Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1983

/ Nr.6

- S.4

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Handschriftliche Prachtbibel
Stadtgemeinde kauft Faksimile der Wenzelsbibel

Ò//; die Entscheidungsfindung zu erleichtern, wurden acht verschiedene Felder von Musterpflasterungen angelegt. Zur Ausführung gelangt die im oberen linken Feld aufgeführte Variante.
(Foto: Murauer)

Würfel sind für Würfel gefallen
Natursteinbelag in der Altstadt - Porphyrwürfel
(Th) Da das städtebauliche Bild
auch durch die Art des Straßenbelages wesentlich mitbestimmt
wird, machte es sich die Stadtführung bei der Wahl des Belages für die Herzog-FriedrichStraße nicht leicht. Nach ausführlichen Beratungen über die
verschiedenen Möglichkeiten —
wir berichteten darüber —, die
durch Musterpflaster veranschaulicht wurden, fiel nun die
Entscheidung zugunsten eines
Porphyrwürfelpflasters in rostroter Farbe. Für die Entwäs-

serungsrinnen wurden Granitplatten gewählt.
Die acht mal zehn Zentimeter
großen Würfel, die in einem
Steinbruch bei Trient gebrochen werden, sollen, bogenförmig verlegt und sorgfältig verfugt, nicht nur dem historischen Rahmen der Altstadt entsprechen, sondern auch zeitgemäßen Gehkomfort bieten. Die
Arbeiten, die mit der Errichtung des Unterbaues beginnen,
werden Mitte September einsetzen.

Teufelskanzel wird restauriert
Verschönerungsverein aktiv — Viele Projekte
(Th) Die vielfältige Tätigkeit
des Innsbrucker Verschönerungsvereines für die Tiroler
Landeshauptstadt wurde bei
der kürzlich abgehaltenen 101.
Jahreshauptversammlung deutlich. In Anwesenheit von Landeshauptmann-Stellvertreter
Dr. Prior, den Vizebürgermeistern Niescher und Obenfeldner
sowie zahlreichen Stadt- und
Gemeinderäten berichteten Obmann Dr. Krug und Schriftführer Mag. Glantschnig über die
im letzten Jahr gesetzten Initiativen. Neben der laufenden Betreuung von Sommer- und
Winterwanderwegen im Ausmaß von 60 bzw. 25 Kilometern, der Instandhaltung von alten und Aufstellung von neuen
Banken usw. wurde als Beitrag
zur Krhaltung von KleinkunstSeite 4

denkmälern im letzten Jahr die
Restaurierung der Kreuzigungsgruppe am Höttinger Bild eingeleitet. Aus der Reihe der anstehenden Vorhaben seien hier
nur einige aufgezählt, so z. B.
die Bemühungen, versiegende,
an den Wanderwegen liegende
Brunnen an das öffentliche
Wasserleitungsnetz anzuschließen; Abhilfe bezüglich des
„Abwasserfalles" in der Sillschlucht zu schaffen; die Teufelskanzel in der Mühlauer
Klamm und den Geologenstollen unterhalb der Hungerburg
wieder zugänglich zu machen.
An den vereinsinternen Teil
schloß sich ein Vortrag über die
verdienstvolle Tätigkeit der Arbeitsgruppe „Völser Teich"
von Dr. Tarmann an. Der Teich
wurde inzwischen Wirklichkeit.

(Th) Nicht von ungefähr wurde
dieser Tage der 3. Faksimileband der Wenzelsbibel, herausgegeben von der Akademischen
Druck- und Verlagsanstalt in
Graz, in Innsbruck vorgestellt.
Zum einen — so Kulturstadtrat
Dr. Schlenck bei der Präsentation im Bürgersaal, an der auch
Magistratsdirektor OSR Dr.
Wammes teilnahm — befand
sich die reich illuminierte deutsche Bibel 150 Jahre in der Tiroler Landeshauptstadt, bevor
sie dann nach Wien gelangte,
zum anderen ist die Universitätsstadt Innsbruck bestrebt,
diese kodikologische Kostbarkeit den Forschern, Germanisten und bibliophil Interessierten zugänglich zu machen. Die
älteste deutsche Prachthandschrift der Bibel, die im 14.
Jahrhundert in Prag entstanden
ist, wird zuletzt acht Bände umfassen. Die Auflage dieses selte-

nen Werkes beträgt 800 Stück.
Stadtarchivdirektor SR Dr.
Hye, der die Gäste bei der Vorstellung des Werkes in dessen
Entstehungszeit einführte und
König Wenzel IV., den Luxemburger auf dem Böhmischen
Königsthron, beleuchtete, kündigte die Präsentation der Bibel
ab Juli im Rahmen einer Ausstellung im Stadtarchiv an. Dabei ist beabsichtigt, die Seiten
des Werkes allwöchentlich umzublättern, sodali vom Besucher alle Textseiten mit den Miniaturen und Randverzierungen
betrachtet werden können.
Die gesamten originalgetreuen
Nachdrucke der Bibel sollen bis
1990 erscheinen. Dann werden
die Forschungen auf breiter Basis des bislang kaum erforschten Werkes einsetzen können.
Und dies, ohne das kostbare
Original in Anspruch nehmen
zu müssen.

Viel Idealismus und Ausdauer
Katastrophenhundeprüfung — Schweizer Hilfe
(We) Ein heißes Wochenende
gab es für sechs Hundeführer
mit ihren gescheiten Vierbeinern am 4. und 5. Juni, welche
nach zwei Jahren bzw. 12.000
Stunden harter Ausbildung zu
den schwierigen Abschlußprüfungen antraten. Eine Nachtübung in der Sillschlucht, wo
man einen Erdrutsch annahm
und zehn in Höhlen versteckte
Personen aufgespürt werden
mußten, sowie fünf weitere
Menschensuchaktionen mußten
erfolgreich absolviert werden,
um die Plakette als geprüfter
Katastrophenhundeführer
zu
erhalten. Erfreulicherweise ha-

ben alle die schwierigen Tests
bestanden. Die Hundestaffel
des Katastrophenhilfsdienstes
Tirol unter der Leitung von
Ing. Florian Unteregger verfügt
damit über insgesamt acht einsatzbereite, geprüfte Hundeführer und ist damit ihrem Ziel,
einer Staffel von mindestens 15
Hundeführern pro Mitarbeitergruppe, wieder einen Schritt nähergekommen.
Wer mit seinem Hund in der
Katastrophenhundestaffel mitarbeiten möchte, erhält alle
wichtigen Informationen bei
der Berufsfeuerwehr.
(Foto: Hofer)

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1983, Nr. 6