Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.2

- S.16

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teln und gerauchtem Fleische,
oder Macaroni mit Parmesankäse und Rahm. 6. Einen Kapaun
mit Muscheln. 7. E i n Stück
schwarz Wildpret, oder ein
Wildgeflügel in Sauce. 8. E i n Inkleidungen, als M a n n in Weibs- diandl, oder ein Fasan. 9. Eine
und als Weib in Mannskleidern" Turte, oder Mandelbögen. 10.
Einen sauern Salat. 11. L i m o n i zu erscheinen.
War das Gubernium auf die E i n - sulzen, oder ein Blanc-manger.
haltung von Sitte und Ordnung 12. Eine schweinerne S c h ü n k e . "
bei den Redouten bedacht, so Z u berappen war f ü r diese Köstsorgte es aber auch f ü r das leibli- lichkeiten 1 f l . 30 kr. pro Person.
che Wohl der Gäste und auch da- U m die Mitte des vorigen Jahrfür, d a ß man sich dieses zu hunderts — nach Konrad Fischerschwinglichen Preisen gönnen naler erstmals 1841 — fanden
konnte. In einem mit 20. Jänner auch sogenannte Armenredou1778 datierten Avertissement ten statt: Wohltätigkeitsveran(= Verordnung) ist dazu zu le- staltungen im Fasching, deren
sen: „ D a man nichts außer Acht Erlös den A r m e n der Stadt zuguzu lassen gedenket, was bey A b - te kam. Bei diesen Redouten
haltung der Redouten zur Noth- wurden dann auch regelrechte
wendigkeit,
Gemächlichkeit, Einlagen und Programme geVergnügen, und allseitiger Z u - bracht; — im Jahr 1841 wurde
friedenstellung des dabey sich das „Hoflager Erzherzog Ferdieinfindenden Publikums mittel- nands und der Philippine Welser
oder unmittelbar abzielen, oder i m Ambras" in Szene gesetzt.
dahin
ausgedehnet
werden 1854 schuf sogar der bekannte
könnte, als hat man vorzüglich Dekorationsmaler Josef Bartindie Gattungen und Preise aller ger die Dekorationen f ü r die
daselbst vorfindlichen Eßwaa- Abwicklung der „ H e r m a n n s ren und Getränke zu dem Ende schlacht im Teutoburger Walde" ".
durch gegenwärtiges Avertisse- Diese Redouten wurden i m übriment jedermänniglich bekannt gen nicht im Ferrarischen Palais,
sondern in den 1885 abgebrochemachen wollen . . . "
Neben nichtalkoholischen Ge- nen „Redoutensälen" abgehaltränken, Konfekt und Extra- ten.
weinen sind hier auch vier Nach der Errichtung der Stadtverschiedene
Soupées
ange- säle 1885—90 anstelle der letzteführt, deren reichlichstes hier ren fanden auch wieder in alter
wiedergegeben sei: „1. Eine Tradition derartige Faschingserbraune Suppe mit einer kälber- eignisse statt. Organisiert wurnen Brust, oder ein Krebspfan- den sie aber nun von Vereinen
zel. 2. E i n Fricanteau mit oder Gesellschaften, wie z. B. der
Tartuffeln, oder Hasché-Paste- Innsbrucker Liedertafel oder der
teln mit Austern. 3. E i n Fricassèe Offiziersgesellschaft. Diese letzvon H ü h n e r n , oder a u f g e d ü n - ten Innsbrucker Redouten gehen
stete einheimische Enten. 4. Tau- bis in die 50er Jahre und leiten
ben mit Linsen, oder ein Reh- über zu jener A r t von Veranstalschlegel in der Sauce. 5. Eine tungen, wie wir sie heute gerne
Casterolpastete mit Schlipfblat- besuchen.

Im
nnsbrucker Faschingserinnerungen
So wie heute der Fasching beherrscht wird von Bällen, Kränzchen, Gschnas festen und zweimaligem närrischen Treiben in
der Innenstadt, waren es in früheren Jahren die verschiedenen
Redouten, die als beliebteste
Von Josefine Justic
Karnevalsunterhaltungen unsere Stadt zwischen Neujahr und
Aschermittwoch belebten.
In einer „ B a a l - O r d n u n g " vom
29. Dezember 1779, die durch
das k. k. oö. Landesgubernium

erlassen wurde, waren Redouten
für den 9., 16., 23. und 30. Jänner
sowie 3., 6., 7. und 8. Februar
festgesetzt, „die alle um acht U h r
abends anzugehen und bis anderen Tages f r ü h um 5 U h r zu dauern haben".
Zu diesen Redouten, die im Palais Ferrari stattfanden, wurden
alle maskierten Personen — zumindest eine Larve m u ß t e man
tragen — nach Bezahlung des
Eintrittsgeldes zugelassen. Was
die Maskierung betraf, gab es
strengere Vorschriften, wenn es
heißt, d a ß es z. B. bei Strafe verboten war, in „Geschlechtsver-

I

1884

HHH

VOR H U N

28. Februar: „Im Schaufenster
der Kunsthandlung von C . A .
Czichna ist eine Serie hochinteressanter Photographien der
Oberinnthaler-Bahn ausgestellt.
Dieselben wurden über Auftrag
der Bauunternehmung „Redlich
und Berger" von dem Czichna"schen Kunstinstitute aufgenommen." Es sind dies Bilder,
die anläßlich des Baues und der
bevorstehenden E r ö f f n u n g der
Arlbergbahn (1882/84) angeferEintrittskarte für die Liedertafel-Redoute am 15. Februar 1896, die tigt wurden. A n m . : In der noch
bis Ende M ä r z laufenden Ausunter dem Motto „Es war einmal" stand.
Original im Stadtarchiv. (Repro: Murauer) stellung i m Innsbrucker Stadtar-

chiv sind im übrigen einige dieser
Photographien zum Bau der A r l bergbahn zu sehen.
5. März: Aus dem AnzeigenBlatt des Boten: E i n „Zahnkünstler A l . R. v. M e r s i " , empfiehlt in der Landhausstraße 3
(= heute Meraner Straße 5) i m
3. Stock „eine von ihm erfundene Methode, mit welcher einzelne Zähne schmerzlos ohne
Entfernung der Wurzeln, ohne
Stift und ohne Klammern i m
Munde leicht und dauerhaft befestigt werden können. "
J.