Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.3

- S.9

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UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

Der Alpenraum als Experimentierfeld
Institut für Meteorologie und Geophysik arbeitet an Alpex-Programm mit
Während der Herbst- bzw.
Frühjahrsmonate der Jahre
1981/82 wird im Alpenraum ein
großangelegtes internationales
Feldexperiment zur Erforschung der vielfältigen Einflüsse eines Gebirgsreliefs auf das
Wetter durchgeführt werden.
Das Alpenexperiment (= ALPEX) ist ein Subprogramm von
GARP ( = Global Atmospheric
Research Program), das unter
der Schirmherrschaft der WMO
(= World Meteorological Organization) steht. Das GARP
hat sich zur Aufgabe gestellt,
die globale Zirkulation der Atmosphäre und ihre Wechselwirkung mit kleinräumigeren Zirkulationsformen eingehend zu
untersuchen, und dient dem
Ziel, die Wettervorhersage zu
verbessern.

Winde in einem Gebirgstal
(Berg- und Tal- bzw. Hangwinde), durchgeführt wurden.

wurde der Alpenraum als Experimentierfeld ausgewählt, da
dieses Gebiet einerseits die
größte Dichte an Wetterbeobachtungsstationen der Welt
aufweist, andererseits an den
Universitäten des Alpenraumes, insbesondere in Innsbruck, bereits grundlegende Arbeiten zu diesem Problemkreis,
z. B. über das Föhnproblem
und über die tagesperiodischen

Zur Erfassung der Temperatur-, Feuchte- und Windverhältnisse in einem Gebirgstal
werden am Innsbrucker Flughafen
Fesselballonaufstiege
und in Schwaz Radiosondenaufstiege durchgeführt werden.

Am ALPEX werden sich voraussichtlich acht Nationen beteiligen. Die Intensivmeßkampagne, die erst festgelegt werden muß, wird zwei Monate andauern. Für diese Zeitspanne
werden zusätzliche Beobachtungsstationen und Beobachtungssysteme installiert werden.
In Tirol selbst wird ein von Seefeld über Innsbruck und die
Brennerfurche nach Brixen führendes feinmaschiges Netz von
Mikrobarographen
errichtet
werden, das vom Institut für
Meteorologie und Geophysik
der Universität Innsbruck (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. H. Pichler) betreut werden wird, um
Druckschwankungen mit groUm den Einfluß der Gebirge ßer Genauigkeit entlang eines
auf die vielfältigen Zirkula- Alpenprofils registrieren zu
tionsformen zu erforschen, können.

ein Gebirge durchgeführt werden. Die Meßflüge werden von
der Deutschen Forschungs- und
Versuchsanstalt für Luft- und
Raumfahrt geflogen werden.
Auf Grund der Analyse der Beobachtungen, die nach erfolgreichem Verlauf des Experimentes z. T. am Institut für
Meteorologie und Geophysik
an der Universität Innsbruck
durchgeführt wird, hofft man,
den Einfluß der Alpen auf die
großräumige Strömung besser
verstehen zu lernen. Weiters
wird sicher der Einblick in eine
thermisch angetriebene Lokalwindzirkulation eines Alpentales vertieft werden können. Diese Zirkulationsform spielt z. B.
im Inntal bei der Beurteilung
der Schädlichkeit der Luftverunreinigungen eine besonders
wichtige Rolle. Diesem Problemkreis ist zur Zeit ein eigenes Forschungsprojekt des Instituts für Meteorologie und
Geophysik
der Universität
Innsbruck
(gefördert
vom
Österreichischen Fonds zur
Förderung der wissenschaftli-

chen Forschung) gewidmet, das
bereits als Vorexperiment zum
ALPEX
aufgefaßt
werden
kann.

Ferner verspricht man sich von
diesem Alpenexperiment die
Klärung vieler offener Fragen
bei einer erzwungenen Überströmung eines Gebirges. Dieses Phänomen ist der Innsbrucker
Bevölkerung
als
„Föhn" bestens bekannt.
Einen großen Einfluß auf das
Wetter im Alpenraum übt immer wieder eine Zyklonenbildung im Golf von Genua aus.
Welche Rolle dabei die freiwerdende Kondensationswärme im
Mittelmeergebiet spielt, soll
ebenfalls im Rahmen des ALPEX geklärt werden.
Die internationale Zusammenarbeit im Rahmen dieses groß
angelegten Forschungsexperimentes wird sich sicherlich sehr
fruchtbringend auf die Forschungsarbeiten in den einzelnen Instituten auswirken. Dem
Institut für Meteorologie und
Geophysik an der Universität
Innsbruck wird nach Abschluß
des Alpenexperimentes ein Beobachtungsmaterial von unschätzbarem Wert vorliegen,
dessen Analyse und Auswertung sicherlich geraume Zeit in
Anspruch nehmen wird.

Neues vom Sportplatz Reichenau

Zusätzlich werden mit Hilfe
von Flugzeugen auch Registrierungen der Druck-, Tempera- Errichtung eines Garderobengebäudes mit Buffet
tur- und Feuchteschwankungen (We) Ein Fußballplatz ohne werden können. Die Kosten für
in der freien Atmosphäre über Garderobengebäude und Erfri- den Neubau, die zur Gänze die
schungsmöglichkeit ist nicht Stadtgemeinde trägt, belaufen
komplett, auch wenn er von der sich inklusive der UmgebungsAnlage her den modernsten gestaltung auf 3,2 Millionen
Anforderungen entspricht. Ab Schilling. Bleibt zu hoffen, daß
dem Sommer wird nun auch die sich die verbesserten BedingunSparkassen-Sportanlage in der gen dann auch auf die TorReichenau über ein entspre- schußfreudigkeit der Spieler
chendes Garderobengebäude auswirken.
verfügen, womit ein großer
Wunsch der Reichenauer Fuß- Eröffnungsschießen
ballfreunde in Erfüllung geht. (We) Ein großer Tag war es
Dieser Tage wurde in der Nord- auch für die Höttinger Schütwestecke des Platzes mit dem zen, als im Dezember das HötBau eines erdgeschossigen Ge- tinger Vereinshaus offiziell seiAuch Pradl verfügt nun über eine eigene Altenstubc
bäudes begonnen, in dem zwei ner Bestimmung übergeben
Nach den Stadtteilen Hötting, Olympisches Dorf, Reichenau undgetrennte Garderobenanlagen wurde. Um ihrer Freude über
Mühlau nahm vor kurzem im Wohnheim Pradl in der Dürerstraße mit je zwei Räumen, einem den schönen Vereinsraum mit
eine neue Altenstube ihren Betrieb auf Als Räumlichkeit ist dafür Waschraum und einer Sanitär- dem neuen Luftgewehrstand
das gemütliche Heimcafé vorgesehen. Dienstag und Donnerstag anlage sowie ein Buffet für lautstark Ausdruck zu verleinachmittag in der Zeit von 14.30 bis 17.30 Uhr stehen Unterhal- Sportler und Besucher einge- hen, veranstalten die Schützentung, Aktivierung und Weiterbildung der älteren Mitbürger auf richtet werden. Im Keller sind gesellschaft und die Schützendem Programm. Eingeladen dazu — und zu der anschließenden sechs Räume für die Vereine kompanie Hötting noch bis
ebenfalls kostenlosen Jause — sind nicht nur die Pradlerinnen vorgesehen, wo auch die Fuß- zum 22. März ein großes Eröffuntergebracht nungsschießen.
und Pradler, sondern auch die Bewohner des Heimes. (Murauer) ballutensilien
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Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1981, Nr. 3