Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.6

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1984_Innsbrucker_Stadtnachrichten_06
Ausgaben dieses Jahres – 1984
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Kampf der Karies im Kindergarten
Zahnpflege beginnt mit richtigem Zähneputzen — Prophylaxe der Zahnklinik

Liebe Mitbürger!
Im vergangenen Februar habe ich Sie an dieser Stelle der
„Innsbrucker Stadtnachrichten" darüber informiert, d a ß
ich die Absicht habe, mich f ü r
einen geschützten „Umweltteppich" im G r o ß r a u m Innsbruck einzusetzen. Die Natur
hat uns nicht nur dadurch besonders beschenkt, d a ß unsere Stadt am Z u s a m m e n f l u ß
des Inns und der Sill sowie vor
der Kulisse eindrucksvoll
aufragender Berge liegt, sondern in ihrer unmittelbaren
Umgebung auch mit einem
reichen Angebot an Grün, an
Wiesen, Wäldern und A l m e n
ausgestattet ist.
Natürlich liegt es in erster L i nie an uns selbst, alles zu tun,
um gerade heute angesichts
der besonderen Bedeutung
einer gesunden Umwelt das
uns von der Natur bereitete
Grünangebot zu schützen
und wenn möglich noch zu
mehren. So sind die zuständigen städtischen Stellen derzeit damit befaßt, eine genaue Analyse des Bestandes
sowie der durch das Gesetz
gegebenen
Möglichkeiten
seines Schutzes zu erstellen,
und ich möchte noch i m Juli
die Öffentlichkeit über das
Ergebnis dieser Analyse informieren.
Darüber hinaus wird es wichtig sein, auch Nachbargemeinden f ü r ähnliche Initiativen zu gewinnen, weil wir
nur gemeinsam und großräumig die Geschenke der Natur
auch für die Zukunft erhalten
können.

(Th) Täglich nach der Vormittagsjause wird im Kindergarten
in der Bachlechnerstraße zur
Zahnbürste gegriffen. Angeleitet und überwacht von der Tante,
„bearbeiten" die Knirpse ihre
Milchzähne mit den vorgeschriebenen kreisenden Bürstenbewegungen. Je nach Temperament
und Lust fällt das Tempo aus,
auffallend jedoch ist die allgemeine Bereitschaft der Kinder
zum Mitmachen. Dies führt sogar dazu, d a ß die Tante erinnert
wird, sollte sich das Zähneputzen einmal verzögern. Geputzt
wird ohne Zahnpaste, da die K i n der Fluortabletten erhalten und
das Verschlucken der meist f l u orhältigen Zahnpasten eventuell
zu einer Überdosierung von Fluor führen könnte.

vorgerufenen bakteriellen Zahnbelag (Plaque) auf. Zudem ist
Zahnfleischbluten weit verbreitet. Daß sich bedeutende Erfolge
durch konsequentes Verhalten
erzielen lassen, zeigt die im K i n dergarten Rum bereits seit längerem laufende Prophylaxe, wo
nach einem Zeitraum von eineinhalb Jahren z. B. die Zahnbeläge
von 82 Prozent auf 50 Prozent
zurückgegangen sind.
Eine der Voraussetzungen für die
A k t i o n war die Schulung der elf
Kindergärtnerinnen in der Zahnklinik, wobei sowohl das fachgerechte Zähneputzen (mit schräg
gehaltener Bürste!) als auch der
Umgang mit den Färbetabletten,

Dieser von der Zahnklinik Innsbruck im März gestarteten Zahnprophylaxe, die vorerst nur in
diesem städtischen Kindergarten
durchgeführt wird, gingen E l ternabende voraus, in denen die
Zielsetzungen der A k t i o n erläutert wurden. Durch drei Jahre
hindurch soll beobachtet werden, inwieweit sich Karies und
andere Zahnschäden durch gesunde E r n ä h r u n g , regelmäßige
Mundhygiene und Kontrolle sowie durch Fluoridprophylaxe
verhindern lassen.

„Soroptimisten" gründeten eigene Vereinigung

Wie österreichweite Untersuchungen gezeigt haben, weist bereits das Milchgebiß der Kinder
Kariesschäden und den durch
z. B. Zucker und Weißmehl her-

die den Zahnbelag sichtbar werden lassen, erläutert wurden.
Hand in Hand mit der Mundhygiene sollte auch eine Änderung
in der Ernährung erfolgen. Im
Kindergarten wirkt sich dies in
der Form aus, daß zur Jause keine Süßigkeiten mehr gegessen
werden und daß die Bedeutung
des Vollkornbrotes dadurch hervorgehoben wird, daß es die Kinder selbst backen. Erfreulicherweise, so die Kindergartenleiterin, ist das Interesse der Eltern an
der Zahnprophylaxe rege. In
manchen Fällen geben die K i n der stolz ihre Kenntnisse über die
richtige Zahnputztechnik an die
Eltern weiter.

Ein internationaler Frauenklub
(Th) SeitAnfangMaigibtesnun
auch in Innsbruck einen „Soroptimist-Klub". Dieser Frauenverein, der Name kommt aus dem
Lateinischen „sorores optimae"
u n d bedeutet „beste Schwestern", ist der zweite dieser A r t
i n Tirol und der vierzehnte in
Österreich. Ziel der Vereinigung
ist die Förderung menschlicher
Werte wie Hilfsbereitschaft und
Mitmenschlichkeit, weitere Anliegen sind die Verbesserung der
Stellung der Frau und die internationale Verständigung zwischen den Frauen. Der Klub, der
sich nicht als karitative Organisation versteht, unterstützt je-

Für die Kinder ist das tägliche Zähneputzen im Kindergarten nach
der Jause bereits zur Selbstverständlichkeit geworden.
(Foto: Murauer)

doch im Rahmen der UNICEF
Projekte in der dritten Welt.
Der erste Soroptimist-Klub wurde 1921 in Kalifornien gegründet, weitere Klubs in den U S A
und in der Folge in Europa,
Asien, Australien folgten. Heute
u m f a ß t diese Vereinigung 67.000
Mitglieder in 2200 Klubs in insgesamt 72 L ä n d e r n .
Dem Innsbrucker Verein der Soroptimisten gehören derzeit 21
durchwegs berufstätige Mitglieder an, wobei jeder Beruf nur
einmal vertreten sein darf. A l s
Präsidentin fungiert die Chefsekretärin Lisa Haselbacher, 1. V i zepräsidentin: Magister der Betriebswirtschaft Angelika H o f egger, 2. Vizepräsidentin: die
Kunsthistorikerin Dr. M o n i k a
Frenzel, Schatzmeisterin: die B i lanzbuchhalterin M a r i a Stöckl.
Das Durchschnittsalter der M i t glieder liegt bei 36 Jahren.

• Das Blechbläserensemble des
Konservatoriums unter der Leitung von Dr. Hans Zorn brachte
zur Abendmesse am Pfingstsonntag in der Jesuitenkirche
erstmals die „Messe solennelle
de Sainte Cecile" von Eugene
Bozza zur A u f f ü h r u n g . Bozza,
der auch Opern, Oratorien, Orchesterwerke und Lieder komponiert hat, ist heute Direktor
des Konservatoriums von Valenciennes.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1984, Nr. 6

Seite 3