Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.8

- S.3

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Großes Bergerlebnis Innsbruck
Wanderprogramm des Fremdenverkehrsverbandes: begeistertes Echo

Liebe Mitbürger!
In letzter Zeit haben sich
Zeitungsveröffentlichungen
mit der Tätigkeit auch städtischer Bediensteter befaßt
und sich dabei auf einen
Rechnungshofbericht berufen, der im Innsbrucker Gemeinderat noch gar nicht
diskutiert wurde. Ich möchte dieser Debatte nicht vorgreifen, sehe mich als Bürgermeister aber doch verpflichtet, schon heute einige
grundsätzliche Feststellungen zu treffen.
Es steht außer Frage, daß
die Tätigkeit des Beamten,
die ja weitgehend auch mit
Steuermitteln
finanziert
wird, mit besonderer Sorgfalt und auch mit besonderem
Verantwortungsbewußtsein wahrzunehmen ist.
So liegt es im Interesse des
Bürgermeisters wie im Interesse der Bevölkerung, wenn
tatsächliche Mängel, die
überall entstehen können,
wo Menschen am Werk
sind, aufgezeigt werden.
Nicht mehr objektiv und
nicht mehr gerecht aber ist
es, wenn beispielsweise aus
bestehenden
Gesetzeslücken, auf die hingewiesen
wird, schon auf Unkorrektheiten geschlossen wird und
vor allem, wenn Einzelfälle
negativer Art in unzulässiger Weise verallgemeinert
werden, andererseits aber
etwa von jenen städtischen
Bediensteten, die sich auch
über ihre Verpflichtungen
hinaus einsetzen, schon gar
nicht mehr die Rede ist.

(Th) Eine 70jährige Hamburgerin marschiert trotz Schlechtwetters den siebten Tag mit, eine amerikanische Studentin ist
diesen Sommer das dritte Mal
dabei, ein 69jähriger Südafrikaner dehnte seinen geplanten
zweitägigen Aufenthalt auf drei
Wochen aus und konnte anschließend zwölf Bergwanderungen in sein Tourenbuch eintragen . . . Die Aufzählung ließe sich beliebig lang fortsetzen,
denn
das
Bergwanderprogramm des Fremdenverkehrsverbandes Innsbruck-Igls und
Umgebung, das von Juni bis
September täglich Wanderungen vorsieht, findet begeisterten
Anklang.
Dieser kostenlose Service für
den längerbleibenden Gast wurde heuer bereits von 1693 Personen in Anspruch genommen;
dies bedeutet schon jetzt eine
Steigerung gegenüber dem Vorjahr von hundert Prozent.
Was bewegt den Gast, hier mitzuwandern? Zum ersten wohl
die eher seltene Gelegenheit,
fremde Berge unter kundiger
Leitung kennenzulernen. Zudem gewinnt der Urlaub, der
mit aktiver Betätigung verbunden ist, zunehmend Freunde.
Zum zweiten mag jedoch ausschlaggebend sein, und hier
dürfte auch die Erklärung dafür liegen, warum — wie in vielen Fällen — aus einem eher zufälligen Tagesausflug ein mehrwöchiger Wanderurlaub wurde:
das Gemeinschaftserlebnis, die
Bergkameradschaft. Daß hiebei
den Bergführern der Alpinschule Innsbruck, die größte Umsicht an den Tag legen und bisher alle Touren unfallfrei geführt haben, eine besondere
Aufgabe zufällt, liegt auf der
Hand. Nicht zuletzt ihnen ist es
zuzuschreiben, daß auch extremes Schlechtwetter der Begeisterung keinen Abbruch tut —
wie die Juli-Wochen gezeigt haben. Stundenlange Touren im
Regen und sogar im Neuschnee
werden ebenso wie die darauffolgenden, besonders gemütlichen Stunden in der Berghütte
ausschließlich auf das Konto
„Lebensgewinn" verbucht.
Das tägliche Wanderziel wird

der Kondition der Teilnehmer
(die Ausrüstung kann vor der
Abfahrt an Ort und Stelle leihweise ergänzt werden) angepaßt, wobei sich der Bergführer
eher auf sein diesbezügliches
,,Gspür" als auf Angaben verläßt . . . Psychologischen Anreiz zum Mitwandern stellen neben dem Tourenbuch die Kasermandl-Leistungsabzeichen
dar, die in Bronze, Silber, Gold
und Bergkristall verliehen werden.
Am wanderfreudigsten zeigten
sich heuer bisher die Gäste aus
den USA und Kanada, mit Abstand gefolgt von unseren nördlichen Nachbarn. Die weitere
Reihung: Frankreich, Österreich, Australien, Großbritannien, Schweden, Spanien . .
Für die Fremdenverkehrswirtschaft der Stadt bedeutet, so
Stadtverkehrsdirektor Senatsrat Dr. Kettl, die Einrichtung
des Bergwanderbusses eine
Möglichkeit, den durchreisenden Gast (der in den Sommermonaten den größten Anteil
stellt) zu einem längeren Aufenthalt zu bewegen. Wie die Er-

fahrung im Sommer bisher aber
auch bei dem erfolgreichen
Aufbau der Wintersaison gezeigt hat, ist dies, wenn entsprechend verlockende Aktivitäten
in Aussicht gestellt werden,

Aus dem
Wanderprogramm
Seegrube — Hafelekar —
P feis—Samertal—Scharnitz
Axamer Lizum — Hoadl —
Adolf-Pichler-Hütte — Kemater Alm — Grinzens
Hochzirl — Solsteinhaus —
Magdeburger Hütte —Ziri
Fulpmes — Kreuzjöchl —
Sennesj och — Star kenburger
Hütte — Fulpmes
Hungerburg—Arzler Alm—
Rumer Alm — Vintlalm —
Thaur
durchaus möglich. Die steigende Zahl von Stammgästen, die
sich bei „ihrem" Bergführer
schon für das nächste Jahr anmelden, läßt zudem eine positive Mundpropaganda erwarten.

Wie zahlreiche Dankschreiben beweisen, sind es für viele Urlauber unvergeßliche Stunden, die sie beim Bergwandern — mit dem
Bergführer an der Spitze — rund um Innsbruck erleben.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1981, Nr. 8

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