Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.6

- S.4

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Diese Ausgabe – 1984_Innsbrucker_Stadtnachrichten_06
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Projekte zum Hochwasserschutz am Inn

Die Innuferverbauung bietet Möglichkeiten zur Anlage neuer Grünflächen, Fußgänger- und Radwege
(Gr) Nachdem von der Bundeswasserbauverwaltung die Innuferverbauungen im Stadtbereich im Westen von Kranebitten
bis zur Universitätsbrücke, am
rechten Flußufer vom Löwenhaus bis zum Rundgemälde und
im Osten der Stadt von der Grenobler Brücke flußabwärts bis
zur Stadtgrenze durchgeführt
worden sind und dabei in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde beidseitig des Inns mehrere
Kilometer lange „begleitende"
Rad- und Fußwege sowie Ruheund Erholungsflächen geschaffen werden konnten, soll nun der
Hochwasserschutz rechtsseitig
von der Universitätsbrücke flußabwärts bis zum Kongreßhaus
und linksseitig vom Waltherpark
bis zum Beginn des Hohen Weges in Angriff genommen werden. Dies ist notwendig, weil die
alten Ufermauern zum Teil
schon baufällig sind und weil
Innsbruck gegen das „hundertjährige Hochwasser" derzeit
nicht abgesichert wäre.
Die Durchführung der Bauten
soll in drei Abschnitten erfolgen:
am Herzog-Siegmund-Ufer von
der Universitätsbrücke bis zur
Innbrücke, am Unken Innufer
vom Waltherpark bis zum Hohen Weg und schließlich am
rechten Innufer von der Innbrücke bis zum Kongreßhaus.
Als die vorgesehenen Ausbau-

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projekte seitens der Bundes wasserverbauung der Stadtführung
vorgelegt wurden, hat der Bürgermeister angeordnet, daß sie
nicht nur in den zuständigen
städtischen Gremien diskutiert,
sondern auch der Bevölkerung
zur Stellungnahme vorgelegt
werden sollen. Dies geschah in
der Zeit vom 18. Mai bis 5. Juni
im Rahmen einer Ausstellung im
Stadtsaalgebäude, wobei Fragen
gestellt und Meinungen auch
schriftlich abgegeben werden
konnten. Und eine Information
soll, soweit dies in der gebotenen
Kürze geschehen kann, auch hier
in den „Innsbrucker Stadtnachrichten" erfolgen. Stellungnahmen können auch weiterhin an
das städtische Tiefbauamt im
Rathaus gerichtet werden.
Im Bauabschnitt am HerzogSiegmund-Ufer muß die Ufermauer neu errichtet und gegenüber der bestehenden Mauer um
40 bis 60 Zentimeter höhergezogen werden. Im Zusammenhang
damit soll der Gehsteig entlang
der Ufermauer ebenfalls angehoben werden, um die vom Straßenraum her sichtbare Brüstungsmauer zu verdecken. Zur
Absturzsicherung wird die Mauer ein eisernes Geländer mit
Steinpollern erhalten, zum Fluß
hin soll die Mauer durch einen
höhergezogenen Steinvorgrund,
der auch eine Begrünung ermög

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licht, in ihrer Dimension optisch
gemildert werden. Der Höhenunterschied zwischen Gehsteig
und Straße soll durch einen zwei
Meter breiten, durchgehenden
Grünstreifen im Bereich der bestehenden 22 Alleebäume, die
durchwegs
erhaltungswürdig
sind und durch diese Maßnahme
einen verbesserten Lebensraum
bekommen, überwunden werden. Die verbleibende Fahrbahn
in einer Breite von 6,7 Metern
dient lediglich dem Anliegerverkehr (Markthalle, Garage u. a.)
und dem Fahrradverkehr.

Im Bauabschnitt Waltherpark
—Innallee—Innstraße soll im
Bereich zwischen dem Waltherpark und dem Innsteg die Ufermauer in der entsprechenden
Höhe neu errichtet werden, auch
hier wird es im Grünstreifen eine
Böschung geben, der Radfahrer
wird auf der sehr schwach frequentierten Fahrbahn mitfahren. Zwischen Innsteg und Ausbauende im Osten ist mit der Innufer-Neugestaltung die Errichtung eines Fuß- und Radweges
sowie weiterer Ruhe- und Erholungseinrichtungen vorgesehen.

Besonderer Überlegungen bedarf der Bauabschnitt am rechten Innufer zwischen Innbrücke und Kongreßhaus, wo ein eigener Grünstreifen für eine Baumallee (ohne dazwischen parkende Autos), aber
auch Radwege geschaffen werden sollen.
(Foto: Murauer)

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Schwierigster Bauabschnitt: Herzog-Otto-Straße
Der Verwirklichung der beiden
vorhin skizzierten Bauabschnitte dürfte kaum mehr etwas im
Wege stehen. Werden sie vorgezogen, so könnte im Rahmen des
insgesamt auf einen Zeitaufwand von fünf Jahren angelegten Gesamtprojektes noch ausreichend Gelegenheit bleiben,
sich im Einvernehmen von Bundeswasserbauverwaltung, aber
auch Bundesstraßenbauverwaltung und Stadtgemeinde mit
dem Bauabschnitt entlang der
Herzog-Otto-Straße eingehender zu befassen, der ja nicht nur
für die Innuferverbauung, sondern auch von der Verkehrsorganisation her besondere Probleme stellt und im Zusammenhang
mit dem Gesamtverkehrskonzept gesehen werden muß, das
durch die Verkehrsgestaltung
der Herzog-Otto-Straße eine
Entlastung für Marktgraben,
Burggraben und Museumstraße
zum Ziel hat.
Auch im Bauabschnitt HerzogOtto-Straße ist im Zuge der Innuferverbauung der Neubau der
Ufermauer, eine Aufhöhung gegenüber dem jetzigen Stand mit
einer Sanierung des Gehsteiges
und des Grünstreifens mit
Baumallee geplant, wobei
gleichzeitig die innseitigen Parkplätze aufgelassen werden sollen. Am Inn verlorengegangene
Parkmöglichkeiten könnten teilweise ersetzt werden, indem die
Herrengasse in eine verkehrsberuhigte Straße mit Parkmöglich-

keit umgewandelt und der Verkehr des Altstadtringes nördlich
des Kongreßhauses in Richtung
Herzog-Otto-Straße
geführt
wird. Der Parkstreifen auf der
Altstadtseite der Herzog-OttoStraße bliebe weitgehend erhalten. Nach den vorliegenden Plänen sind für die Herzog-OttoStraße innseitig ein Gehsteig mit
einer Breite von 1,50 bis 1,70 Meter, ein Grünstreifen mit Baum- A ufder linken Innseitesollen auch unmittelbar nach dem Innsteg ein
reihe in einer Breite von 1,70 bis durchgehender Fuß- und Radweg sowie weitere Erholungseinrich(Foto: Murauer)
zwei Meter, zwei Fahrbahnstrei- tungen geschaffen werden.
fen mit einer Gesamtbreite von
6,20 Meter, ein Parkstreifen mit fahrer, und es müßten auch die nur den Bäumen als Lebensraum
einer Breite von 1,80 Meter und Rotbuche und weitere vier Bäu- zugedachten Grünstreifen empaltstadtseitig ein mindestens 1,40 me nordöstlich der Einmündung fiehlt. Durch eine Verschiebung
Meter breiter Gehsteig vorgese- der Herrengasse fallen.
der Achse der neuen Baumallee
hen. Dazu sollen noch Radwege Weitere zwei Projekte ermögli- könnte dann bei einer Auskrakommen.
chen durch eine Auskragung der gung von nur 95 Zentimeter BreiBei sechs auf ihre Realisierung Straßenfläche über den Inn um te eine allen Erfordernissen enthin überprüften Varianten stellte zwei Meter zwar die Führung von sprechende funktionsgerechte
sich heraus, daß wegen der Enge Radwegen bei Erhalt der Blutbu- Aufteilung des Straßenquerzwischen Inn und Altstadt die che, bleiben aber in der Verkehrs- schnittes erreicht werden. Auch
Führung eines oder zweier Rad- gestaltung und im Ausmaß der die Einbindung des altstadtseitig
in beiden Richtungen geführten
wege, sei es im Kreuzungsbereich Auskragung problematisch.
an der Innbrücke, sei es im Be- So entstand schließlich eine sieb- Radweges am Brückenkopf der
reich der Baumgruppen nordöst- te Variante (siehe untenstehen- Innbrücke als auch im Bereich
lich der Herrengasse, unlösbare den Plan), die davon ausgeht, Herrengasse—Kongreßhaus erbzw. nur mit großen Opfern lös- daß bereits im Sommer 1983 eine gäbe eine optimale Lösung. Die
bare Probleme mit sich bringen Untersuchung des innseitigen Heranführung des Radweges an
würde. Tatsächlich durchführ- Baumbestandes (16 Linden und die Fußgängerzone Altstadt
bar erschien nur eine Variante elf Ahornbäume) eine so starke brächte die unmittelbare Erohne Radweg. Von den restli- Schädigung der Bäume ergab, schließung der Altstadt für den
chen fünf Varianten berücksich- daß sie — auch im Hinblick auf Radfahrer vom äußersten Wetigen drei weitere Varianten den die Grabungen für die Ufermau- sten (Kranebitten) bis zum äubestehenden Straßenraum, sie er — nur eine äußerst geringe ßersten Osten der Stadt (Olympibringen aber entweder gegen- Überlebenschance hätten und sches Dorf) mit sich. Die Rotbuüber bisher Nachteile für die sich daher die Neupflanzung der che und die Baumgruppen bei
Fußgänger oder keine günstigen Allee mit möglichst großen Bäu- der Landesbaudirektion würden
Voraussetzungen für die Rad- men in einem zwei Meter breiten, erhalten bleiben.

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