Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1982

/ Nr.4

- S.16

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Voll der G r ü n d u n g der Stadt
Innsbruck im Jahre 1180 bis
1358 wurden die Amtsgeschäfte
der Stadtverwaltung in der
Wohnung des jeweiligen Stadtriehiers, Bürgermeisters oder
Stadtschreibers abgewickelt. In
diesem Jahr erhielt Innsbruck

schen Kataster von 1780 ist Innozenz Graf Künigl als Besitzer
aller drei Häuser eingetragen.
Der Umbau der zwei Bürgerhäuser in das Palais Künigl erfolgte durch den Innsbrucker
Baumeister
Johann
Martin
G u m p p den Älteren (1643 bis
1729), dessen barocke PalastanVon Mag. Herbert Woditschka lage, die bereits im Stadtplan
von Franz Hieronymus Rindler
als erste Tiroler Stadt ein Rat- 1712 eingezeichnet ist, aus eihaus, das am Stadtplatz ( = nem viergeschossigen zwölfachHerzog-Friedrich-Straße 21) lag sigen Haupttrakt und zwei dreiund dort über f ü n f Jahrhunder- geschossigen Querflügeln bete bestand. (Vgl. dazu Franz- stand. Im 18. Jahrhundert wurHeinz Hye, Innsbruck — Ge- de dazu noch als Abschluß des
schichte und Stadtbild, Seite 82 Hofes
ein
dreigeschossiger
ff.)
Saaltrakt errichtet, dessen OstErst im Jahre 1897 wurde das fassade 1884 vom Münchner
Rathaus,
Herzog-Friedrich- Maler Ferdinand Wagner mit
Straße 21, durch das Rathaus, Fresken geschmückt wurde.
Maria-Theresien-Straße 18, ab- (Dieser Trakt wurde beim Bomgelöst. Die Geschichte dieses benangriff am 16. Dezember
Neustadthauses reicht bis in das 1944 zerstört.)
Mittelalter. Es bestand
ur- 1810 wurde das Palais an den
sprünglich aus drei Bürgerhäu- Handelsmann Leopold Ferstl
sern. Konrad Fischnaler gibt in verkauft, 1847 gelangte es in
der Innsbrucker Chronik als er- den Besitz des Wiener Hoteliers
sten bekannten Besitzer des Ernst M a n l i k . In den Jahren
nördlichen Hauses den Tischler 1848 — 1849 erfolgte der U m Stefan Siegel (vor 1478), als E i - bau i n das „ H o t e l d"Autriche"
gentümer der übrigen Häuser („Österreichischer H o f " ) : Die
Siegmund Seidensticker (vor heutige sechzehnachsige Fassa1536) bzw. Konrad Gugger und de entstand, die Querflügel
Ambros Saurwein (1568) an. wurden aufgestockt und der
1678 besaß Johann Georg Graf Südflügel überdies verbreitert.
Künigl das nördliche und mitt- Als erstes Haus am Platz durfte
lere Haus, im maria-theresiani- der „Österreichische H o f " un-

Das ,,Hotel

d"Autriche"

auf einer Fotografie

ter anderem den König von
Bayern und die Königin von
Holland als Gäste begrüßen.
Durch die Konkurrenz der H o tels am Bahnhofplatz mußte
der Hotelbetrieb jedoch im
F r ü h j a h r 1876 eingestellt werden.
A m 29. A p r i l 1882 kaufte das
G e b ä u d e der Papiergroßhändler Leonhard Lang, einer der
größten Wohltäter der Stadt.
Lang wurde am 27. Juli 1843 als
Sohn eines Schmiedemeisters in
Mühlau geboren und starb am
8. Jänner 1928 in Innsbruck.
Im Hinblick auf das bevorstehende 50jährige Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josephs I.
(1848 — 1898) entschlossen sich
Leonhard Lang und seine Frau
Clara, mit 1. März 1897 ihr

18. April: Das Handelsministerium hat beschlossen, vorläufig
f ü r die Talstrecke der Arlbergbahn (Innsbruck—Landeck) 22
Personenwagen in Bestellung
zu bringen. Es sind dies Intercommunicationswagen amerikanischen Systems. A n den
Fenstern wird eine Vorrichtung
angebracht, um den Passagieren das Hinausstrecken der
K ö p f e unmöglich zu machen.

vor 1876. (Original: Stadtarchiv

— Repro:

Murauer)

Haus der Stadt Innsbruck als
Rathaus zu schenken. In der
Gemeinderatssitzung vom 11.
März 1897 wurde beschlossen,
Leonhard Lang zum Ehrenbürger der Landeshauptstadt Innsbruck zu ernennen. Überdies
wurde er vom Kaiser durch die
Verleihung des Ritterkreuzes
des
Franz-Joseph-Ordens
geehrt. 1906 wurde nach Lang
eine Straße in Pradl benannt. In
der Übergabsurkunde von 1897
werden auch
eingeschossige
Anbauten an die Querflügel genannt, die mit einem Glashaus
einen zweiten H o f bildeten,
und westlich angrenzend wird
noch ein Garten mit Gartenhaus erwähnt. A u f diesem
Grund wurde 1938 — 1939 das
Neue Rathaus, Fallmerayerstraße 1, errichtet.
A m 10. November 1897 übersiedelte der Stadtmagistrat aus
dem Alten Rathaus in das Rathaus an der Maria-TheresienStraße.

29. April: Kein Betrug durch
Kunstwein mehr! Millionen L i ter Kunstwein werden ahnungslos f ü r echten getrunken, weil
bisher kein Mittel außer einer
kostspieligen chemischen U n tersuchung existirte, um Kunstwein zu erkennen. Diesem so
tief eingreifenden Übelstande
zu begegnen, ist durch eine
neue Erfindung, den Kunstwein-Erkenner, mit einem Male
abgeholfen und hiedurch dem
Trinken gefährlicher Weine
vorgebeugt. Dieser Kunstweinprüfer ist ein kleines TaschenInstrument, ist sicher und zeigt
jedermann augenblicklich an,
ob man Kunst- oder Naturwein
vor sich im Glase hat. Dieser
Kunstweinprüfer (auch Arsoenometer genannt) empfiehlt
sich daher als unentbehrlich jedem Weintrinker, Wirt, Weinhändler etc. auf das Beste.
13. Mai: Nun wird es endlich
ernst mit dem Spital-Neubau.
In der nächsten Woche werden
die Pläne dem Gemeinderat zur
Genehmigung vorgelegt werden. Zunächst soll das Wirtschaftsgebäude und vielleicht
auch der Pavillon für die chirurgischen Klinik gebaut werden. Jetzt wird ein Tiefbrunnen
gegraben, um keine Not an
Wasser für Betriebs- und Wirtschaftszwecke zu haben.
W.