Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.1

- S.13

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13

U«t»bl«U Nl. 1.
319. S p i e l m a n n Anna, Verpachtung des Handels mit Hüten,
Kappen und Hutaufputzartikeln im Standorte Innsbruck,
Marktgraben 23 ab 1. Jänner 1938 an Herrn Adolf Schenke.
320. S t o c k er Anna und Frau Marie Haberfellner, Bestellung
des Herrn Alois Roilo zum Stellvertreter (Geschäftsführer)
beim Betriebe der den Genannten gemeinsam zustehenden
verkäuflichen Bäckergerechtsame in der Univerfitätsftraße 20.
321. T a u f a r Heinrich, Verlegung des Standortes des Agenturgewerbes beschränkt auf Lebensmittel von der Kavuzinergasse
Nr. 20 in die Amthorstraße 6, 3. Stock.
322. Tiroler Landeslagerhaus- und Speditionsgesellschaft m. b. H.,
Bestellung des Herrn Erwin P l a n k e n st e i n er zum Stellvertreter (Geschäjtsführer) beim Betriebe des Speditionsgewerbes im Standorte Innsbruck, Sterzinger Straße 1, an
Stelle des Rudolf Guem.
323. Verlagsanstalt T y r o l i a , Bestellung des Herrn Karl Hiederer
zum Geschäftsführer im Standorte Andreas-Hofer-Str. 2—4,
mit
der gleichzeitig genehmigten zweiten Vetriebsstätte
Maria-Theresien-Stratze 15 zur Ausübung einer Vuchdruckerei.
324. Verlagsanstalt T y r o l i a , Bestellung des Herrn Dr. phil.
Haas zum Stellvertreter (Geschäftsführer) beim Gewerbebetriebe des Handels mit allen im freien Verkehre gestatteten
Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38, Abs. 5 GO. aufgeführten Artikel im Standorte Maria-Theresien-Straße 15, und
Maximilianstraße 9.
325. Verlageanstalt T y r o l i a , Bestellung des Herrn Dr. phil.
Adolf Haas zum Stellvertreter (Geschäftsführer) beim Gewerbebetriebe der Herstellung von Rundfunkempfangsgeräten
aus fertig gekauften Bestandteilen und Reparaturen von
Rundfunkempfangsgeräten im Standorte Innsbruck, MariaTherefien-Straße 15.
326. W e i ß Adolf, Verlegung des Standortes des Handels mit
allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38. Abs. 5. GO., aufgeführten Artikel von der
Rudolf-Greinz-Straße 16 in die Dürerftratze 1.

Vauöireklor Ing. Fritz Konzert
Mit Ende des Jahres 1937 ist Baudirektor Ing. Fritz
Kongert aus dem aktiven Dienste der Stadtgemeinde geschieden. Ing. Kongert verläßt ein Arbeitsfeld, das seiner
Persönlichkeit ganz entsprochen hat, auf dem sich alle
seine vorzüglichen Eigenschaften voll auswirken konnten;
sonst wäre es nicht möglich gewesen, daß seine vielfältige
Tätigkeit auf dem Gebiete der Technik und Verwaltung
so viel Vertrauen und Anerkennung seiner Vorgesetzten,
so viel Wertschätzung seiner Kollegen und Untergebenen
errungen hätte. Ing. Kongert repräsentierte einen Typus
eigener Art, der in seiner ebenso knorrigen als echten
Ausdrucksweise seine Tiroler Heimat verriet und von
dieser Heimat so ziemlich alle Gaben mitbekam, die sie
gu vergeben hat: Talent und Fleiß, eine urtümliche Eigenwilligkeit und Pflichtbewußtsein bis gum Aeußersten.
Ing. Konzert trat im Jahre 1905 in die Dienste der
Stadtgemeinde und brachte nicht nur eine gediegene Ausbildung, sondern bereits reiche Erfahrung mit, die er sich
durch jahrelange Tätigkeit bei der bekannten Bauunternehmung Ing. Riehl erworben hatte. Dort wurde er
nämlich schon mit der selbständigen Lösung bedeutender
technischer Aufgaben betraut, fo mit der Projektierung
und Bauleitung einer ganzen Reihe von Bahnbauten,
von Wasserkraftanlagen und architektonischen Arbeiten.
I m Dienste der Stadtgemeinde bestätigte Ing. Konzert
den Ruf, der ihm vorausging. Er war nicht nur der fleißige Pflichtmensch, sondern vor allem eine schöpferische

Kraft, die mit neuen Ideen auf den Plan trat. Es mag
hier nur erinnert sein an die sogenannte „Konzertkurve"
die von ihm zuerst zur öffentlichen fachmännischen Diskussion gestellt wurde und dann von allen maßgebenden
Faktoren als die einzige geniale Lösung der Vundesbahnverlegung im Räume der Abzweigung der Arlbergstrecke von der Südbahnstrecke bezeichnet worden ist. Es
waren ausschließlich Gründe finanzieller Natur, welche
die Bundesbahnverwaltung bisher abgehalten haben, dieses Projekt zur Ausführung gu bringen. Gerade in letzter
Zeit aber bemüht man sich wieder um die Durchführung
dieses Projektes.
Ing. Konzert war auch der Initiator der Höttinger
Höhenstraße, welche heute das im Mittelgebirge liegende
Hungerburgplateau mit Innsbruck verbindet. Diese moderne Autoverbindung könnte heute aus dem Nordbild
der Stadt nicht mehr weggedacht werden.
I n der Stadt selbst gibt es wenige Straßen, in welchen
nicht irgend ein Monumental- oder Zweckbau von der
Tüchtigkeit Ing. Konzerts zeugt. Seien es große Badeanlagen (Dampfbad in der Salurner Straße, Hallenbad
in der Amraser Straße) oder Schulbauten (Knabenbürgerschule in der Müllerstraße, Erweiterungsbau der Vundeslehranstalt für Hochbau) oder andere Gemeindebauten,
wie die Großmarkthalle, die Echlachthofanlagen, die städt.
Wäscherei- und Desinfektionsanstalt, überall stößt man
auf die gestaltende Kraft Ing. Konzerts, dessen Hauptverdienst nicht zuletzt darin liegt, bei allen diesen Schöpfungen den engen Rahmen zu respektieren, der durch die
ökonomischen Möglichkeiten der Stadtgemeinde gezogen
war. Diese finanziellen Begrenztheiten lähmten aber
Ing. Konzert in keiner Weise, sie spornten ihn vielmehr
an, mit immer wieder neuen Gedanken doch das erstrebte Ziel zu erreichen.
Es war daher kein Wunder, daß sich auch Stellen, die
außerhalb des Stadtmagistrates standen, um die besondere Fähigkeit Ing. Konzerts bewarben. I n nebenberuflicher Eigenschaft besorgte Ing. Konzert im Dienste des
Landes die technische Leitung des ganzen Krankenhausbetriebes, anderseits ist er durch viele Jahre der technische
Sachverständige und der Berater des Verbauungsvlanes
für die Nachbargemeinde Hötting.
I n letzter Zeit war es der große Umbau des Hotels
„Sonne" und des anschließenden Gewerkschaftshauses,
zu der im Vorjahre in Betrieb genommenen Vundesvolizeidirektion, die in ihrer mustergültiqen Ausführung
das Können Konzerts von neuem rechtfertigte.
Nicht unerwähnt darf der durch viele Jahre geleistete
Dienst in der Gemeindeverwaltung auf dem Gebiete der
Baupolizei bleiben.
^
I n allerletzter Zeit erprobte Ing. Konzert seine Tüchtiakeit bei der Ausführung von Kasernbauten in der
Reichenau und der Kleinwohnunashäuser in Pradl und
beim Ausbau der Schuschnigaschule.
Neben solchen besonderen Aufgaben vergaß aber Ing.
Konzert nicht auf die Sorge um die Erhaltung des Bestehenden und ist die moderne Ausgestaltung der Straßen hier besonders erwähnenswert. So wurde es durch
Einsparungen auf seine Initiative hin möglich, das Würfelpflaster in der Altstadt im letzten Jahre gegen eine
Asphaltdecke auszuwechseln.

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