Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.8

- S.8

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Amtsblatt Nr. 8

aufgelassen werden. Die Schweinezucht entwickelt sich etwas günstiger. Die Auswirkungen des seinerzeitigen Schweinepestbefalles
dürften endgültig überwunden sein. Die für Zuchtferkel erzielten
Preife find allerdings noch immer fehr niedrig; 50 bis 60 8 pro
Paar gegen 100 bis 120 Schilling im Jahre 1930. Der Reinertrag
ist gegenüber 1935 um 1600 8 zurückgegangen.
Durch die hohen Getreidepreise wird auch der Ertrag der Geflügelhaltung ungünstig beeinflußt. Während noch vor wenigen
Jahren eine möglichste Intensivierung der Landwirtschaft verlangt
uttd durch entsprechende staatliche Maßnahmen auch ermöglicht
wurde, ist in den letzten Jahren das Gegenteil eingetreten. Durch
die Lizenzgebühr wurde der Getreidepreis um 9 Groschen pro Kilo
verteuert, durch die begünstigte Einfuhr von Schweinen und Eiern
der Preis außerordentlich gedrückt. Dadurch wurden namhafte
Investitionen ertraglos. Dazu kommen noch die Bestimmungen
über die Milchkontingentierung, nach denen z. B. in Innsbruck
nur mehr 5 Liter Milch pro Kuh und Tag verkauft werden dürfen.
Der für die Milchlieferung an die Molkerei erzielte Preis von
30 Groschen, von dem 3 Groschen für den Milchausgleichsfonds und
weitere ^ Grofchen für Kannenbeistellgebühr, Wertmarken für
die Verkaufsbewilligung, abzurechnen sind, so daß nur 26V4 Groschen netto verbleiben, ist für eine im Verbrauchsgebiete selbst liegende Wirtschaft, die durchaus mit fremdem Dienstpersonal betrieben werden mutz, vollkommen unzureichend.
Durch die Bautätigkeit der Gemeinde wurde dem Wirtschaftsbetrieb auch 1936 neuerlich Grund entzogen," für den Kasernbau
wurden allein 25.000 Quadratmeter bester Kulturgrund in Anspruch genommen. Dieser Verlust wirkt um so empfindlicher, als
dieses Feld erst im Frühjahr 1936 unter erheblichem Kostenaufwand
mit Luzerne eingefät wurde.
Für Frohneben konnte auch 1936 kein wesentlicher Pachtzins
erzielt werden. Der Entfall des reichsdeutfchen Touristenpublikums sowie die Errichtung einer Gastwirtschaft in der SchlickAlpe wirken sich für den Besuch Frohnebens außerordentlich ungünstig aus.
Infolge der Ausdehnung des Flugfeldes steht dem Gutsbetrieb
für den Feldbau nur mehr wenig Grund zur Verfügung. Nach der
vom Ministerium verlangten Vergrößerung wird der Flugplatz
eine Fläche von insgesamt 250.000 Quadratmetern einnehmen. Für
1937 kann nach den bisherigen Ergebnissen entsprechend, günstige
Witterung vorausgefetzt, mit einer leichten Besserung gerechnet
werden.

Vericht über öas Vekiebsjahr
öer Rorötettenbahn
Bereits im Jahre 1935 ist es gelungen, den Betriebsverlust von
8 28.000.— des Jahres 1934 i n einen Vetriebsüberschutz von 8 23.600
überzuführen. Die Betriebsleitung war bestrebt, im Jahre 1936 i m
vorgezeigten Sinne zu arbeiten und es w a r möglich, i m Jahre
1936 einen Betriebsüberschuß von 3 85.326.51 zu erzielen. Die Z u nahme des Betriebsüberfchusses im Jahre 1936 gegenüber dem
Jahre 1935 setzt sich aus einer E r h ö h u n g d e r E i n n a h m e n
um 8 33.311.26 und einer V e r m i n d e r u n g d e r A u s g a b e n
um 8 28.383.35 zusammen.

Nieferungsausschreibung!

Statistisches
Betriebsjahre

1930
1931
1932
1933
1934
1935
1936

für Einheimische. Die Erhöhung der Frequenz hatte nicht nur eine
Erhöhung der Einnahmen aus Fahrkarten, sondern auch eine Erhöhung der Einnahmen aus der Vermietung von Liegestühlen und
dem Verkauf von Ansichtskarten zur Folge und es wurde dem
Pächter dadurch auch leichter gemacht, seinen Pachtverpflichtungen
nachzukommen.
Um das Interesse für die Nordkettenbahn zu heben, wurde eine
Skitrafse in eigener Regie ausgeschlagen. Diese Arbeit hat sich
als gut erwiesen, da die Auslagen hiefür als bereits gedeckt betrachtet werden können. Es scheint daher sehr empfehlenswert,
Skiabfahrten weiter auszubauen und auf der Seegrube eine Trainingsschanze zu errichten.
Die V e r m i n d e r u n g der Ausgaben ist zurückzuführen auf:
Verminderung der Personalspesen; es war nicht nötig, ein neues
Seil anzuschaffen: die Verpachtung der Restaurationen auf der
Seegrube und dem Hafelekar brachte keinen Verlust, sondern einen
Gewinn.
I m Betriebe wurden in k a u f m ä n n i s c h e r u n d technischer H i n s i c h t Verbesserungen durchgeführt, die Arbeitserleichterungen und Erfparung an Material gebracht haben.
Es wurde eine Kontrolle der nicht bei der Bahn verkauften
Fahrkarten eingeführt. Diefe Maßnahme hat sich als fehr gut und
notwendig erwiesen. Der Vorverkauf wurde buchhalterisch neu organisiert. Ebenso wurde eine monatliche Kontrolle der an den
Bahnkassen verkauften Fahrkarten durchgeführt.
Es ist gelungen, die Prämie der Haftpflichtversicherung rückwirkend auf 1. Jänner 1936 um 33 Prozent zu erniedrigen.
Der Verkauf der Ansichtskarten auf der Seegrube und dem
Hafelekar, die Vermietung von Liegestühlen wurden in e i n e
Hand vereinigt, um die Einnahmen zu erhöhen und gewisse Zwistigkeiten zu vermeiden.
Es wurde ein Seilfonds für die Erneuerung der Tragfeile angelegt, der am Ende 1936 8 28.000— erreichte.
Durch eine Aenderung der Konstruktion der Stützenrollen wurden längere Laufzeiten der Rollen erzielt und Betriebsunterbrechungen wegen des Auswechselns der RoNen wesentlich vermindert.
Es wurden in eigener Regie automatische Seilschmierungsvorrichtungen für die Trag- und Zugseile gebaut, wodurch die Konservierung der Seile verbessert, der Verbrauch an Schmieröl herabgefetzt und die Handhabung weitgehend erleichtert wurde, so daß
die Schmierung während des Betriebes ohne weitere Bedienung
vorgenommen werden kann.
Die Bedachung der Stationen Hungerburg und Seegrube wurde
teilweife erneuert und ausgebessert.
Die Pläne sämtlicher Baulichkeiten mußten dem derzeitigen
Stande entsprechend richtiggestellt dem Ministerium für Handel
und Verkehr neu vorgelegt werden.
Die baulichen und maschinellen Anlagen wurden durch Vornahme
entsprechender Erhaltungsarbeiten in einwandfreiem Zustande erhalten.
Dem Personal wurde wiederum der 13. Gehalt voll ausbezahlt,
das Notopfer aufgehoben und der Mietzins für die Perfonalwohnungen gesenkt.
Die zufriedenstellende Fortentwicklung der Nordkettenbahn im
Jahre 1936 ist auch der bereitwilligen und fleißigen Mitarbeit des
Personales zu danken.

Beförderte Personen

Fahrlarteneinnahmen

147.000
129.000
131.000
83.000
65.000
73.400
86.254

658.000.—
448.000.—
419.000.—
253.000.—
184.000.—
220.000.—
245.577.—

Die Erhöhung der Einnahmen ist zurückzuführen auf:
Frequenzsteigerung um 17V« Prozent mit einer Erhöhung der
Einnahmen um
11.4 Prozent . . . . .
zirka 8 25.000.—
Erzielung von Pachteinnahmen
zirka 8 5.500.—
Steigerung dex Einnahmen aus der Vermietung der Liegestühle
und dem Ansichtskartenverkauf um
zirka 8 3.000.—
Die Erhöhung der Frequenz und der Einnahmen ist begründet
durch Steigerung des Fremdenverkehres und durch die Gewinnung
des einheimischen Publikums infolge der Erniedrigung der Preise

Für die Doppelhauptschule in Pradl kommt die Lieferung der Vorhänge zur Vergebung. Die Anbotsunterlagen sind im Stadtbauamt, Zimmer Nr. 70, erhältlich.
Die Anbote sind bis spätestens (8 Tage nach Erscheinen
des Amtsblattes) 24. August. 11 Uhr, im Vauamtseinlauf abzugeben. Später einlangende Anbote werden
nicht mehr berücksichtigt. Die Zuschlagserteilung wird
ohne Rücksicht auf die Höhe der Anbote vorbehalten.
Der Bürgermeister: Franz F i s c h e r s . k.

Der tllachbruck von Aufsitzen, Verichten oöer nur von
Teilen öerselben sowie üie Wiebergabe von Daten unö
Statistiken sinö nur mit genauer Quellenangabe gestattet.