Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.8

- S.7

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Leo Putz — Künstler aus Meran

Innsbruck im
19. Jahrhundert

Gedächtnisausstellung ab Oktober in Innsbruck
(We) Der Pavillon des Fleurs
im Meraner Kurhaus ist derzeit
Schauplatz einer repräsentativen Gedächtnisausstellung zum
40. Todestag des Meraner M a lers Leo Putz. Gezeigt werden
110 Werke des Künstlers und
ein Querschnitt des Schaffens
der Mitglieder der Münchner
Künstlergemeinschaft
,,Die
Scholle", deren führendes Mitglied Leo Putz einst war. Die
Ausstellung, die neben anderen
unter dem Ehrenschutz der
Landeshauptleute von Süd-und

Aus Innsbruck
Stadt und Land
(We) Eine Reihe von interessanten
Ausstellungen
über
Innsbruck wurde aus Anlaß der
800-Jahr-Feier e r ö f f n e t . Das
Tiroler Volkskunstmuseum hat
das Stadtjubiläum zum Anlaß
genommen, in seiner Ausstellung „Volkskunst und Handwerk aus Innsbruck-Stadt und
- L a n d " die kulturellen Beziehungen der Stadt Innsbruck zu
der ländlichen Umgebung und
den damit verbundenen ständigen Konnex der Wechselwirkung von Bäuerlichem und
Städtischem aufzuzeigen. E i n
Großteil der 125 Ausstellungsstücke, die alle Zeugnis von religiösem
und
weltlichem
Brauchtum ablegen, stammen
aus dem Depot des Museums
und sind bisher noch nie öffentlich gezeigt worden.
Schmuckstücke der Ausstellung
sind ein Heiliges Grab aus der
Barockzeit,
das
größtenteils
von Josef Giner geschaffen
wurde, das Höttinger Peterlspiel mit Tod, Fürst, Wirt und
D o n Juan und der Weiherburg
als naiv gemalte Kulisse im H i n tergrund, eine Reihe von Bauernmöbeln und die zahlreichen
Votivtafeln,
Hinterglasbilder,
Fahnenbilder,
Wachsstöcke
und Fasnachtslarven. Die Ausstellung ist bis Oktober bei freiem Eintritt zu besichtigen. Das
Volkskunstmuseum ist täglich
von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis
17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 12 Uhr g e ö f f n e t .

Nordtirol, D r . Silvius Magnago
und Ö k . - R a t Eduard Wallnöfer, sowie des bayerischen M i nisterpräsidenten, Franz Josef
Strauß, steht, wird vom 17. Oktober bis zum 7. Dezember
auch in Innsbruck im Landesmuseum und anschließend in
München zu sehen sein.
V o m Werdegang her vereinigen
sich im Werk von Leo Putz der
Akademismus des 19. Jahrhunderts, unter dem er seine Lehrjahre begann, mit der Freilichtmalerei der jungen deutschen
Künstler des 20. Jahrhunderts,
die Einflußbereiche der Meraner Schule (Leibi, Trübner,
Stuck) mit dem des französischen Impressionismus (Manet,
Renoir, Degas), die Künstlergemeinschaft
„Scholle",
der
deutsche Spätimpressionismus
und der Südamerika-Aufent-

,,Dame in Blau", eines der
wertvollsten Gemälde, die seit 9.
August anläßlich der Gedächtnisausstellung Leo Putz im Meraner Kurhaus zu sehen sind.
(Repro: Tappeiner, Meran)
halt. Unter dem Eindruck der
tropischen Landschaft und Farbenpracht entwickelte Putz einen völlig neuen Malstil, den
„brasilianischen Expressionismus".

Festwoche der alten Musik
Eröffnungskonzert zum 800-Jahr-Jubiläum
(We) Der Riesensaal der H o f burg, der Spanische Saal des
Schlosses Ambras, die H o f k i r che und das Tiroler Landestheater bilden den adäquaten
Rahmen für die Festwoche der
alten Musik, die heuer vom 24.
bis 29. August, nunmehr zum
vierten
Male,
durchgeführt
wird.
Das Schwergewicht des Programms liegt auf der Musik des
17. Jahrhunderts, wobei das
E r ö f f n u n g s k o n z e r t am 24. A u gust in der Hofburg mit Arien
und Duetten aus den CestiOpern
„II pomo
d"oro",
„ L " A r g i a " und „ L " O r o n t e a "
ganz im Zeichen des 800-JahrJubiläums steht. Cesti war ja
Innsbruck in besonderer Weise
verbunden, er wirkte hier, und
seine Opern wurden in Innsbruck u r a u f g e f ü h r t . Kostbarkeiten englischer Kammermusik werden am 25. August ebenfalls in der Hofburg geboten,
und am 26. August spielt M i chael Radulescu in der H o f k i r che auf der Ebert-Orgel. Kammermusik des
Hochbarocks
steht am 27. August im Schloß

Ambras auf dem Programm,
und „ L " i n c o r o n a z i o n e di Poppea", die berühmte Oper von
Claudio Monteverdi, bildet am
28. und 29. August im Tiroler
Landestheater den glanzvollen
Schlußpunkt der Festwoche.
Parallel zur Festwoche findet
wieder die Internationale Sommerakademie für alte Musik
mit Seminaren für Barocktanz
und Musikkritik statt.

(We) In 170
repräsentativen
Ansichten zeigt das Landeskundliche Museum im Zeughaus anläßlich seiner Jubiläumsausstellung
„Innsbruck
im 19. Jahrhundert — Pläne
und Ansichten" das Werden
Innsbrucks zur G r o ß s t a d t . Gerade das 19. Jahrhundert war ja
f ü r unsere Stadt von entscheidender Bedeutung, was den
Wandel der inneren Struktur
und des äußeren Erscheinungsbildes hin zu einer modernen
Stadt ausmacht.
Die Ausstellung zeigt die ganze
Liebenswürdigkeit, durch die
das 19. Jahrhundert bestimmt
wird. M a n kann das langsame
Verändern des Stadtbildes, das
Verschwinden der alten und das
Entstehen neuer Bauten augenscheinlich verfolgen. Interessant auch die große A n z a h l von
N e u j ahrs-Entschuldigungskarten, die im 19. Jahrhundert
groß in M o d e waren und heute
wertvolle Bilddokumente von
Innsbruck darstellen.
Bei der Ausstellungseröffnung
präsentierte
das
Landesmuseum, begrenzt mit 300 Stück,
Nachdrucke von Peter Anichs
Karten von Innsbruck und U m gebung mit den originalen K u p ferplatten. Die Karten, die aus
den Jahren 1764 und
1766
stammen und den Bereich des
Inntales zwischen Inzing und
Volders enthalten, wurden von
Peter A n i c h vermessen und gezeichnet, die Karte von 1766
auch von ihm selbst in Kupfer
gestochen.

Höhepunkt der Festwoche: Monteverdis
Oper,,L"incoronazione
di Poppea" am 28. und 29. August im Landestheater.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 8

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