Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.2

- S.9

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Innsbruck hat nun sein Stadtentwicklungskonzept
Ausgangspunkte
Aus der Analyse haben sich
unter
anderem
folgende
Ausgangspunkte ergeben:
• Die
Bevölkerungsentwicklung wird f ü r 1991 eine
Einwohnerzahl
zwischen
127.000 und 134.000 bringen;
• überdurchschnittlich zunehmen wird die Zahl der
Berufstätigen, der Haushalte und dadurch auch der
Wohnungsbedarf;
• bis 1991 ist mit zusätzlichen 9000 bis 10.000 Erwerbsfähigen zu rechnen;
• bis 1991 ergibt sich bei einer angenommenen
Einwohnerzahl von 127.000 ein
Mehrbedarf von 4500 W o h nungen, etwa die H ä l f t e davon wäre auch dann erforderlich, wenn die Einwohnerzahl bei den derzeit
122.000 Einwohnern stagnieren sollte;
• die Zahl der Kindergartenkinder und Schüler wird
zunächst etwas absinken,
durch die steigende Zahl der
Eheschließungen bis zum
Beginn der neunziger Jahre
aber wieder dem derzeitigen
Niveau entsprechen.

Der Innsbrucker Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 8. Februar
einstimmig das „Stadtentwicklungskonzept Innsbruck 1979" akzeptiert. Das heißt, er nimmt die dem Konzept zugrunde liegenden Daten und Analysen zur Kenntnis und betrachtet die im Konzept enthaltenen Grundsätze und Ziele sowie die räumlichen Konzepte als Orientierungsrahmen der zukünftigen Stadtentwicklungspolitik, wobei diese vor allem bei der Erstellung und Fortschreibung von Stadtentwicklungsplänen, Flächenwidmungs- und
Bebauungsplänen und Fachplanungen zu berücksichtigen sind.
Das Stadtentwicklungskonzept ist laufend fortzuschreiben, worüber dem Gemeinderat alle drei Jahre ein Bericht vorzulegen ist.
Der ebenfalls in Fortschreibung befindliche Generalverkehrsplan
ist auf das Stadtentwicklungskonzept abzustimmen. Das Stadtentwicklungskonzept wurde vom Stadtplanungsamt seit 1975 ausgarbeitet und stand zwei Jahre hindurch in Diskussion, wobei sich
rund 100 Stellen, wie Gebietskörperschaften, Interessensvertretungen, Planungsexperten und auch die Innsbrucker Bevölkerung, beteiligt haben. Ziel ist, Innsbruck weiterhin als Ort städtischer Kultur zu erhalten, die Originalität der Stadt zu wahren und
durch Sicherung und Steigerung des Lohn-, Wohn-und Freizeitwertes für alle Bevölkerungsgruppen eine hohe Qualität und Attraktivität des Lebensraumes zu gewährleisten.

Was die Bevölkerung wünschte
Von der Bevölkerung als besonders wichtig gereiht wurden folgende kommunale Aufgabenbereiche: M a ß n a h m e n zur Verbesserung
der
Luftqualität
(62% der Befragten); Schaffung von G r ü n f l ä c h e n , Parks
und Erhaltung von Bäumen
(57%); Sanierung, Wohnungsverbesserung,
Althauserneuerung (41%) und L ä r m b e k ä m p f u n g s m a ß n a h m e n (37%). Den
Zielen der Stadtentwicklung ga-

ben die Befragten folgende
Dringlichkeit: geringere Belastung der L u f t durch Schadstoffe (81%); Naturraum und
Landschaft erhalten
(79%);
beim Bauen in Innsbruck verstärkt Rücksicht nehmen auf
charakteristische Landschafts-,
Siedlungsund
Bauformen
(76%) und schließlich eine bessere Versorgung mit öffentlichen und privaten G r ü n f l ä c h e n
im Wohnungsnahbereich (69%).

Zielsetzungen
Unter den Zielsetzungen seien als besonders markante
genannt:
• im Sinne des ökologischen Gleichgewichtes ist
der Landschaft und den
Umweltfaktoren in Innsbruck besonderes Gewicht
beizumessen;
• durch Stadterneuerung,
Wohnungsverbesserung und
Wohnungsneubau soll das
innerstädtische
Wohnen
wieder attraktiver werden;
• die städtischen Verkehrssysteme sind auf die Stadtentwicklung abzustimmen;
• G r ü n - und Freiflächen
sind als wesentliche Faktoren der Lebensqualität und
des Stadtbildes zu behandeln;
• durch die Bewahrung
wertvoller
städtebaulicher
Substanz soll die Originalität der Stadt erhalten bleiben;
• In der Bautätigkeit sollen
zeitgemäße und eigenständige Architekturformen mit
dem typischen Charakter
der traditionellen Strukturen in Einklang gebracht
werden.

Die Stadtentwicklung darf nicht nur Gegenstand der Theorie und der Planung sein, ihre Zielsetzungen müssen auch in der Praxis ihren
Ausdruck finden. Eines der Beispiele dafür, die in den letzten Jahren gesetzt wurden, ist das Ortszentrum in Hötting: links das ursprüngliche Projekt mit den Flachdächern, rechts das überarbeitete Projekt, das dem dörflichen Charakter der Umgebung wesentlich
besser Rechnung trägt.
(Fotos: Frischauf)
Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 2

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