Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.6

- S.12

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1984_Innsbrucker_Stadtnachrichten_06
Ausgaben dieses Jahres – 1984
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Höttinger A u nur folgendermaßen abschätzen:
Seit 1981 wurden ca. 250 Wohnungen fertiggestellt, weitere 420
sind derzeit genehmigt bzw. in
konkreter Planung. Diese 670
Wohnungen entsprechen bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,5 einer Zunahme um 1700 Einwohner. Falls
aber ein Teil der Bewohner aus
den überbelegten Wohnungen i n
diese neu geschaffenen Wohnungen zieht und die bisher überbelegten Kleinwohnungen normal

belegt werden, verringert sich die
oben angenommene Zunahme
der Einwohner in der Höttinger
Au.
Bei einer vollen Ausschöpfung
der bislang gewidmeten Wohnbauflächen der Höttinger Au, also auch der dzt. landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten
Grundstücke im Ausmaß von ca.
25 ha, wäre mit einer Zunahme
von 4000 bis 5000 Einwohnern
und einer Einwohnerzahl zum
Vollausbau von rund 15.000 zu
rechnen.

Die zukünftige Entwicklung der Höttinger Au
Der Stadtteil Höttinger Au weist
mit ca. 25 ha an gewidmetem,
nicht genutztem, weitgehend
schon erschlossenem Wohnbauland anteilsmäßig die größten
Wohnbaureserven in Innsbruck
auf und stellt mit zusätzlichen
ca. 4 ha an gewidmetem, noch
nicht genutztem Industrie- und
Gewerbegebiet einen wesentlichen Entwicklungsschwerpunkt
innerhalb der Stadt dar.
Die bestehende funktionale und
bauliche Struktur sowie die kurz
skizzierte Problemsituation bildeten den Ausgangspunkt f ü r
den Entwurf zum Stadtteilentwicklungskonzept
Höttinger
A u : Im Zuge der weiteren Entwicklung ist eine bauliche A b rundung und qualitative Verbesserung der bestehenden Siedlungsgebiete anzustreben.
Der überwiegende Teil des Baulandes in der Höttinger A u ist als
„Wohngebiet" festgelegt, wobei
entlang den Sammelstraßen Fürstenweg und Mitterweg die W i d mungskategorie
„Gemischtes
Wohngebiet" vorgesehen ist.
Hier sollten auch im Sinne von
Nebenzentren Bereiche lokaler
Versorgung entstehen bzw. weiter ausgebaut werden.
Für das Industrie- und Gewerbegebiet beiderseits der Karwendelbahn ist anzustreben, sowohl
flächen- bzw. arbeitsplatzintensive als auch störungsfreie Betriebe anzusiedeln. Die Flächen
entlang der Hauptverkehrsstraßen sind, entsprechend der jeweiligen
Standortgunst,
als
Mischgebiete zu entwickeln.
U m der Landwirtschaft die notwendige Existenzgrundlage zu
sichern (immerhin gibt es noch
9 Vollerwerbsbauern i m Planungsgebiet) und die bisher dispers erfolgte Besiedlung des

westlichen Bereiches der Höttinger A u einzudämmen — und damit eher eine geordnete Ausschöpfung des gewidmeten Baulandes in den nächsten 10 Jahren
zu erreichen —, wird vorgeschlagen, eine ca. 8,5 ha große Fläche,
die dzt. noch unbebaut ist, als
Aufschließungsgebiet zu widmen oder — wie in einer Alternative dargestellt ist — konsequenterweise als Freiland festzulegen.
Desgleichen ist vorgesehen, den
zahlreich vorhandenen gewerblichen Gärtnereibetrieben durch
die Festlegung einer „Sonderfläche" den Bestand zu sichern.
Die Hierarchisierung des Straßennetzes ermöglicht die B i l dung verkehrsberuhigter Bereiche und in der Folge die Gestaltung von Wohnstraßen, die
durch entsprechende Begrünung
und aktiv nutzbare Freiräume einen beträchtlichen Beitrag zu Erhöhung und Sicherung der U m welt- und Lebensqualität leisten
können. Voraussetzung dazu ist

allerdings, daß entsprechende
Vorsorge für den ruhenden Verkehr getroffen wird und die
erforderlichen Pkw-Stellplätze
vorwiegend außerhalb des öffentlichen Straßenraumes bereitgestellt werden.
Aufgrund der fahrradfreundlichen Distanzen zur Innenstadt
kommt einem entsprechend ausgerichteten Radwegenetz eine
besondere Bedeutung zu. Innerhalb des Stadtteiles wurde versucht, die Fuß- und Radwegtrassen so zu konzipieren, d a ß Zielund Quellpunkte, d. h. Wohnbereiche, Infrastruktureinrichtungen wie Schule oder Kindergarten, Freizeit- und Erholungseinrichtungen sowie die Haltestellen des öffentlichen Verkehrs,
miteinander verbunden sind.
D a die bisher vorhandenen Freiflächen der Innuferpromenade
zur Deckung des Bedarfes
an wohnungsnahen G r ü n f l ä chen und Spielplätzen nicht ausreichen, enthält das Konzept eine
Anzahl zusätzlicher öffentlich
zugänglicher Freiflächen, die es
im Zuge der weiteren Entwicklung sukzessive zu realisieren
gilt. Hierzu gehört letztlich auch
die langfristige Sicherung einer
entsprechend großen Fläche f ü r
den Bau eines Freischwimmbades westlich des Pulverturmes.
Hinsichtlich des Betriebes des
Flughafens werden die Belange
der angrenzenden Nutzungen
und insbesondere die Wohnqualität in diesem Stadtteil zu berücksichtigen sein.
Ziel der weiteren Stadtentwicklungspolitik f ü r den Raum der
Höttinger A u ist somit, i m Rah-

men der örtlichen Raumordnung durch eine gerechte Abwägung und Koordination der verschiedenen, oft widerstreitenden
Funktions- und Nutzungsansprüche an den Raum sowie den
gezielten Einsatz an Investitionsmitteln eine hohe Attraktivität
und Qualität des Lebensraumes
im Hinblick auf die abschätzbaren wirtschaftlichen, sozialen
und kulturellen Bedürfnisse der
Bewohner zu erreichen.
Eine gezielte Ausgestaltung der
öffentlichen Straßenräume u. a.
durch die Anlage von Alleen ist
d a f ü r ebenso entscheidend wie
die Sicherstellung geordneter
baulicher M a ß n a h m e n durch
eine gegenseitige Abstimmung
von Nutzungsart und Bebauungsformen, von Maßstabsverhältnissen und Dachgestaltung.
Im einzelnen werden diese Fragen auf der Ebene der Bebauungsplanung — die nach erfolgter Bearbeitung der Grundlagen
gesondert dargestellt und diskutiert wird — zu klären sein.

Ausstellung und
Diskussion
Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme sowie die als Amtsentwürfe erarbeiteten Planungsvorschläge werden in
der Zeit vom 25. Juni bis 30.
Juni 1984 im Musikraum der
Hauptschule Hötting, Fürstenweg 13, ausgestellt.
Die Ausstellung ist Montag
bis Freitag in der Zeit von 10
bis 13 und von 16 bis 18 Uhr
sowie am Samstag von 10 bis
13 Uhr allgemein zugänglich
und wird jeweils von einem
Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes betreut.
Am Freitag, den 29. Juni
1984, findet im Turnsaal der
Hauptschule Hötting um 20
Uhr eine Bürgerversammlung statt, in der die Probleme, Ziele und Lösungsvorschläge gesondert erörtert
und zur Diskussion gestellt
werden.

Im Zuge des weiteren Ausbaues von Straßen kommt der Anlage von
Alleen und Baumgruppen
hinsichtlich der Verbesserung des Erscheinungsbildes,
der Umweltqualität
und der Orientierung eine
große Bedeutung zu.

Ab Dienstag, den 3. Juli
1984, werden die Planungsvorschläge für die Dauer von
weiteren zwei Wochen im
Schaukasten des Stadtplanungsamtes,
Fallmerayerstraße 1, IV. Stock, ausgestellt.

Die Stadtplanung informiert + Die Stadtplanung informiert + Die Stadtplanung informiert + Die Stadtplanung informiert + Die St