Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.12

- S.16

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der einmal neuzuerrichtendc
Innbrücke zu verwenden. So erfolgte also im Frühjahr 1790
der Abbruch des Inntores, und
lediglich für die Uhr wurde zumindest noch für einige Zeit ein
neuer Platz auf dem Pfarrkirbracht war, so baten in diesem chenturm gefunden. Schnell
Jahr die Bewohner des jenseiti- vergessen wurden Tor und
gen Innufers um die Montage Turm und auch, daß sie einem
einer Maschinenuhr mit „zwei Viertel der Stadt den Namen
Zeigern und einer Glocke", was gaben. Der von der Herzogihnen auch vom Stadtrat ge- Friedrich-Straße, der Pfarrgaswährt wurde, allerdings auf ei- se und der Badgasse umschlosgene Rechnung, da sie wohl die sene Teil der Altstadt war das
Hauptnutznießer der neuen Inntorviertel.
Einrichtung wurden.
Heute erinnert nur noch ein
Im Jahre 1652 kam das Inntor
vom Innsbrucker Verschönemit seinen „Räumlichkeiten" rungsverein initiiertes Sgraffito
tauschweise in den Besitz des an der Ostfront des InnkaserHofes, wurde zu einem Gefäng- nengebäudes an das ehemalige
nis umgebaut, fiel aber 1665, in Inntor.
welchem Jahr die Tiroler Herrscherlinie ausstarb, wieder an
die Stadt zurück. Nun wurde
das Innere der Baulichkeit wieVOR HUNDERT
der umgewidmet und diente sowohl als Feuerwache als auch
als Ablageplatz für städtische
Archivalien und alte Gerichts- 17. Dezember: „Etwas Vorzügakten.
liches für Kinder sind die unzerMit diesen Funktionen ausge- brechlichen Puppen! Gleichzeistattet, fristete das Inntor und tig waschbar und zum Kämsein Turm bis zum Jahre 1790 men, ohne und mit prachtvolsein Dasein, bis der damalige len Kleidern, auch zum An-und
Baudirektor Franz Baraga die Ausziehen (kommen auch nicht
Idee hatte, die dauerhaften theurer als andere). Eine Menge
Quadersteine des Turmes als der lieblichsten und unterhältBaumaterial für die damals wie- lichsten Kinderspielwaren zu

as Innbriickentor
Jede im Mittelalter gegründete
Stadt bedurfte einiger Voraussetzungen, um das Recht, sich
als solche bezeichnen zu können, zu erlangen. Bevor sie dieses Vorrecht gegenüber anderen
Orten urkundlich verliehen bekommen konnte, war es notwendig, einige markante MerkVon Josefine Justic
male vorzuweisen, darunter u.
a. auch die Befestigung mit einer Ringmauer und einem Graben.
Auch Innsbruck entsprach zur
Zeit seiner Gründung diesem
Bild der mittelalterlichen Stadt,
und die heutige Altstadt war
von einer Stadtmauer mit
Stadttoren am Anfang bzw.
Ende der durchlaufenden Straßen umschlossen. Die Ringmauer unserer Stadt könnte
man noch heute an manchen
Außenfassaden von Häusern
des Markt- und Burggrabens
entdecken, doch die stattlichen
Tore sind — bis auf das Saggentor — nur noch auf alten
Ansichten zu bewundern.

So mögen diese Zeilen an einen
dieser trutzigen Turmbauten erinnern: das Inntor. Es stand,
wie der Name schon sagt, am
Ausgang der Stadt zur Innbrücke hin. Wann das Inntor
erbaut wurde, wissen wir nicht.
Jedenfalls erscheint es uns in
der Mitte des 16. Jahrhunderts
als ein aus Quadern aufgeführter Bau, in Stockwerke gegliedert, dessen oberstes von halbrunden Erkertürmchen mit zugespitzten Dächern flankiert
wurde. Ansonsten war die nach
der ,,Anbruggen" ( = Mariahilf und St. Nikolaus) gerichtete Fassade nur mit einem Fresko „Christus am Kreuz mit Maria und Johannes" geschmückt,
und oberhalb des Torbogens
war das Stadtwappen angebracht. Am Fuße des Tores
konnte man an einer Eisenstange die jeweils gültigen Längenmaße der Stadt Innsbruck ablesen.
Aber auch das wichtigste Utensil fast jeden Turmes fehlte dem
Inntorturm nicht: War es bis
zum Jahre 1556 eine Sonnenuhr, die an der Westseite ange-

jk JAHREN

J

äußerst billigen Preisen. A.
Witting. Galanteriewarenhandlung Maria-Theresien-Straße 5,
Innsbruck."
24. Dezember: „Bade- und
Waschanstalt Innsbruck. Das
gefertigte Comité beehrt sich
mit der Anzeige, daß die
.Waschanstalt" am 2. Jänner
1882, die ,Badeanstalt" aber
erst am 8. Jänner 1882 eröffnet
wird. Zu recht zahlreichem Zuspruche einladend und auf den
dieses Blatt als Beilage begleitenden Bäder- und WaschlohnTarif sammt Prospect ergebenst
hinweisend, zeichnet hochachtungsvoll das Comitc."
24. Dezember: „Die Freiwillige
Feuerwehr von Hötting hält am
Montag (Stcphanitag) um 4
Uhr nachmittags im Saale zu
Büchsenhausen ihre Christ baumfeier ab. Der Reinertrag
des damit verbundenen, reich
ausgestatteten Glückstopfes ist
zur Anschaffung einer neuen
Pie ummauerte Innsbrucker A Itstudt mit den Stadttoren und dem (irahen. Im I Ordergrund das Inn- Fahrspritze bestimmt. Das Cotor, am westlichen Ende der Sei/erfasse das Pickentor, das Vorstadttor am Ausgang der Herzog- mite hat für Unterhaltung der
Gäste in umfassender Weise
l"riedrich-Straße und im Hintergrund, als Abschluß der Hofgasse, das Saggentor. (Kolorierte
W.
Tuschzeichnung, vermutlich von J. Strickner, um 1757. Original im Stadtarchiv. Repro: Murauer.) Sorge getragen. "