Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.12

- S.6

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.Amtsblatt N r . 12
Bauvergebung: Auf Grund der öffentlichen Vauausschreibung hat das Bundesministerium für Handel und Verkehr
bisher folgende Arbeiten vergeben, und zwar:

den die beiden Flutzpfeiler errichtet, sodann das linke Widerlager fundiert. I m März wird gwifchen der Kettenbrücke
und der Hungerburgbrücke aus dem Holz der Kettenbrücke
eine Notbrücke von 4.50 m Fahrbahnbreite mit 2 Gehwegen
1. Die Lieferungen und Arbeiten für den Unterbau der Brücke
samt den zugehörigen Straßen- und Uferbauten, jedoch ohne die von je 1.25 m Breite erbaut und die Brückenketten abgetraAsphaltierungsarbeiten, einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus gen werden. Während dieser Zeit müssen die Fußgeher über
den Firmen: Ing. Innerebner und Mayer, Ing. Mayreder, Kraus u. die Lokalbahnbrücke gehen, der übrige Verkehr wird über
Co., Wayh-Freytag A. G. und Meinong Ges. m. b. H., Ing. Verger, den Hohen Weg abgeleitet werden. Nach Fertigstellung der
Innsbruck, und Gregor Sollerer, Kundl, zu dem Anbotsvoranschlag Notbrücke werden die beiden Brückentürme abgetragen wervon
774.349.30 8, den und aus den Steinen die beiden Widerlager erbaut wer2. die Lieferung der Gneis- und Granitsteine an die Arbeitsge- den. I m Sommer werden die Mühlauer Auffahrtsstraße
meinschaft, bestehend aus der Gemeinde Langenfeld, Max Linser, und sonstige Nebenarbeiten an den Brückenrampen hergeInnsbruck, und Anton Renger, Anif, um die Anbotsvoranschlagsstellt werden. Die Aufstellung des Stahltragwerkes wird
fumme von
74.186,86 8, Anfang Oktober 1938 beginnen und bis Ende des Jahres
3. die Asphaltierungsarbeiten auf der Brücke an die Afphalt- fertig sein. I m Frühjahr 1939 erfolgt die Betonierung der
unternehmung Anton Krenn, Innsbruck, um den Betrag von
Fahrbahndecke auf der Brücke, die Verlegung aller Leitun25.129,— 8, gen für Wasser, Gas und Strom. Bis Ende Mai werden
Die Herstellung des Stahltragwerkes und der Notbrücke ist noch auch die Asphaltierungsarbeiten beendet, die Notbrücke
nicht vergeben.
und die Lokalbahnbrücke abgetragen sein, so daß der ganze
Bauprogramm: M i t den Bauarbeiten wurde am 15. No- Bau etwa Ende Juni 1939 fix und fertig gestellt sein wird,
vember l. I . begonnen. Für die Durchführung der Arbeiten was für die Stadt Innsbruck wegen der Siebenhundertjahrist ungefähr folgendes Programm vorgesehen: Zuerst wer- feier wichtig ist.

Mitteilungen öes Tiroler Künstlerbunöes
Als Vertreter der Landesregierung eröffnete am 13. November 1937 Landesrat Dr. Skorpil die Herbstausstellung
der Tiroler Künstlergruppe „Waage" im Ausstellungsraum des Taxishofes. Die von starkem Idealismus getragenen Worte des Landeskunstreferenten bei der Eröffnung und sein Aufruf an die nicht schaffenden Kunstverehrer, für die Schaffenden einzutreten, fanden diesmal erfreulichen Widerhall in der Öffentlichkeit.
Die vielfach vortrefflichen Werke diefer stets lebensstarken kleinen Künstlervereinigung wurden von der
Innsbrucker Bevölkerung sehr beachtet; dies bewies der
auffallend zahlreiche Besuch dieser Ausstellung.

I m Rundsaal des Ferdinandeum fand auch in der Zeit
vom 2. bis 18. November 1937 eine Ausstellung von
Werken der beiden heimischen Maler Prof. Köberl und
Prof. Degn statt. Auch diese Ausstellung zweier vortrefflicher Aquarellisten wies einen starken Besuch auf.

Die umfangreichen Vorarbeiten zum „Künstlerfest
1938" sind in vollem Gange. Den Ehrenschutz haben Herr
Bürgermeister Franz Fischer und Herr Landeskunstreferent Landesrat Dr. Robert Ekoroil übernommen.

Vas Innsbrucker Maötarchw
Kustos Kaspar Hchwarz

Htaötkunüliche Beitrage zum Amtsblatt
Ser Lanöeshauptstaüt Innsbruck

zu Hilfsarbeiten im Mufeum heranzuziehen. Da auch der
damalige Vorstand, Hofrat Prof. R. v. Wieser, dafür war,
kam also Schwarz im Jahre 1901 als provisorischer KustosAm 27. November 1937 verschied unerwartet der langjäh- Adjunkt mit halbtägiger Arbeitszeit an das Ferdinandeum,
rige Kustos am Landesmuseum Ferdinandeum, Kaspar wo er hauptsächlich bei der Ordnung, Aufstellung, RegistrieSchwarz, eine stadtbekannte Persönlichkeit. Da der Ver- rung und Katalogisierung der Bibliothek Verwendung fand.
storbene vom Jahre 1907 bis zum Jahre 1922 mit der Ord- Nebenbei beschäftigte ihn Prof. Ludwig Schönach bei der
nung des Stadtarchives betraut war und mehrere seiner Ver- Herstellung der Abschriften tirolischer Urkunden und besonöffentlichungen die Geschichte Innsbrucks betrafen, fallen ders der ältesten, landesfürstlichen Raitbücher.
auch an diefer Stelle seine Verdienste um die Erforschung der
Um die Fahrhundertwende war das Stadtarchiv vom erStadtgeschichte kurz gewürdigt werden.
sten Stock des Stadtturmes, wo es in den Räumen der
Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts war Kaspar Leihbibliothek fast ungesichert und teilweise auch ungeordSchwarz, der seine Absicht, Theologie zu studieren und als net aufgestellt war. vom Stadtarchiv-Registranten Ludwig
Mitglied des Deutschen Ritterordens Archivar in dessen Zen- Böhm unter der Mithilfe von Alt-Kustos Fischnaler in das
tralordensarchiv in Wien zu werden, aufgegeben hatte, nach neue Rathaus übersiedelt worden, wo es allerdings wieder
Innsbruck gekommen, wo er alsbald durch eine Reihe von nur eine ,.recht notdürftige Unterkunft" fand. Da in der
Zeitungsaufsätzen über Fragen zur tirolischen Geschichte und Folgezeit einerseits K. Fischnaler immer mehr mit Arbeiten
Kunstgeschichte, nicht zuletzt feiner engeren Heimat, des im Museum belastet wurde, anderseits Schwarz auch für
Vintschgaues. die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Alt-Kustos die zweite Hälfte des Tages eine Befchäftigung suchte, machte
Konrad Fischnaler, der in liebenswürdiger Weise aus dem ersterer dem Bürgermeister Wilhelm Greil den Vorschlag,
Schatze seiner Erinnerungen wertvolle Angaben für diefe Schwarz mit der Ordnung des Stadtarchives zu betrauen.
Zeilen machte, wußte sogar noch anzugeben, daß es gerade I m Jahre 1905 war dem Ferdinandeum von dem Wiener
ein Aufsatz über den in Meran (1635) gestorbenen Maler Antiquar Kende ein größerer Aktenbestand zum Kaufe anChristoph Helfenrieder („Tiroler Stimmen". 1898, Nr. 89) geboten worden, der seinerzeit zum Stadtarchiv gehört hatte.
war, der ihn auf den Gedanken brachte, den jungen Schwarz Mit Gemeinderatsbeschlutz vom 21. September 1905 wurden