Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.4

- S.5

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Innsbruck schützt sein Stadtbild
Nach Saggen, Amras und Mühlau nun auch Ortskern Arzls Schutzzone
(We) Der Schutz des historisch
gewachsenen Stadtbildes oder
Dorfkernes mit seinen alten
Bauformen ist heute aus einem
Stadtentwicklungsprogramm
nicht mehr wegzudenken. Erklärtes Ziel der Stadtplanung ist
es, in Zukunft störende Eingriffe in das Stadtbild zu vermeiden
und nach einer dynamischen
baulichen Entwicklung, die
auch Innsbrucks Stadtbild der
letzten 20 Jahre entscheidend
prägte, die Originalität und
Identität der Stadt zu erhalten.
Politik und Verwaltung und im
besonderen Maß auch die Bevölkerung bekennen sich nun
wieder nachhaltig zu dem vom
Menschen geschaffenen historischen Lebensraum. Durch das
im Juli 1976 vom Tiroler Landtag
beschlossene
Tiroler
Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz, an dessen Zustandekommen die Stadt Innsbruck

15 Jahre
Kaufhaus Tyrol
Vergrößert und verschönert
feierte das Kaufhaus Tyrol in
der Maria-Theresien-Straße in
Anwesenheit der beiden Vizebürgermeister Niescher und
Reg.-Rat Obenfeldner und anderer prominenter Vertreter
von Politik und Wirtschaft mit
seinem neuen Hauschef J. D.
Lerchl sein 15jähriges Bestehen.

maßgeblichen Anteil hat, ist es
der Tiroler Landesregierung
möglich, auf Antrag einer Gemeinde besonders wertvolle Ensembles oder ganze Stadtteile
zur Erhaltungs- oder Schutzzone zu erklären. In der Erhaltungszone sind Abbruche von
Gebäuden nur dann möglich,
wenn sie technisch nicht mehr
sanierbar, und in der Schutzzone, wenn sie technisch und auch
wirtschaftlich nicht mehr erneuerungsfähig sind. Neben
diesem wichtigen Aspekt der
Erhaltungspflicht enthält dieses
Gesetz auch Regelungen über
die Neugestaltung und Umgestaltung von Bauwerken in diesen Zonen, wobei ein Sachverständigenbeirat beim Amt der
Tiroler Landesregierung als
Gutachtergremium eingerichtet
wurde.
In Innsbruck ist schon in den
letzten zwei Jahren für die Altstadt und die Maria-TheresienStraße und Teile von Mariahilf
und St. Nikolaus eine Erhaltungszone sowie für den VillenSaggen eine Schutzzone erlassen worden. Gerade das Beispiel der Schutzzone Saggen
wurde in zweifacher Hinsicht
zum Modellfall. Zum einen
sind die Abbruche im Saggen
weitgehend zum Stillstand gekommen, zum anderen nehmen
immer mehr junge Familien die
Möglichkeit wahr, in SaggenHäuser einzuziehen, was sich
natürlich positiv auf die Erhal-

tung dieses wertvollen Hausbestandes auswirkt.
In konsequenter Verfolgung
dieser Maßnahmen zum Schutz
des Stadtbildes von Innsbruck
wurden am 27. Jänner die Ortskerne von Mühlau und Amras
zu Schutzzonen erklärt, für
Arzl ist eine derartige Maßnahme eben in Ausarbeitung. Gerade die historischen Ortskerne
von Amras und Arzl stellen hin-

sichtlich ihrer Funktion und
auch Gestaltung einen eigenständigen Siedlungsbereich dar,
wenngleich vereinzelt bereits
neuzeitliche Bausubstanz im
dörflichen Ensemble Eingang
gefunden hat.
Diese Schutzzonen sollen nun
im Rahmen zukünftiger Bauverfahren nicht etwa einem falschen Nostalgiedenken Rechnung tragen, sondern gewährleisten, daß die historisch gewachsenen Bauformen und
Straßenräume sinnvoll in eine
zeitgemäße
Formensprachen
übersetzt werden.

Wieder ein Plus für Innsbruck
Sieben Prozent Steigerung im Fremdenverkehr
(We) Im vergangenen Fremdenverkehrsjahr, von November 1979 bis Oktober 1980,
wurden in Innsbruck 1,337.267
Nächtigungen gezählt, was einer Steigerungsrate gegenüber
dem Vorjahr von über sieben
Prozent gleichkommt. Der für
den Fremdenverkehr zuständige amtsführende Gemeinderat,
Dr. Walter Ebenberger, unterstrich in der Budgetdebatte des
Gemeinderates, daß diese erfreuliche Entwicklung sicher
nicht ohne die großartigen Initiativen des Städtischen Verkehrsamtes und des Fremdenverkehrsverbandes Innsbruck
—Igls und ganz besonders
nicht ohne die fördernde
Hilfe der Stadt möglich gewesen wäre. Im Budget für das
Jahr 1981 sind 1,7 Millionen
Schilling für Maßnahmen zur
Förderung des Fremdenverkehrs vorgesehen. Dank des
Entgegenkommens der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
der Stadtwerke können Inhaber

des Innsbrucker Schipasses
nunmehr auch die öffentlichen
Hallenbäder und die städtischen Verkehrseinrichtungen
frei benützen. Unschlagbare
Hits des Innsbrucker Fremdenverkehrs sind aber nach wie vor
das Innsbrucker Bergwanderprogramm, der Club Innsbruck
und nicht zuletzt unsere schöne
Stadt inmitten der herrlichen
Bergwelt.
Für einen weiteren Ausbau der
Innsbrucker Wintersaison ist
das
Vorhandensein
einer
schneesicheren Abfahrt in unmittelbarer Nähe der Stadt sowie eine noch stärkere Beförderungskapazität der Aufstiegshilfen unerläßlich. Es wird daher die Möglichkeit geprüft, die
Patscherkofelabfahrt mit einer
Anlage für künstliche SchneeErzeugung zu versehen, wobei
man die Erfahrungen, die man
mit solchen Anlagen im In- und
Ausland bereits gemacht hat, in
die Überlegungen mit einbeziehen kann.

INNSBRUCKER, VON
DENEN MAN SPRICHT
* Der Vorstand der Innsbrucker Kinderklinik, Univ.Prof. Dr. Heribert Berger, zu
dessen Ehre aus Anlaß seines
60. Geburtstages im Innsbrucker Kongreßhaus ein internationales pädiatrisches Symposium veranstaltet wurde, erhielt am 14. März den großen
Die Schutzzone Amras umfaßt den Bereich des historischen Orts-Leopold-Kunschak-Preis überreicht.
kernes um die A mraser Pfarrkirche sowie den A mraser Schloßpark.
SCHUTZZONE AMRAS

* Als Dank dafür, daß Frau
Antonie Viehböck durch mehrere Kriegsjahre einen jüdischen Flüchtling versteckt gehalten und so vor dem sicheren
Tod bewahrt hat, überreichte
dieser Tage der israelische Botschafter in Österreich, Yissakhev Bon-Yaacov, der tapferen
Innsbruckerin die „Yad-Vashem-Medaille".

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1981, Nr. 4

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