Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.3

- S.10

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Vielfältige soziale Dienstleistungen der Stadtgemeinde-neues Pflegeheim
(Th) Obwohl es im Vergleich etwa zu den Entwicklungsländern
keine Armut mehr bei uns gibt, darf doch nicht übersehen werden, daß in unserer Stadt mehr als 400 ständige Sozialhilfeempfänger und ein Vielfaches davon an Mindestpensionisten leben.
Daneben gibt es aber auch noch andere Gruppen — so führte
amtsführender Gemeinderat Dr. Kummer bei der Budgetdebatte
des Gemeinderates aus —, junge Menschen, die keinen arbeitsmäßigen Anschluß finden, alte Menschen, die sich von der Gesellschaft an den Rand gedrängt fühlen: verlassene Frauen, die mit
ihren Kindern ohne Unterhalt dastehen, die sich alleine
fühlen . . . Da die wirksamste Bekämpfung dieser Erscheinungsformen in der Vorbeugung bzw. in der Verhinderung liegt, wird
die Stadtgemeinde künftig bemüht sein, durch präventiv eingesetzte Sozialhilfe die Entstehung krasser Notsituationen zu unterbinden.
In Abstimmung mit den freien
Wohlfahrtseinrichtungen
hat
die Stadtgemeinde in den letzten Jahren ein Netz von Hilfseinrichtungen geschaffen. Be-

sonders zu erwähnen sind hier
die Bemühungen um die Behinderten, einige von ihnen konnten im Rahmen der Stadtverwaltung in den Arbeitsprozeß
eingegliedert werden. Die Rehabilitationserfolge sind erstaunlich.
Die städtische Altenbetreuung,
die ihr Schwergewicht auf die
A u s A n l a ß des Osterfestes, aber individuelle Betreuung des einauch als kulturellen Beitrag der zelnen legt, indem sie z. B . bei
Servitenkirche zur bevorstehen- der Antragstellung f ü r Pflegeden 800-Jahr-Feier der Stadt beihilfen
oder
HilflosenzuInnsbruck singt der Serviten- schüsse berät oder Räumungschor am Ostersonntag um 10 hilfe bei aufgelassenen WohU h r in der Servitenkirche die nungen leistet, konnte in rund
„ F r e i s c h ü t z m e s s e " , Missa so- 3000 Fällen aktiv werden. Die
lemnis N r . 2 in Es-Dur, von Altenstuben erfreuen sich nach
C a r l M a r i a von Weber.
wie vor großer Beliebtheit. Im
Die Es-Dur-Messe, die erstmals Stadtgebiet stehen zur Zeit 22
in Innsbruck zur A u f f ü h r u n g zum Teil auch nicht städtische
gelangt, ist kein leichtes Werk, Begegnungsstätten dieser Art
sie verlangt von allen A u s f ü h - zur Verfügung. Die Stadtgerenden vollen Einsatz. Es spie- meinde wird noch im heurigen
len Mitglieder des Innsbrucker Jahr zwei weitere Altenstuben
Symphonieorchesters. Dirigent in Pradl und Mühlau eröffnen.
Einen wertvollen Beitrag zur
ist Hubert Tonauer.

Betreuung alter Menschen, der
die Nachbarschaftshilfe ergänzen soll, stellt die Haushaltshilfe dar. Zur Zeit sind 12 Personen in diesem Bereich tätig.
V o m städtischen Krankenpflegedienst, der sechs Diplomkrankenschwestern und bis zu
sechs Helferinnen u m f a ß t , werden täglich rund 100 Personen
fachgerecht versorgt. „Essen
auf R ä d e r n " , der rollende M i t tagstisch, bringt täglich über
300 Menschen die
warme
Hauptmahlzeit ins Haus.
Noch im ersten Halbjahr 1980
ist die Inbetriebnahme des neuen Wohnheimes f ü r Pflegebe-

dürftige in der Kaiserjägerstraße zu erwarten. Besonderes Augenmerk wurde auf die überwiegende Anzahl von Ein- und
Zweibettzimmern gelegt, die
städtische Herberge, das frühere Obdachlosenheim, weist 120
Heimplätze auf; in den Wintermonaten ist das Quartier voll
belegt. Für 1980 ist die Erneuerung der gesamten sanitären
Anlage i m Familientrakt vorgesehen. Im Wohnheim Saggen
werden die Adaptierungsarbeiten weitergeführt, 1980 stehen
d a f ü r über zwei Millionen
Schilling bereit. U m bei dem
Personal in den Wohnheimen
noch mehr Verständnis f ü r die
betagten Bewohner zu wecken,
ist eine generelle Schulung der
Angestellten ins Auge gefaßt
worden.

Schule hißte weiße Fahne

„Freischützmesse"

Matura am Gymnasium für Berufstätige

Eine der sozialen Einrichtungen für die ältere Generation, die sich
besonderen Anklanges erfreuen: die Altenstuben. (Foto: Murauer)

(Th) 28 Studierende — 14 Frauen und 14 Männer — legten vor
kurzem ihre Reifeprüfung ab.
Es handelt sich dabei aber nicht
um Jugendliche, sondern um
Berufstätige im Durchschnittsalter von 28 Jahren, die in den
Abendstunden die Schulbank
gedrückt hatten. Alle Prüflinge, darunter sogar eine dreifache Mutter, schafften die Matura beim ersten Anlauf, vier davon mit gutem Erfolg, eine
Schülerin mit Auszeichnung.
Die Vorbildung der Schülerinnen und Schüler war wiederum
recht unterschiedlich, sechs hatten nur Volksschulbildung und
Berufszugehörigkeit (Angestellte, Arbeiter, Landwirte usw.).
Der Besuch des Bundesgymnasiums und des Bundesrealgymnasiums f ü r Berufstätige — früher Arbeitermittelschule genannt — verlangt von jedem
einzelnen höchsten Einsatz und
ein großes M a ß an Durchhaltevermögen. Das Studium dauert
neun Semester, der tägliche
Schulunterricht findet abends
von 18.40 Uhr bis 21.55 Uhr
statt. Der Lehrstoff der Tagesschule wird in geraffter, aber
ungekürzter Form weitergegeben. Für viele stellt diese Form
des Schulbesuches eine Möglichkeit dar, neue Bildungsinhalte kennenzulernen, versäum-

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te Bildung nachzuholen oder
die Hochschulreife zu erlangen.
Der zweite Bildungsweg, den
man auch als „ P r i v a t i s t " ohne
regelmäßigen Schulbesuch absolvieren kann, verursacht keine Kosten f ü r Schulbücher usw.

Karl Staffer-60
(Gr) Der Pressereferent der T i roler Handelskammer,
Karl
Stuffer, feierte am 1. März die
Vollendung seines 60. Lebensjahres. Seit 1947 f ü r die Ö f f e n t lichkeitsarbeit der Tiroler Handelskammer tätig, hat Stuffer
mit der wöchentlich erscheinende Publikation „Tirols gewerbliche Wirtschaft" ein geschätztes Sprachrohr und Informationsinstrument geschaffen, das
die Probleme und Anliegen der
Tiroler Wirtschaft beiderseits
des Brenners einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.
Dem gleichen Ziel diente er mit
zahlreichen Presseaussendungen, Pressekonferenzen
und
Pressefahrten. A u c h als Pressereferent der Innsbrucker Messe
hat sich Stuffer besondere Verdienste erworben und maßgeblich zum A u f b a u dieser heimischen Wirtschaftsschäu beigetragen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 3