflanzt
Nur 79 Fällungen in vier Jahren — Pressekonferenz über Innsbrucks Grün

Liebe Mitbürger!
Derzeit wird im Stadtsaalgebäude wieder im Rahmen
einer Ausstellung der Bevölkerung die Möglichkeit geboten, sich über ein geplantes Vorhaben der Stadtgemeinde zu informieren, und
zwar über den Ausbau des
Südringes und im besonderen die Gestaltung der Kreuzung
Südring—Leopoldstraße wie auch die Anpassung der Olympiabrücke an
die Verkehrserfordernisse.
Sich um die bestmögliche
Lösung dieser anstehenden
Probleme zu bemühen, liegt
nicht nur im Interesse der
diesen Straßenzug befahrenden Verkehrsteilnehmer
und der dort wohnenden
Anrainer, sondern hat seine
Auswirkungen auch auf die
Verkehrsentlastung weiterer
Teile der Stadt.
Ich bin mir bewußt, daß die
Bevölkerung von den gewählten Politikern gemäß
ihrer Funktion auch die entsprechenden Entscheidungen erwartet. Bei Projekten
von größerer Tragweite
erachte ich es jedoch als unerläßlich, vor einer endgültigen Entscheidung die Bevölkerung umfassend zu informieren und ihr auch die
Möglichkeit zur Stellungnahme zu bieten. So lade ich
Sie herzlich ein, von diesem
Angebot der Information
und Stellungnahme Gebrauch zu machen.

(Th) Die Grünräume im Stadtgebiet haben die verschiedensten
Aufgaben zu erfüllen. Zum einen ist hier das innerstädtische
Grün mit seinen Parkanlagen und Alleen zu nennen, zum anderen der außerhalb des bebauten Gebietes liegende Wald und die
dem Naturschutz unterliegenden Berg-, Wiesen- oder Augebiete.
Dieser vielfältige Themenkreis stand im Mittelpunkt einer Pressekonferenz, zu der Bürgermeister Romuald Niescher Anfang
Juni eingeladen hatte. Mit ihm nahmen auch die Stadträte
Dr. Kummer und Dr. Rettenmoser sowie der Leiter des Agrar-,
Forst- und Gartenamtes, SR Dr. Götsch, an der Veranstaltung
teil.
Dem aufmerksamen Bürger Besonderes Augenmerk gilt seit
wird die stete Zunahme an in- Jahren den Alleen, wobei die
nerstädtischen
Grünflächen Stadtgemeinde in den vergannicht entgangen sein, dennoch genen vier Jahren 1256 Baumdürfte die folgende Zahl über- neupflanzungen verzeichnen
raschen. In den vergangenen konnte. Ihnen gegenüber stefünf Jahren belief sich der Z u - hen nur 79 Fällungen. Wie sich
wachs auf 91.000 m . Insgesamt im Zuge der Erstellung eines
stehen dem Erholungssuchen- Baumkatasters
herausstellte,
den im Stadtgebiet 505.000 m sind ein Teil der älteren Bäume
städtische Parkanlagen zur Ver- stark geschädigt. Sanierungsfügung. Unter Einbeziehung maßnahmen, auch in Form von
der Grünflächen des Bundes Baumchirurgie, werden heuer
(Schloßpark Ambras, Hofgar- u. a. in der König-Laurin-Allee,
ten), des Landes und sonstiger am Rennweg und im Saggen in
Eigentümer erhöht sich diese Angriff genommen.
Zahl auf 868.000 m .
Im Stadtgebiet von Innsbruck
Daß diese Entwicklung in liegen sechs NaturschutzgebieRichtung „mehr Grün" noch te, die zusammen rund 44 Pro2

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längst nicht abgeschlossen ist,
zeigen die zur Zeit in Arbeit
stehenden städtischen Vorhaben im Ausmaß von 35.000
nr. Es handelt sich dabei um
folgende Neuanlagen: Grünfläche am Gießen, Lohbachufer, Spielplatz Dr.-StumpfStraße, Spielplatz Saggen/Sieberer Schule, Promenade rechtes Sillufer, Spielplatz Höttinger Au, Peergründe/öffentliche Flächen und Spielplatz
Angergasse.

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Die Waldfläche in Innsbruck
beträgt 4839 ha; die Funktionen des Waldes verteilen sich
wie folgt: 15 Prozent Nutzfunktion (Holzproduktion), 55 Prozent Schutzfunktion (vor Elementargefahren), 5 Prozent
Wohlfahrtsfunktion
(Klimaausgleich, Lufterneuerung), 25
Prozent Erholungsfunktion.
Für die Zukunft sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen, wie z. B. Durchforstung,
Schutzwaldsanierung, die Errichtung von Parkplätzen beim
Planötzenhof und am Beginn
des Tummelplatzweges.

Über 7000 Salatköpfe im Jahr
Wohnheim Saggen: Eigener Bio-Gemüsebau
(Th) Das weitläufige Gartengelände um das Wohnheim Saggen macht es möglich: alles Gemüse, vom Salat bis zu den Zucchini und zwölf verschiedenen
Gewürzen und Kräutern kann
in Eigenregie gezogen werden.
Dadurch ist das Heim im Som-

Hervorragende Ergebnisse ohne Kunstdünger: das im Gemüsegarten beim Wohnheim Saggen gezogene Gemüse. (Foto: Murauer)
Innsbrucker Stadtnachrichten

zent der Fläche des Stadtgebietes einnehmen. Dies sind ein
Teil des Karwendel-Naturschutzgebietes, die geschützte
Kranebitter Innau im Ausmaß
von 26 ha, ein Bereich in der
Größe von 3500 m in Arzl für
die Innsbrucker Küchenschelle,
14 ha Feuchtwiese südlich des
Arzler Kalvarienberges, der
Ahrenwald in Vili und rund
80 ha des Naturschutzgebietes
Patscherkofel.

mer auf dem Sektor Gemüse
Selbstversorger. Kein Wunder,
daß bei der erstaunlichen Jahresproduktion von z. B . 1180
Stück Karfiol, 2660 Stück
Kohlrabi, 1170 Kilogramm Porree und 1800 Bund Radieschen
auch die anderen Wohnheime
in Pradl und Hötting mitversorgt werden können. Daß all
dies zudem ohne jeglichen
Kunstdünger wächst, liegt sicher nicht zuletzt am Geschick
des Gärtnermeisters Johann
Fuetsch, der den Gemüseanbau auf einer Fläche von f 800
Quadratmetern mit einem Gehilfen und drei Behinderten
bewältigt. Diese Truppe pflegt
zudem auch die Gärten der anderen Wohnheime und des
Pflegeheimes und versorgt die
Heimkapellen und Aufenthaltsräume mit frischen Schnittblumen aus dem ebenfalls von
ihr betreuten Blumengarten
beim Saggener Heim.

Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1984, Nr. 7

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