Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1982

/ Nr.7

- S.8

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Wohnraum für rund 600 Familien

Stadtteilzentrum Hötting-West

Peergründe als künftiges Wohngebiet - Neuer Schwerpunkt im Westen

Bereich lokaler Versorgung — Randverbauung

(We) Seit Beginn der siebziger
Jahre sind die Peergründe als
mögliche Fläche für eine
Wohnbebauung im Gespräch.
Lange und gründüch überlegt,
ist nun in permanenter Zusammenarbeit zwischen Beamten
der Stadtplanung, Innsbrucker
Architekten und den zukünftigen Bauträgern aus den erstellten Planungsunterlagen ein
Projekt gereift, welches der
städtebaulichen
Entwicklung
im Bereich von Hötting-West
am besten entsprechen dürfte.
Ursprünglich waren auf den
Peergründen 1100 Wohnungen
vorgesehen, doch hat man im
Sinne der Wohnqualität und
um eine reine Betonlandschaft
zu vermeiden, die Baudichte
um gut die Hälfte verringert.
Nun werden — die Zustimmung des Gemeinderates in der
Sitzung vom 29. Juli vorausgesetzt — auf der Basis der Studie
der Architekten Heinz/Norer/

(We) Der Bereich
HöttingWest und somit das künftige
Siedlungsgebiet der Peergründe
soll in seiner Endform ein sowohl selbständig existierendes
als auch mit der übrigen Stadt
eng verknüpftes Wohngebiet
darstellen. Mpderner Wohnkomfort soll mit optimaler Umweltgestaltung und, bestmöglicher infrastruktureller Erschließung verbunden sein.

Parson/Thurner 570 Wohnungen in maximal fünfgeschossigen Gebäuden errichtet.
Vorgesehen sind drei Bebauungsgruppen, die jeweils aus
zwei parallelen Häuserzeilen
bestehen. Dazwischen sind, eingebettet in viel Grünraum, zum
Teil befahrbare Wohnräume
und Wohnstraßen geplant. Im
Zentrum der Siedlung soll,
kombiniert mit eventuell weiteren Wohnfolgeeinrichtungen,
auch ein Kindergarten seinen
Platz finden.
Durch die abschnittsweise Bearbeitung des Baukörpers durch
verschiedene Architekten konnte eine sicherlich wünschenswerte Vielfalt erreicht werden.
Die bewußt einfache, geometrische Anordnung ermöglicht zudem ein relativ wirtschaftliches
Bauen.
Die Preisgestaltung wird natürlich auch davon abhängen, inwieweit Wohnbauförderungs-

mittel zur Verfügung stehen
werden, doch sollen die Kosten
jedenfalls unter dem Durchschnitt der in Innsbruck derzeit
gängigen Wohnungsmieten liegen.
Der Bau ist ein wichtiges und
im Rahmen der kommunalen
Aktivitäten entscheidendes Ereignis. Innsbruck braucht neuen Wohnraum. Trotz einer minimalen
Einwohnerzunahme
von nur 0,8 Prozent zwischen
1971 und 1981 stieg die Zahl der
Haushalte im selben Zeitraum
um 19 Prozent und die der
Wohnungen um 20 Prozent.
Daher ist auch bei gleichbleibender Bevölkerungszahl weiterhin mit einer Zunahme der
Haushalte zu rechnen, vor allem weil nun die geburtenstarken Jahrgänge der sechziger
Jahre in die Phase der Familiengründung kommen und eine
Wohnung brauchen. Insgesamt
wird bei vorsichtiger Schätzung
die Errichtung von ca. 4000
neuen Wohnungen notwendig
sein.
Daraus geht hervor, daß trotz
der vorgesehenen Forcierung
der Stadterneuerung und der
verstärkten Ausschöpfung der
bereits als Bauland gewidmeten
Flächen es auch in Innsbruck
einer gewissen Stadterweiterung
bedarf, da auch aus einem stagnierenden
Bevölkerungswachstum nicht auf einen
stagnierenden
Wohnungsbedarf geschlossen werden darf.
Die Stadt Innsbruck war sich
jedenfalls der komplexen AufImitili
gabenstellung, die sich für diesen Stadtteil aus der EntwickMit viel Grün und Platz für Kommunikation werden sich die In- lung für die Gesamtstadt und
nenhöfe präsentieren.
(Alle Fotos: Frischauf) für den Bereich Hötting-West
"ergab, voll bewußt. Darüber
hinaus hatten sich 17 Architekten, im Bewußtsein, daß es sich
bei der Bebauung der Peergründe um die letzte große Siedlungsfläche der Stadt handelt,
kostenlos an der Erstellung von
Entwürfen beteiligt. Nach ausführlichen Gegenüberstellungen und Beratungen aller vorgeschlagenen Entwürfe wurde das
vorliegende Konzept als Vorentwurf zum Bebauungsplan
auf der Studie der Architekten
Heinz/Norer/Parson/Thurner
erstellt. Die Bebauung der Peergründe ist damit nun in die entscheidende Phase getreten.

Das Modell für die künftige Verbauung der Peergründe. Insgesamt sind drei Bebauungsgruppen vorgesehen, die
jeweils aus zwei parallelen Häuserzeilen mit maximal fünf Wohngeschossen bestehen. Um einen zentralen Platz gruppiert, sind ein Kindergarten und weitere Wohnfolgeeinrichtungen vorgesehen. Dieses und zahlreiche weitere Modelle
und Pläne wurden im Rahmen einer Ausstellung der Bevölkerung zugänglich gemacht und in einer Bürgerversammlung vorgestellt.

nerebnerstraße und Technikerstraße die direkt von Parkplätzen aus zugänglichen Einrichtungen für Geschäfte, Restaurants und Cafés situiert, aber
auch eine Mutterberatungsstelle, Altenstube, Post, Polizei,
und Ärzte sind hier vorgesehen.
Neben diesen wichtigen Versorgungseinrichtungen könnten im
restlichen Teil des Blocks weitere Wohnungen errichtet werIn Hötting-West waren diese den.
Einrichtungen der sogenannten Hinsichtlich der Gestaltung
Infrastruktur von Anfang an wurde eine Blockrandverbauvorgesehen. Sie sollen nun in ung gewählt, die einerseits den
Form eines Stadtteilzentrums Geschäften und Infrastruktursüdlich der Hauptschule Höt- einrichtungen eine gute Zuordting-West am Fuße der Peer- nung zum öffentlichen Straßenbereich erlaubt und anderseits
gründe Wirklichkeit werden.
Die ersten Planungsüberlegun- den möglichen Wohnungen eigen für einen Bereich lokaler ne optimale Wohnqualität bieVersorgung in Hötting-West ten würde. Das Konzept wurde
gehen auf das Jahr 1975 zu- so angelegt, daß sich verschierück. Darauf aufbauend wur- dene Bauträger mit unterden mit Stadtsenatsbeschluß schiedlichen architektonischen
vom 17. Juni 1981 die Architek- Entwürfen, die sich um einen
ten Dipl.-Ing. Tischler und Fei- großen, von jeder Verbauung
lerer mit der Erstellung einer freien und begrünten Innenhof
Studie für ein Stadtteilzentrum gruppieren, im Gesamtkonzept
beauftragt, welche nun gleich- einordnen können.
zeitig mit dem Stadtteilentwick- Als Bauhöhe wurden vier Gelungskonzept und dem Plan für schosse vorgeschlagen. Es ist
die Bebauung der Peergründe vorgesehen, das Stadtteilzenpräsentiert wurde.
trum Hötting-West bis 1984
So sind laut Studie an der In- fertigzustellen.

17 Innsbrucker Architekten beteiligten sich an der Erstellung von Entwürfen für die So präsentiert sich das Modell des künftigen Stadtteilzentrums Hötting- West, welches die notwendiBebauung der Peergründe. Obiges Modell zeigt den von Architekt Josef Lackner gen infrastrukturellen Einrichtungen, aber auch Wohnungen beherbergen soll. Die Blockrandverbauung wurde gewählt, da sie eine gute Zuordnung zum öffentlichen Straßenbereich erlaubt.
eingebrachten Gestaltungsvorschlag.