Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.11

- S.6

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_AmtsblattNr.11
Nr. 1:

Beilagen

Der Verfasser wahrt im Aeußeren den alten Bestand
vollständig, im Inneren wenigstens so weit als möglich.
Der Haupteingang liegt seitlich, wodurch unliebsame
Verkehrsüberschneidungen bei den Garderoben entstehen.
Abgesehen hieoon ist aber der Grundriß des Erdgeschosses
klar entwickelt. Auch das Obergeschoß ist grundrißlich
entsprechend aufgeteilt. Die Schauspieler-Garderoben
und die Büroräume sind unter Wahrung des Altbestandes zweckmäßig eingegliedert.
I m Innern des Saales ist die vorhandene großartige
Vogenstellung zwar kenntlich, wird aber durch die Ueberschneidung der Galeriebrüstung einigermaßen beeinträchtigt. Die im Programm geforderte Abtrennung der Umgänge um den Saal ließe sich leicht durchführen. Das
Cafs liegt nicht ungünstig, doch scheint dessen Höhenentwicklung etwas übertrieben.
Nr. 4:
Die Annahme der Vorfahrt und des Haupteinganges
an der Stirnseite ist richtig und zweckmäßig. Die Verkehrsregelung des Vorplatzes und Parkplatzes bedarf
noch der Ueberlegung.
Das Erdgeschoß zeigt eine klare grundrißliche Lösung,
die Anordnung der Wandelhalle, der Garderoben, Aufgänge und Kassen ist gut überlegt und zweckmäßig. Auch
die Anordnuna der Räume im Obergeschoß ist folgerichtig, als Nachteil erscheint die horizontale Galerie an der
Stirnseite, bei der stcy für die Plätze unzureichende Sicht
auf den Vühnenraum ergibt. Die seitlichen Galerien wären zu senken, da die durch die Brüstungen erfolgte Teilung der Rundbogenöffnungen, (die das architektonisch
verstärkte und eindrucksvollste Motiv des Innenraumes
darstellen) ein ungünstiges vertikales Teilungsverhältnis ergibt.
Die Lösung des stirnseitlichen Anbaues ist grundsätzlich gut. Die Fensterausbildung des Obergeschosses aber
mit dem bestehenden Bauwerk nicht übereinstimmend;
dies trifft insbesondere für die Fensterwand des Sitzungssaales zu, die industriell wirkt.
Die Aufschüblinge an die Dachfläche wären aus architektonischen und technischen Gründen besser wegzulassen.
Bei der Holzdecke über dem Saal erscheinen die überaus
tark dimensionierten Träme mit dem tatsächlichen Vetand nicht übereinstimmend. Zusammenfassend beurteilt,
tellt das Projekt eine grundrißlich und architektonisch
gut durchdachte reife Lösung dar, dessen geringe Mängel
leicht zu beheben wären.
Nr. 7:
Der Verfasser legt den Hauptzugang an die Nordseite
und kommt dabei zu einer vorbildlich klaren Grundrißdisposition, sowohl im Erd- wie im Obergeschoß. Die
zwangsläufige Führung der Besucher durch die Kassenlialle und die Garderoben zur Wandelhalle und zum Saal
ist vorzüglich. Von besonderem Reiz ist die räumliche
Gliederung der Wandelhalle; auch der kleine Saal liegt
gut und hat schöne räumliche Verhältnisse. Wohnung und
Büroräume liegen entsprechend. Daß die Nebenräume
der Bühne im Untergeschoß liegen, ist nicht ganz glücklich.
Ein großer Vorzug des Entwurfes liegt darin, daß die

großartige Bogenstellung der Dogana fast ganz, nicht nur
erhalten, sondern als Leitmotiv des Baues auch überall
sichtbar zur Wirkung kommt. Nicht ganz ausgereift ist
noch die Durchbildung der Decke und der Orgel, kleine
Mängel, die aber, ohne am Organismus des Projektes zu
ändern, unschwer beseitigt werden können.
Das Aeußere ist durch Beibehaltung und Fortführung
der Architektur über den ganzen Vaukörver hin noch gesteigert. Der vorhandenen Architektur gut angepaßt und
durchaus bodenständig wirkend, ist die Durchbildung der
Nordfassade. Auch die kleinen eingefügten Fenster im
Untergeschoß wirken fast als eine Bereicherung der alten
Architektur, wie überhaupt Außen- und Innenarchitektur gut und logisch zusammenhängen und ein feines Taktgefühl verraten.
Nr. 9:
Zu- und Anfahrtsmöglichkeiten sind gut überlegt, ebenso wie die Lage des Hauvteinganges an der Stirnseite.
Die Zugänge zu der Wandelhalle im Erogeschoß sind jedoch nicht zweckmäßig, ebenso wie die Lage der Galeriestiege, dagegen ist die Anordnung der Garderoben ausgezeichnet. Die im Obergeschoß durchlaufenden seitlichen
Galerien zerstören die vorzüglichen Maßverhältnisse der
bestehenden Pfeilerstellungen. Die Anordnung von Oberlichten über der Wandelhalle im 1. Stock und insbesondere über der Küche ist bei der gegebenen großen Dachstuhlhöhe von über 10 Metern unzweckmäßig. Der Anbau für den Sitzungssaal ist unorganisch, die Ausbildung
der Stirnseite des Hauptgebäudes kann architektonisch
nicht befriedigen und ist nicht gelöst. Auch die Abänderung der Längsfront des Gebäudes durch Weglassung
der Lisenen und Anordnung von Rundbögen über den
Seitenausgängen sowie von Rundfenstern bringt keine
architektonische Verbesserung der bestehenden Fassade,
sondern eine wenig überzeugende Umgestaltung.
Trotz guter Teillösungen der Bauaufgabe sind grundritzlich und architektonisch wesentliche Mängel vorhanden.
Nr. 11:
Der Verfasser legt den Hauptzugang ähnlich wie im
Projekt 1 seitlich, kommt aber durch Fortlassung des
Caf6s zu weiträumigeren Verhältnissen, wenngleich auch
er den Gegenstrom bei der Garderobe nicht zu vermeiden
vermag. Bühnengarderoben und Wohnung liegen entsprechend, ebenso der Sitzungssaal. Die geräumige Vorhalle im Obergeschoß ist zweckmäßig zu einem Erfrischungsraum ausgenützt.
Daß die großartige alte Vogenstellung im Saal in
guter Weise sichtbar und in ihren übrigen Teilen wenigstens in ihrem Organismus erhalten bleibt, ist anzuerkennen. Weniger überzeugend wirkt die Deckenausbildung des Saales.
Durch Abtragung des obersten Geschosses des Wohntraktes gewinnt der ganze Vaukörper ein großes Format. Die äußere Architektur der Dogana ist erfreulicherweise beibehalten und wird auch durch die eingebauten Fenster und Türen nicht weiter beeinträchtigt.
Nr. 13:
Dieses Projekt löst die Zugangsmöglichkeit an der
Längsseite des Gebäudes durch Unterteilung der be-

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