Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1982

/ Nr.3

- S.4

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Umweltschutz geht uns alle an
Einvernehmen der Betroffenen und Beteiligten

Zur Überwachung der Luftschadstoffe stehen hochwertige Präzisionsgeräte im Einsatz. Auf einem Bildschirm und auf einem
Schnelldrucker können die einzelnen Werte dargestellt werden,
und ein angeschlossener Plotter (Zeichenmaschine) ermöglicht
den A usdruck der verschiedenen Situationen. (Foto: Birbaumer)

Luftkontrolle rund um die Uhr
Neue Immissionsüberwachungsanlage in Betrieb
(We) Seit längerer Zeit schon
ist i n der Landesforstdirektion
in der Bürgerstraße eine Untersuchungsstelle eingerichtet, die
kontinuierliche Luftmessungen
vornimmt. Diese Beobachtungen und Messungen sind die B a sis f ü r den f ü r Innsbruck aufgrund des Luftreinhaltegesetzes
erlassenen Alarmplan zur A b wehr der Gefahren außerordentlicher Luftbelastung.
Nunmehr hat auch die Elektronik in die R ä u m e der Landesforstdirektion Einzug gehalten

Parkplätze für
Behinderte
(We) Für gehbehinderte A u t o fahrer, die im Besitz eines von
der Stadtgemeinde ausgestellten
Behindertenausweises sind, stehen derzeit in Innsbruck folgende Spezialparkplätze zum A b stellen der Kraftfahrzeuge zur
V e r f ü g u n g : Rathaushof (3), am
Rennweg vor der H o f b u r g (2),
am Burggraben vor der Kunsthandlung
Unterberger
(2),
Anichstraße vor dem Sanitätsi"cschalt Danner (3), Fischersi talk- 19 (4), Adamgasse vor
dem Dampfbad (1), Innstraße

am Offende des Waltherparks
(2), vor der Ottoburg (2), D r . Olatl Straße 24 (1), Parkplatz
Baggersee (3), Kreuzung Speckbacherstraße/Egger-LienzStraße (3), Müllerstraße/Ecke
Peter Mayr-Straße (1), TivoliSchwiinmbad (2), Fritz-Konzcrt-Straße vor der Bauernkrankenkasse (1) und auf dem
Privatparkplatz in der Meinh a r d s t r a ß e (5).
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und eine neue rechnergestützte
Immissionsüberwachungsanlage konnte vor kurzem in Betrieb genommen werden.
Für Innsbruck und die anderen
angeschlossenen Außenstellen
bedeutet dies, daß im entscheidenden Moment nun noch rascher und wirkungsvoller gegen
Luftverschmutzungen aufgetreten werden kann. In Hinkunft
wird die Stadtgemeinde w ö chentlich, statt bisher vierteljährlich, exakte Werte über die
Luftqualität im Bereich von
Innsbruck übermittelt bekommen.
Rund 2,5 Millionen Schilling
hat das Land Tirol aus Raumordnungsmitteln f ü r diese Immissionsüberwachungsanlage
investiert, und die Meßgeräte,
die u n g e f ä h r den gleichen Wert
repräsentieren, wurden vom
Bundesministerium
f ü r Gesundheit und Umweltschutz zur
Verfügung gestellt.
Vorläufig sind drei Außenstellen, nämlich Innsbruck, Hall
und Brixlegg, ü b e r Telefonstandleitungen mit der Zentrale
in der Bürgerstraße verbunden.
Der Anschluß des „ L u f t s p i o n s "
im Olympischen D o r f ist noch
für dieses Jahr geplant. In diesen Außenstellen wird die Konzentration der verschiedenen
Luftschadstoffe laufend gemessen und in M i n u t e n a b s t ä n d e n
an die Zentrale weitergeleitet.
Kommt es zu Überschreitungen
einzelner Schadstoffkonzentrationen im Sinne des M a ß n a h menplanes,
dann
zeigt der
Rechner die Alarmsituation automatisch an.

(Gr) M i t einem ausführlichen
Bericht über die Aktivitäten des
städtischen Amtes f ü r Umweltschutz im Jahr 1981 verband
amtsführender
Gemeinderat
Rudolf Brix bei den Budgetberatungen eine Reihe von H i n weisen auf die vordringlichen
und, wie er sagte, zumeist über
kleine Schritte realisierbaren
Anliegen des Umweltschutzes.
Bedingt durch die Talkessellage
der Stadt gelte es weiterhin
mehr auf umweltfreundliche
Energie umzustellen. Der vermehrten Stromheizung in Wohnungen würde eine Reduzierung der Anschlußkosten dienlich sein, ein Anschluß des Kongreßhauses und des Landestheaters an das Gaswerk bzw.
Fernheizwerk wäre ein wesentlicher Beitrag für bessere Luftverhältnisse, die Freihaltung
der Taleinschnitte an der Nordkette von einer Verbauung erscheine im Interesse der Durchlüftung der Stadt nahezu lebensnotwendig.
Der Antrag auf Erlassung eines
Baumschutzgesetzes habe im

Tiroler Landtag keine Mehrheit
gefunden, die Stadt sollte ihrerseits weiterhin bemüht sein,
nach notwendigen Baumschlägerungen ersatzweise A u f f o r stungen d u r c h z u f ü h r e n und bei
Straßenneubauten oder -Wiederherstellungen auch G r ü n a n lagen und entsprechende Baumbepflanzungen vorzusehen.
Mehr verkehrsverdünnte Zonen, Garagen am Stadtrand,
aber auch die E i n f ü h r u n g der
Parkraumbewirtschaftung wären f ü r den Umweltschutz
ebenso von Vorteil wie ein Ausbau der Straßenbahnlinien und
eine höhere Attraktivität der
öffentlichen Verkehrsmittel.
In der Reduzierung der Lärmplage käme neben der Kontrolle
vor allem der Rücksichtnahme
der einzelnen Bürger, besonders
auch der Autofahrer, ebenso
große Bedeutung zu wie der
Sauberhaltung der Straßen und
Gehsteige. Gerade die Fragen
des Umweltschutzes könnten
nur im Miteinander aller Betroffenen und Beteiligten gelöst
werden.

Rauschgift: Steigende Tendenz
Nun Drogenvertrauenslehrer an den Schulen
(We) Das Drogenproblem an
den Schulen verstärkt in den
G r i f f bekommen will man nun
beim Landesschulrat f ü r Tirol
in Zusammenarbeit mit dem
Jugendrotkreuz und der Psychiatrischen
Klinik
unter
U n i v . - P r o f . D r . Krispin Exner.
Seit dem F r ü h j a h r 1981 wirken
an den mittleren und höheren
Schulen sogenannte Drogenvertrauenslehrer, an die sich die
Schüler, wenn sie sich in Bedrängnis
befinden,
wenden
k ö n n e n , ohne Angst haben zu
müssen, d a ß die Öffentlichkeit
davon etwas e r f ä h r t .
Anlaß f ü r diese M a ß n a h m e war
eine an den Schulen durchgef ü h r t e Erhebung auf anonymer
Basis, wobei mehr als 2000
Schüler befragt wurden. Dabei
mußte eine beträchtlich steigende Tendenz zum Drogenkonsum bei Jugendlichen festgestellt werden. Zehn Prozent der
18- bis 19jährigen gaben Drogenerfahrung an. Die ersten
Drogenkontakte
hatten
7,4

Prozent bereits mit 12 Jahren
oder sogar darunter, bei den
14jährigen waren es 14 Prozent
und bei den 15- und 16jährigen
29 Prozent. Als Grund f ü r den
Konsum von Rauschgift werden Neugierde, Sorgen vergessen, Verzweiflung, Sinnlosigkeitsgefühle,
Elternkonflikt
und Einsamkeit angegeben. Die
Substanzen
wie Haschisch,
L S D und Opiate beziehen die
Schüler zunächst aus dem
Freundes- und Bekanntenkreis,
erst nach den ersten Drogenkontakten treten die Händler in
Erscheinung.
Alles in allem eine bedrohliche
Situation, die im Auge behalten
werden m u ß . Im Vordergrund
m u ß die Hilfe stehn und nicht
die Bestrafung, wobei das Vertrauen natürlich Voraussetzung
ist. Darüber hinaus soll in H i n kunft eine verstärkte Information der jungen Menschen, der
Eltern und Lehrer erfolgen, damit dieses Problem von allen
gleich wichtig eingeschätzt werde.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1982, N r . 3