Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1983

/ Nr.5

- S.9

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UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

Gefahren für die Hochgebirgsnatur?
Folgen des Tourismus —Zur Arbeit des Instituts für I lochgebirgsi"orschung
Das Institut für Hochgebirgsforschung ist eine Forschungseinrichtung der Universität
Innsbruck. Sie steht allen wissenschaftlichen Disziplinen zur
Verfügung, die Untersuchungen im Hochgebirge durchführen wollen. Dafür sind eine Geschäftsstelle an der Universität
und die Forschungsstelle in
Obergurgl im Ötztal eingerichtet, die dort schon seit 31 Jahren besteht. Forschungsschwerpunkte bildeten naturgemäß
botanische, zoologische und
mineralogische
Untersuchungen oder Erforschungen des
Hochgebirgsklimas und die
Gletscherkunde. In den letzten
Jahren standen ökologische
Fragen im Vordergrund. Es ist
Aufgabe des Institutes, diese
verschiedenen
Arbeiten zu
koordinieren und organisatorisch zu betreuen. Ein sehr wesentliches Anliegen ist die Umsetzung der Ergebnisse der
Grundlagenforschung in die
Praxis. An einem Beispiel zeigt
dies Dozent Dr. Gernot Patzelt
vom Institut für Hochgebirgsforschung auf:
Unter der Leitung von Dr. Walter Moser wurde in den Jahren
1974 bis 1979 in Obergurgl die
Frage untersucht, welchen Ein-

Die Woche der
angenehmen Düfte
(Th) Zum 13. Male fand heuer
die vom Gremium des Parfumcriewarenhandels der Tiroler
Handelskammer veranstaltete
Parfumwoche statt. 35 in die
traditionellen lila Bidermeierkostüme gekleideteten Parfumhost essen verteilten duftende
Marahuledern oder Kostproben der duftenden Essenzen an
Passanten, ein Preisausschreiben loekte mit attraktiven Preisen, der bekannte Doppeldcckciluis und Gratis-Luftballons sorgten für zusätzliche
Werbung. Nicht zuletzt im Hinblick auf den Muttertag, aber
auch um neue Käuferschichten
anzusprechen, waren im Rahmen der Parfumwoche preiswerte Sondergrößen bekannter
Parfüms erhältlich.
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fluß der Tourismus, vor allein
mit den entsprechenden technischen
Erschließungsmaßnahmen, auf die Hochgebirgsnatur
ausübt, welcher Art die davon
ausgehenden Belastungen sind
und wie man unerwünschte
Entwicklungen steuern könnte.
Über 50 Wissenschaftler haben
sich an diesem Projekt beteiligt.

Was diese Arbeiten aber vor
ähnlichen anderen auszeichnet,
ist die Tatsache, daß sie von der
Bevölkerung Obergurgls nach
anfänglich verständlicher Skepsis sehr aufgeschlossen unterstützt wurden. Es entwickelte
sich eine in vieler Hinsicht beispielhafte
Zusammenarbeit
zwischen Forschern und Orts-

Vorschläge für den Innrain
Uni nimmt zur Verkehrsgestaltung Stellung
(Gr) Am 22. April überreichten
der Rektor der Universität
Innsbruck, Univ.-Prof. Dr.
Clemens August Andreae, und
der Vorsitzende der vom
Akademischen Senat der Universität bestellten Kommission
für Verkehrsfragen,
Dekan
Univ.-Prof. Dr. Hans Gruber,
Bürgermeister Dr. Lugger die
von der Kommission einstimmig angenommenen Vorschläge
der Universität zur Verkehrsgestaltung am Innrain. Diese beziehen sich im einzelnen auf den
Bereich des Innrains von der
Kreuzung Blasius-Hueber-Straße bis zur Rechengasse und zielen generell darauf ab, im Bereich der Universität und ihrer
Kliniken eine weitere Verkehrszunahme zu verhindern. Vielmehr sind nach Auffassung der
Kommission in diesem äußerst
umweltsensiblen Bereich alle
Maßnahmen zu setzen, damit
eine spürbare Verkehrsentlastung eintritt.
Wie schon früher in einer der
gemeinsamen Sitzungen vom
Akademischen
Senat
und
Stadtsenat im Jänner 1983 begrüßte der Bürgermeister die
Initiative der Universität und
stellte fest, daß nunmehr die
Gremien und Experten der
Stadt Innsbruck diese Vorschläge prüfen und sich im Rahmen
der Fortschreibung des Generalverkehrsplanes mit diesen
Vorschlägen eingehend befassen werden.
Er dankte der von der Universität eingesetzten Kommission,
an der neben den Mitgliedern
des Lehrkörpers auch Studentenvertreter mitgearbeitet ha-

ben, und schlägt zur konkreten
weiteren Vorgangsweise vor,
daß der von der Kommission
für die weiteren Gespräche nominierte Univ.-Prof. Dr. Hans
Gruber, mit dem für das Verkehrswesen in der Stadt Innsbruck zuständigen Vizebürgermeister Hofrat Obenfeldner,
die Kontakte fortsetzt, um auf
der Basis aller vorliegenden Untersuchungen und unter Abwägung aller Interessen und Erfordernisse zu einer optimalen Gesamtlösung zu gelangen. Da
Baumaßnahmen in dem von der
Universität angesprochenen Bereich zwischen der Blasius-Hueber-Straße und der Rechengasse
derzeit ohnedies noch nicht
vorgesehen sind, werden diese
Beratungen nicht unter Zeitdruck stehen.

ansässigen mit dem Frgebnis,
daß wissenschaftlich erarbeitete
Erkenntnisse in die Intsclieidungen im Dorf Eingang gefunden haben. Das neue Tourismus-Entwicklungskon/cpi des
Ortes berücksichtigt in hohem
Maße ökologische Gesichtspunkte. Es schließt eine 1 alseite
von technischer Erschließung
aus, sieht eine Steigerung von
Qualität statt Quantität vor,
schränkt allgemein die Bauvorhaben im Dorf ein, nimmt aber
auch ökonomische Anregungen
von Wirtschaftsfachleuten auf.
In der Einsicht, daß die Planierung von Skipisten der wohl
schwerwiegendste Eingriff in
die Hochgebirgsnatur darstellt,
wird mit besonders großem
Aufwand die Sanierung dieser
Flächen betrieben. Die Nutzung des Geländes durch den
Sommertourismus wird in Bahnen gelenkt, die den /.erstörenden Einfluß geringhalten, den
Erholungswert aber nicht beeinträchtigen.
Das „Modell Obergurgl" hat in
der internationalen Fachwelt
großes Interesse gefunden, vor
allem wegen der vielfach geglückten Umsetzung von Forschungserkenntnissen in die
praktische Anwendung. Es
zeigt aber auch eindringlich,
daß die Berücksichtigung ökologischer Forderungen keine
wirtschaftliche Einbußen mit
sich bringt, sondern im Gegenteil, daß mit Ökologie bessere
Ökonomie erreicht
werden
kann.

^
Niescher setzte eine Silberfichte
Eine stattliche, über drei Meter hohe Silbcrfichte setzte l"izcbitrgermeister Niescher in der Grünanlage des Schwedenhauses
„Thorsten Arneus" am Renn weg. Nach Abschluß der Hauarbeiten am Y.ubau des Heimes bzw. der Jugendherberge wird nun die
Grün[flache gestaltet, einen Beitrag dazu leistete die Studtgemcinde m IOIDI des Baumes, der einen Wert von 10.000 Schilling darstellt.
(Foto: fiirbauincr)

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1983, Nr. 5