Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1981

/ Nr.3

- S.3

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Kultur im rechten Maß gefördert
1981 insgesamt 127,3 Millionen Schilling für kulturelle Erfordernisse

Liebe Mitbürger!
Zwei Berichte der Bundespolizeidirektion, die mir dieser Tage übermittelt wurden, haben das besondere
Augenmerk auf die Sicherheitsverhältnisse in unserer
Stadt gelenkt. Ihnen ist die
erfreuliche Tatsache zu entnehmen, daß in Innsbruck
im vergangenen Jahr keine
schwereren Straftaten gegen
Leib und Leben verübt worden sind. Bedauerlicherweise hat sich jedoch die Suchtgiftkriminalität in bemerkenswertem Ausmaß erhöht.
Gewaltverbrechen,
Betrug und Wirtschaftsdelikte, Einbruchsdiebstähle
und Diebstähle haben die Sicherheitskräfte jedenfalls in
hohem Maß gefordert, und
die erzielte Aufklärungsquote spricht für den Einsatz unserer Polizei.
Dafür möchte ich heute im
Namen der Bevölkerung die
Anerkennung und den besonderen Dank aussprechen. Der Dienst, den unsere Exekutive leistet, stellt an
sie harte Anforderungen.
Besonders dankbar bin ich
für die Nachtstreifen, die
Kriminalbeamte regelmäßig
von 20 Uhr bis in die Morgenstunden durchführen.
Wir müssen uns klar darüber sein, daß eine weiterhin
erfolgreiche Tätigkeit im Interesse unserer Sicherheit
nur gewährleistet ist, wenn
zwischen Exekutive und Bevölkerung ein Vertrauensverhältnis besteht und die
Tätigkeit der Exekutive von
der Bevölkerung unterstützt
wird.

(We) Die 800-Jahr-Feier gehört
nun wieder der Vergangenheit
an, und eine Reihe auch kulturell bedeutender Veranstaltungen liegt hinter uns. Stadtrat
Dr. Schlenck gab in der Budgetdebatte des Gemeinderates
seiner Überzeugung Ausdruck,
daß die Innsbrucker das Jubiläum zu einem großen Teil echt
empfunden und miterlebt und
damit als gediegene Plattform
für die kommenden Jahrzehnte
angenommen haben. Kultur ist
ja eine Wechselbeziehung zwischen den Menschen einer
Stadt, zwischen Umwelt, Erziehung, Lebensraum und Zeitgeist. Was im Rahmen der Kulturarbeit in Innsbruck geleistet
wird, kann immer nur die Ergänzung und Unterstützung des
Bürgerwillens sein. Und diese
Unterstützung läßt sich auch
konkret in Zahlen ausdrücken
und zeigt, daß die Stadtgemeinde auch auf dem kulturellen
Gebiet ihre Aufgaben erkennt
und in entsprechendem Maße
fördert.
Für das laufende Jahr sind für
den Bereich der städtischen
Kulturarbeit im ordentlichen

Haushalt 111 Millionen Schil- möglichen es unter anderem,
ling vorgesehen, das sind um der großen Raumnot für die
3,2 Millionen mehr als 1980. Musikschularbeit endlich eine
Davon erfordern allein das Erleichterung zu verschaffen,
Konservatorium und die Mu- indem bereits für das Schuljahr
sikschule Aufwendungen in der 1981/82 im ehemaligen UrsuliHöhe von 26,4 Millionen Schil- nengebäude am Innrain über 50
ling, wobei nur 3,9 Millionen neue Lehr- und Übungsräume
aus Schulgeldern abgedeckt adaptiert werden. Mit Mitteln
werden können. Dies bedeutet, aus dem außerordentlichen
daß die Stadt für jeden Instru- Haushalt sollen aber auch Maßmentalschüler zusätzlich zum nahmen zur Schaffung einer
Schulgeld einen Betrag von Musiklehrerausbildung in Innsmehr als 11.000 Schilling im bruck eingeleitet und die privaJahr aufwenden muß. Derzeit ten Maßnahmen zur Altstadterwerden am Konservatorium haltung und Ortsbildpflege weiund an der Musikschule 1854 ter gefördert werden. Auch der
Schüler unterrichtet, und 700 künstlerische Schmuck für
Kinder besuchen die Singschu- städtische Bauten und Anlagen
le, in der wertvolle musikpäd- wird daraus finanziert, und
agogische Arbeit geleistet wird. schließlich soll noch in diesem
Dazu kommen aber noch die Jahr in Innsbruck ein Olympialaufenden Zuwendungen für museum eingerichtet werden,
das Tiroler Landestheater, für das den Besuchern aus aller
das Symphonieorchester, für Welt die Bedeutung der zweidiverse Konzerte der Stadt maligen Olympischen Spiele für
Innsbruck, für Maßnahmen zur unsere Stadt vor Augen führen
Förderung
der bildenden kann. Ein wertvoller Beitrag
Kunst, der Musik und der dar- wird auch zur Sanierung der Jostellenden Kunst, für Schrift- hanneskirche geleistet.
tum, Museen und die allgemei- So gibt dieser Voranschlag für
ne Kunstpflege, für Heimat- das Jahr 1981 der Stadt wieder
pflege, Stadtarchiv, Denkmal- die Möglichkeit, ihre vielfältipflege,
Altstadterhaltung, gen Aktivitäten und BemühunKunstpreise und verschiedene gen im kulturellen Bereich fortCaritas bittet um
kirchliche Angelegenheiten.
zusetzen. Er ermöglicht aber
hochherzige Spende Aber auch im außerordentli- auch eine Unterstützung der
(We) Die diesjährige Frühjahr s- chen Haushalt spiegelt sich das zahlreichen Privatinitiativen,
Haussammlung der Caritas, die Kulturbewußtsein der Stadt wi- die ja die eigentlichen Kulturnoch bis zum 31. März durch- der. 16,3 Millionen Schilling er- träger in unserer Stadt sind.
geführt und am 29. März durch
eine Kirchensammlung ergänzt
wird, steht unter dem Motto
„Fasten
heißt
Helfen".
Schwerpunkte sind dabei die
Behindertenhilfe sowie der weitere Ausbau des Malfatti-Pflegeheimes.
Im vergangenen Jahr haben die
Spender bei den verschiedenen
Aktionen rund 27 Millionen
Schilling der Caritas anvertraut, die in der Auslandshilfc
für die Hungernden im Sahel,
für die Erdbebenopfer in Algerien und in Italien, für die Kindergartenkinder werden nun auch über Millag betreut
Flüchtlinge in Ostasien und in Seit kurzem gibt es nun auch in Innsbruck die Möglichkeit, Kinder Inlandshilfe für Caritasein- dergartenkinder über die Mittagszeit unter der A ujsieht der,, Tanrichtungen, wie Einzelhilfe, ten" zu belassen. Ein schmackhaftes Mittagessen und eine anSOS-Hilfe,
Bahnhofsozial- schließende Ruhestunde stehen während dieser Zeit auf dem Prodienst, Betagtenhilfe, Familien- gramm. Die Neueinführung, die in erster Linie für berufstätige
hilfe,
Sonderkindergärten, Mütter gedacht ist, wird im Kindergarten in der BachlechnerstraSchülerhorte und Krankenfür- ße angeboten; sie trägt einem wiederholt vorgebrachten Wunsch
aus der Bevölkerung Rechnung.
(Foto: Murauer)
sorge, eingesetzt wurden.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1981, Nr. 3

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