Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.4

- S.16

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Gesamter Text dieser Seite:
Wolfgang A. Mozart in Innsbruck
Am Freitag, dem 15. Dezember
1769, trafen um 17.30 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
und sein Vater Leopold Mozart
auf ihrer ersten italienischen
Reise (1769—1771), von Salzburg kommend, in Innsbruck
ein und stiegen im Gasthof
Von Mag. Herbert Woditschka
„Weißes Kreuz"
(HerzogFriedrich-Straße 31) ab, dessen
Besitzer, Jakob Philipp Pichler,
Bürgermeister der Stadt Innsbruck war.
Auf der Reise nach Innsbruck
hatten sie in Wörgl haltgemacht. Hier schrieb Wolfgang
Amadeus voll Freude einen
Brief nach Salzburg, der als erster seiner Briefe erhalten geblieben ist: ,,Allerliebste Mama! Mein Herz ist völlig entzücket aus lauter Vergnügen,
weil mir auf dieser Reise so lustig ist, weil es so warm ist in
dem Wagen und weil unser
Gutscher ein galanter Kerl ist,
welcher, wenn es der Weg ein

bißchen zuläßt, so geschwind
fahrt. Die Reisebeschreibung
wird mein Papa der Mama
schon erkläret haben. Ihr getreuer
Sohn
Wolfgang
Mozart."
Am Samstag ließ Leopold Mozart seine Ankunft dem Gubernialrat Johann Nepomuk Graf
Spaur (1724—1793) melden,
der bereits ein Empfehlungsschreiben seines Bruders, des
Salzburger Domkapitulars Ignaz Joseph Spaur, erhalten hatte. Der Graf stellte seinen Wagen zur Verfügung, mit dem
nun Besuche bei Gubernialrat
Kalhamer, Freiherrn Cristani
und Baron Enzenberg gemacht
wurden. Bei der Familie Falk
begegnete Wolfgang Amadeus
dem zwölfjährigen Joseph Benedikt, der bereits beim Hochzeitsfest im Jahre 1765 vor dem
Kaiserpaar ein Klavierkonzert
hatte geben dürfen.
Am Sonntag früh wurde das
Einladungsbillett
zu einem
Konzert beim Reichsgrafen
Leopold
Franz
Künigl

(1726—1813) zugestellt. Dieses
fand am 17. Dezember 1769 um
17 Uhr im Haus Maria-Theresien-Straße 38 ( = seit 1804 Palais Trapp) in dem westlich gelegenen Saal statt, der vom ersten bis zum dritten Stock
reichte. Das Hauskonzert wurde von Mozart am Klavier und
von einem Kammerorchester
vorgetragen, das aus der Dienerschaft des Hauses, verstärkt
durch den Geiger Franz Sebastian Haindl und den Waldhornisten Franz Joseph Schauer,
bestand. Wie Leopold an seine
Frau schrieb, hatte Wolf gang
Amadeus „ein sehr schönes
Concert, das er alla prima vista
( = frei vom Blatt) gespielt, bekommen". Über dieses künstlerische Ereignis berichtete die

1881

„Montägige Ordinarizeitung":
„Gestern wurde Herr Wolfgang Mozart dermalen wirkl.
Hochfürstl.
Salzburgischer
Concertmeister zu einem Concerte, welches der hohe Adel
veranstaltet hatte, eingeladen,
in welchem er die schönsten
Proben seiner ganz besonderen
Geschicklichkeit ablegte. Dieser
junge Tonkünstler, welcher
dermalen 13 Jahre alt ist, hat
also auch hier seinem Ruhm einen neuen Glanz beygelegt und
durch seine außerordentlichen
Talente die Stimmen aller Musikverständigen zu seinem Lobe
vereiniget."
Am Dienstag, den 19. Dezember 1769, nachmittags, verließ
Wolfgang Amadeus Mozart mit
seinem Vater Innsbruck, ohne
die Stadt im Leben jemals wiederzusehen. Die erste italienische Reise führte bis in die
Opernmetropole Neapel und
war ein großer Erfolg.

VOR HUNDERT JAHREN

16. April: Bereits seit längerer
Zeit erwecken die Arbeiten des
Porträtmalers Josef Buche das
Interesse der Kunst- und Laienwelt und werden als vorzüglich
bezeichnet. „Das beweist eine
große Anzahl Porträte von
Herren und Damen aus der hiesigen Gesellschaft, die fast
durchwegs mit sprechender
Ähnlichkeit aus seinem Pinsel
hervorgegangen sind. Trotz der
fabelhaften Schnelligkeit, mit
welcher Buche seine Bilder fertigstellt, zeigen dieselben eine
sorgfältige Ausführung des Details, namentlich bei Frauenköpfen, welche gleichwohl nie
ins Geleckte übergeht."
19. April: „Lebende Uhu"s gesund und fehlerfrei kaufe ich
zum höchsten Preise. A. Witting, Maria-Theresienstraße."

Mann, darunter 1 Führer und 1
Mann, dem die Obhut der Arrestanten anvertraut ist; somit
bleiben 16 Mann, die zu 8
Mann alle 12 Stunden sich ablösen. Von diesen 8 Mann kommen 4 Mann zur Verwendung
im äußeren Dienst, während die
anderen die Reserve bilden. Der
Antrag lautet auf Vermehrung
des Mannschaftsstandes um 4
Mann, "so daß 3 derselben zum
äußeren Dienst kommen, während „der vierte als Detectiv
ausschließlich dem Bürgermeister zur Verfügung stehe".
27. April: „Aus Anlaß der Vermählung des Kronprinzen Rudolph mit der Prinzessin Stephanie hat sich unter den Frauen Innsbruck"s ein Comité gebildet, um aus freiwilligen
Spenden, zu deren Zeichnung
Subscriptionsbogen aufgelegt
werden, auch den Armen einen
frohen Tag zu bereiten."

23. April: „Neuestes! WiegeWägen! Die neuerfundenen
und sehr beliebten Wiege-Wägen ersetzen die Wiege im Zim- 11. Mai: Als bleibende Erinnemer vollständig. — Durch eine rung an die Hochzeit von Kronleichte Handbewegung ist der prinz Rudolph und Prinzessin
Wagen zur Wiege und die Wie- Stephanie fand am gestrigen
ge zum Wagen umgestaltet."
Tag um 12 Uhr Mittag die feier25. April: In der Gemeinderats- liche Grundsteinlegung zum
sitzung wird ein Antrag über Bau der Staatsgewerbeschule
Vermehrung der städtischen Si- statt, die eine Erweiterung der
Porträt von Wolf gang Amadeus Mozart am 5. Jänner 1770. Öl- cherheitswache gestellt. Der ge- hiesigen Zeichen- und ModelW.
bild von Saverio Dalla Rosa.
(Repro: Murauer) genwärtige Stand beträgt 18 lierschule darstellt.